Circus SE ist ein weltweit tätiges Unternehmen für KI und Robotik, das autonome Systeme in zivilen und Verteidigungsanwendungen entwickelt. Das Flagship Produkt, der patentierte CA-1 Roboter, ist der weltweit erste vollautonome Roboter für die Lebensmittelproduktion und befindet sich bereits in Serienfertigung. Angetrieben von proprietärer embodied AI liefert Circus Versorgung mit industrieller Zuverlässigkeit und minimalem Personaleinsatz. Mit Hauptsitz in München baut das Unternehmen eine globale Infrastruktur für autonome Nahrungsmittelversorgung – mit der Mission, die Menschheit zu versorgen.
Dazu sagt Circus SE: „Wir wollen eine Zukunft gestalten, in der Automatisierungstechnologie mit einem der grundlegendsten Bedürfnisse der Menschheit zusammenkommt – der Notwendigkeit, uns zu ernähren. Eine Realität, in der fortschrittliche Robotik- und KI-Systeme eigenständig hochwertige Mahlzeiten auf Abruf zubereiten – und so den gerechten Zugang zu bezahlbarer Ernährung überall ermöglichen. Bei der Circus Group treiben wir weltweit die Entwicklung autonomer Lebensmittelproduktion auf Abruf voran. Von der Kreation über die Herstellung bis hin zum Betrieb – ermöglicht durch nahtlos integrierte Hochleistungsrobotik und wegweisende KI-Technologie.“
Die Circus SE und Circus Defence SE haben ihren Hauptsitz in München.
Interview mit Nikolas Bullwinkel, Founder und CEO der Circus SE:
DEFENCE-NETWORK: Herr Bullwinkel, stellen Sie uns bitte die Circus Group einmal näher vor.
Bullwinkel: Circus ist ein deutsches, weltweit tätiges Unternehmen für künstliche Intelligenz und Robotik. Wir entwickeln Systeme für zivile und militärische Anwendungen – von der autonomen Zubereitung von Mahlzeiten im Einzelhandel bis zur Truppenversorgung. Unser Herzstück ist der CA-1: Der weltweit erste vollautonome Roboter für die Lebensmittelzubereitung. Er wird bereits in Großserie gefertigt und bei Partnern wie REWE, Meta oder HEM eingesetzt. Angetrieben von unserer proprietären Embodied-AI-Technologie ermöglicht er Versorgung mit industrieller Zuverlässigkeit und minimalem Personaleinsatz. Von München aus bauen wir eine globale Infrastruktur für autonome Nahrungsmittelversorgung – mit der Mission, die Menschheit zu versorgen.
DEFENCE-NETWORK: Bei Ihnen dreht sich alles um Ernährung, woher kommt dieser Antrieb?
Bullwinkel: Ernährung ist ein universelles Grundbedürfnis – aber die Art, wie wir sie heute produzieren, ist ineffizient, arbeitsintensiv und anfällig. Mit Circus bringen wir Robotik und physische KI mit einem der grundlegendsten Bedürfnisse des Menschen zusammen. Unsere Vision: hochwertige, bezahlbare Mahlzeiten auf Abruf – überall, zu jeder Zeit, autonom produziert.
DEFENCE-NETWORK: Sie haben erst im November 2025 ihre Tochtergesellschaft Circus Defence als dedizierte Gesellschaft für autonome KI-Robotik im Verteidigungssektor gegründet. Wo sehen Sie die Schnittpunkte zwischen dem Zivilen- und Verteidigungssektor?
Bullwinkel: Beide Sektoren brauchen zuverlässige Versorgung unter extremen Bedingungen. Ob Krankenhaus, Flughafen oder Feldlager – überall geht es um autonome, skalierbare Infrastruktur mit minimalem Personalaufwand. Im zivilen Bereich stehen Kosteneffizienz und Nutzererlebnis im Vordergrund, im Verteidigungssektor Resilienz und Autonomie in missionskritischen Hochrisiko-Umgebungen. Unsere modulare Technologie lässt sich nahtlos adaptieren – ein klassischer Dual-Use-Ansatz.
DEFENCE-NETWORK: Ein Thema ist die autonome Truppenversorgung. Wie kann diese in Zukunft aussehen? Und versorgen Sie die Truppe nur zu Hause in der Kaserne oder gegebenenfalls auch im Krisen- und Kriegsgebiet?
Bullwinkel: Wir sehen den dringenden Bedarf für eine grundlegend neue Logistik-Architektur: ein dezentrales, modulares Versorgungsnetz. Vollautonom, skalierbar und überall einsetzbar – von der Kaserne bis an die Front. Diese Systeme funktionieren identisch in Friedens- wie in Krisenzeiten. Das schafft Resilienz und Flexibilität, unabhängig von klassischen Versorgungsketten.
DEFENCE-NETWORK: Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Streitkräfte, für die verantwortlichen der Logistik und den Soldaten in seiner Gefechtsstellung?
Bullwinkel: Personal- und Logistikaufwand sinken drastisch. Traditionelle Feldküchen erfordern spezialisierte Köche, Transporte und kontinuierliche Versorgungsketten – all das entfällt. Logistische Verantwortliche profitieren von reduzierten Abhängigkeiten und erhöhter Resilienz. Mit CAM-Systemen wird die Versorgung dezentral, schneller und robuster. Soldaten erhalten hochwertige Mahlzeiten on demand, ohne auf zentrale Lieferungen angewiesen zu sein. Das stärkt Gesundheit, Moral und Einsatzfähigkeit, während Risiken für Logistik-Teams sinken.
DEFENCE-NETWORK: Sie haben gerade erst eine strategische Vereinbarung mit den ukrainischen Streitkräften abgeschlossen. Was genau umfasst diese, was werden Sie in die Ukraine liefern und umsetzen?
Bullwinkel: Gemeinsam mit dem ukrainischen Regierungsprogramm der Streitkräfte und des Verteidigungsministeriums – BRAVE1 – integrieren wir unsere autonomen Versorgungssysteme, da wo sie am meisten gebraucht werden. Geliefert werden unsere KI-Robotik-Systeme, inklusive Betriebssystem und KI-Software, sowie Wartungsstrukturen. Das ist der weltweit erste Einsatz autonomer Nahrungsversorgungssysteme in aktiven Verteidigungsoperationen.
DEFENCE-NETWORK: Sie setzen dabei auch Unmanned Ground Vehicle (UGVs) ein. Arbeiten Sie dabei auch mit Partnern zusammen, oder ist das eine Komplettlösung aus Ihrem Hause?
Bullwinkel: Der KI-Roboter ist ein vollständig eigenständiges System. Er produziert Mahlzeiten autark. Durch seine modulare Architektur kann er aber mit anderen Plattformen vernetzt werden – hier sehen wir langfristig vielfältige Möglichkeiten und sind auch schon in fortgeschrittenen Gesprächen.
DEFENCE-NETWORK: Könnten neben UGVs in Zukunft auch Unmanned Aerial Vehicles ins Gesamtsystem integriert werden?
Bullwinkel: Durchaus. Wir denken in ganzheitlichen, autonomen Versorgungsökosystemen. Drohnen – also UAVs – sind ein logischer Bestandteil dieser Architektur. Die Kombination aus stationären Systemen und autonomen Fahrzeugen wird entscheidend sein, um künftige Verteidigungsoperationen effizient, flexibel und sicher zu gestalten.
DEFENCE-NETWORK: Was können wir an Zukunftsentwicklungen in dem Bereich noch erwarten?
Bullwinkel: Wir bauen derzeit ein umfassendes Portfolio für den Verteidigungssektor auf. Neben dem CA-M für Truppenversorgung entwickeln wir zum Beispiel auch autonome medizinische Versorgungseinheiten. Auf Basis unserer modularen und patentierten KI-Robotik erweitern wir aktuell unser Produkt-Portfolio, mit dem Ziel, die gesamte Basis-Infrastruktur autonom abbilden zu können.
DEFENCE-NETWORK: Zum Abschluss. Gehen wir einmal vom Worst Case Fall, der Landesverteidigung aus. Dann müssten Hunderttausende an Soldaten nach Europa und durch Deutschland an die Front verlegt werden. All diese müssten kurzfristig und ausreichend versorgt werden, wo kann Ihr Ansatz hier unterstützen?
Bullwinkel: Die Logistik würde vermutlich kollabieren: Hunderttausende Soldaten, mobile Einsatzketten, chaotische Versorgung. Das ist realistisch nicht zu bewältigen. Mit unserem Ansatz geht es um dezentralisierte, autonome Versorgung und im Kern darum, mehr Personal für missionskritische Aufgaben einsetzen zu können. Der Aufbau einer Feldküche dauert heute schnell über 3 Stunden. Mit unseren KI-Systemen sind Truppen in wenigen Minuten vor Ort einsatzfähig. Diese Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Mobilität wird in Zukunft essentiell sein. Mit Circus Defence schaffen wir erstmals die Infrastruktur.
Text: Redaktion / af
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