Gestern wählten die Abgeordneten Denys Schmyhal zum neuen Verteidigungsminister der Ukraine. Schmyhal folgt Rustem Umjerow, der das Amt seit September 2023 innehatte. Es ist insofern eine überaus interessante Personalentscheidung, weil Schmyhal vom 4. März 2020 bis zum 17. Juli 2025 Ministerpräsident der Ukraine war, somit die wichtigste Position nach dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj innehatte.
Mit einer Amtszeit von fünf Jahren war Schmyhal zudem der am längsten amtierende Ministerpräsident in der Geschichte der Ukraine. Nun wird er also die Geschicke des Verteidigungsministeriums und der Streitkräfte leiten.
In seiner Rede vor dem Obersten Rat der Ukraine skizzierte der neue Verteidigungsminister gestern drei Schwerpunkte seiner zukünftigen Arbeit:
- Der Soldat im Mittelpunkt: „Unsere Aufgabe ist es, ihn qualitativ zu versorgen, rechtzeitig zu bezahlen, mit zuverlässiger Ausrüstung, moderner Kommunikation und medizinischer Versorgung auszustatten“, betonte Schmyhal.
- Rüstung: „Wir müssen unsere Bewaffnung auf ein Niveau ausbauen, das die Kampfkraft des Feindes bricht“, so Schmyhal. „Vor allem muss die Produktion in der Ukraine ausgebaut werden. Die Aufgabe des Präsidenten ist es, innerhalb von sechs Monaten den Anteil einheimischer Waffen an der Front von 40 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen. Parallel dazu verstärken wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern und bilden eine Koalition der Fähigkeiten.“
- Änderungen im System: „Das Ministerium muss koordiniert, ohne Verzögerungen und ohne unnötige Bürokratie arbeiten“, fordert Schmyhal. „Es darf keine Doppelarbeit geben. Wir setzen auf schnelle und flexible Entscheidungen.“
Am Tag nach seiner Ernennung hielt der neue Verteidigungsminister der Ukraine die erste Sitzung mit seinen Stellvertretern ab. Dabei wurden heute die wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen besprochen und für jeden Bereich bis ins Detail gegangen. Als weitere Schwerpunkte wurden dabei identifiziert: Ausbau der ukrainischen Produktion, qualitative Versorgung der Soldaten, Entbürokratisierung und Digitalisierung der Prozesse sowie Stärkung der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.
Schmyhal betonte: „Ich bin überzeugt, dass unsere gemeinsame Arbeit Ergebnisse bringen wird. Wir werden für eine Stärke sorgen, die Frieden bringt und Aggressionen gegen uns in Zukunft unmöglich macht.“
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