Besser als Lkw: Das UGV THeMIS im Kriegseinsatz

Vernetzung und Automatisierung sind Gamechanger. Wer sie beherrscht, der gewinnt – oder kann sich zumindest gegen einen übermächtigen Gegner behaupten, wie die Ukraine seit fast zwei Jahren beweist. Doch auch Russland lernt und passt seine Verfahren und Systeme an. Die Ukraine profitiert allerdings von der Unterstützung der demokratischen Welt und deren technologischem, industriellem Innovationsgeist. So werden etwa die von Milrem Robotics an die ukrainischen Streitkräfte gelieferten unbemannten Bodenfahrzeuge (UGV) THeMIS laut Rückmeldungen an das Unternehmen bei der Minenräumung, der Streckenräumung, der Nachschubversorgung und anderen Einsätzen in vollem Umfang genutzt.

Die Ukraine erprobt die unterschiedlichen Möglichkeiten des THeMIS.
Die Ukraine erprobt die unterschiedlichen Möglichkeiten des THeMIS.
Foto: Milrem Robotics

„Die an die Ukraine gelieferten UGV werden eingesetzt, um Landstriche von Panzerminen und Blindgängern zu räumen und Ausrüstung in Gebiete zu transportieren, die mit konventionellen Fahrzeugen nicht zugänglich sind oder in denen das Risiko, die Ausrüstung zu verlieren, hoch ist“, berichtet Hauptmann a.D. Jüri Pajuste, der bei Milrem Robotics für das ukrainische Programm verantwortlich ist. „Der wichtigste Nutzen besteht jedoch nicht darin, den Verlust von Ausrüstung zu vermeiden, sondern den Verlust von Menschenleben.“

Milrem Robotics hat bisher 14 THeMIS UGV an die Ukraine geliefert. Sieben der Systeme sind für die Beförderung von Fracht und die Evakuierung von Verletzten (CASEVAC) vorgesehen. Die sieben weiteren sind mit Nutzlasten des französischen CNIM ausgestattet und werden zur Minenräumung genutzt.

„Die Evakuierung von Verletzten und die Räumung von Wegen sind zwei arbeitsintensive Tätigkeiten, bei denen die Soldaten, die diese Aufgaben ausführen, sofort zur Zielscheibe für den Feind werden. UGV können hingegen aus der Ferne bedient werden, sodass die Soldaten an einem sicheren Ort bleiben“, sagt Pajuste. „Die Betreiber der UGV sagten uns, dass die THeMIS während der Bezdorizhzhia, wie die schlammige Jahreszeit im Ukrainischen genannt wird, als Nachschubfahrzeug anstelle von schweren Lastwagen dienen können. Die Lasdtwagen neigen dazu, stecken zu bleiben. Auch die geringe Größe und die niedrige Höhe des UGV machen es dem Feind schwer, es zu entdecken, was seine Überlebensfähigkeit erhöht.“ So wurden die THeMIS beispielsweise auch zum Transport von Panzerabwehrminen eingesetzt.

THeMIS bei der Räumung von Minen und Blindgängern in der Ukraine.
THeMIS bei der Räumung von Minen und Blindgängern in der Ukraine.
Foto: Milrem Robotics

Milrem Robotics hat zudem vor kurzem eine Kooperationsvereinbarung mit der Ukrainischen Verteidigungsindustrie (UDI) unterzeichnet, in der verschiedene Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten zwischen dem Unternehmen und den Mitgliedern der UDI festgelegt wurdcen. Gemäß der Vereinbarung werden die Partner eine strategische Zusammenarbeit aufbauen zur Ermittlung der ukrainischen Anforderungen sowie Anwendungsfälle für Robotersysteme, besonders des THeMIS. Der Schwerpunkt liegt darauf welche Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte sich im laufenden Krieg und in der Nachkriegszeit verbessern lassen.

Danach werden die beteiligten Unternehmen die ukrainischen Erfahrungen auf dem Gefechtsfeld in die bestehenden robotischen und autonomen Systeme von Milrem Robotics integrieren und neue Produkte entwickeln, um die ukrainischen bemannten und unbemannten Mehrbereichsfähigkeiten zu verbessern. Geprüft werden soll vor allem die Herstellung von THeMIS Combat (mit HMG- und Panzerabwehrfähigkeiten), Combat Engineering (Minensuche und Minenräumung) und unbemannten Bodenfahrzeugen CASEVAC.

Quelle: Pressemitteilung Milrem Robotics

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