Der US-amerikanische Hersteller Galvion (Stand 7-440) ist bisher vor allem für sein Kopfschutzsystem bekannt. Ab sofort wird mit dem aktiven Nerv Centr auch ein Power Management System angeboten. Bei der Entwicklung und Anpassung wird dabei eng mit den amerikanischen Streitkräften zusammengearbeitet.n Europa ist einer der Entwicklungs- und Testpartner das deutsche Kommando Spezialkräfte (KSK), so das Unternehmen.
Das Nerv Centr Power System soll einen ganzheitlichen Ansatz ermöglichen. Dieser fängt beim neuen Batteriefach an der Rückseite der Helme an. Dieses Batteriefach versorgt die Nachtsichtoptiken und bei Bedarf andere Stromverbraucher am Helmsystem und dient gleichzeitig als Gegengewicht, für eine bessere Balance des Systems auf dem Kopf.
Die Nutzer auf dem heutigen Gefechtsfeld sind auf mobile, stromhungrige Geräte angewiesen sowie auf ihre Energiereserven. Und Energie bedeutet in der Regel Batterien und Gewicht und damit eine zusätzliche Belastung. Also, wie viel Saft ist erforderlich, um alle Geräte für einen festgelegten Zeitraum ohne Unterbrechung mit Strom zu versorgen? Jede Unsicherheit hat unmittelbare Konsequenzen: Verlangsamung der Mission, oder eine Einschränkung der Fähigkeiten.
Indem der Nutzer mehr Kontrolle über sein Energiemanagement hat, erhöht sich die Zuverlässigkeit der Geräte und der Mission. Die Produkte von Nerv Centr sind vielseitig, weitgehend kompatibel und Plug-and-Play-fähig – für die Energiegewinnung und -verteilung bei Langstreckeneinsätzen in abgelegenen und kargen Umgebungen. Die folgenden Fälle stellen einen Querschnitt der Nerv Centr-Anwendungen dar und sind Paradebeispiele für die Anpassungsfähigkeit und die anspruchsvolle Leistung von SharePack, SoloPack, SPM, MAX-8 und der Vielzahl unterstützender Nerv Centr-Geräte. Das Nerv Centr kann auch mit Drohen und Battle Management Systemen (BMS) verbunden werden. Das Gesamtsystem setzt sich modular und individuell aus verschiedenen Komponenten und Power Managern zusammen.
So ist das Nerv Centr SoloPack Energiemodul eine Einheit mit extrem hoher Dichte, die die gleiche Größe und das gleiche Gewicht wie ein 30-Schuss-Magazin hat und ausreichend Energie liefern kann für eine 12-stündige Mission. Der Akku für den Einzelschützen passt daher genau in eine Standard-Gewehrmagazintasche und kann so in der Kampfmittelweste – anstelle eines Magazines – durch den Soldaten mitgeführt und genutzt werden.
Neu ist die SoloPack II Version mit noch mehr Leistung – 140 Wh und 184 Wh/kg bei einem Gewicht von 750 Gramm. Damit soll SoloPack II für bis zu 24 Stunden den Soldaten mit Strom versorgen können. Eine LED-Anzeige zeigt die Restenergie zuverlässig an. Das Nerv CentrSharePack ist ein von Soldaten getragener Energie-Hub, der eine flexible Energieverwaltung durch gleichzeitiges Speichern, Gewinnen, Kombinieren, Teilen und Bereitstellen von Strom an mehrere Geräte ermöglicht. Der Hub soll aktuell mehr Ports erhalten, für mehr anschließbare Geräte und eine höhere Flexibilität.
Parallel werden neue Kabel entwickelt, um weitere Funkgeräte anschließen zu können. Der Nerv Centr Squad Power Manager (SPM-622für AC/DC) und Nerv Centr Individual Power Manager (IPM ) sind in der Lage, sich in über 200 Arten von Batterien und elektronischen Geräten zu integrieren und so ein breites Spektrum an Missionen und wechselnden Benutzeranforderungen zu unterstützen – von jeder verfügbaren Quelle überall auf der Welt zu befreien und automatisch umzuwandeln diese Kraft nutzen. Das SPM kann dabei unterschiedlichste Energielieferanten (z.B. Solarpanel, Autobatterie, Brennstoffzelle, etc,) und Verbraucher (z.B. Funkgerät, Drohne, Rechner, etc.) miteinander verbinden. Das 454 Gramm schwere Gerät bietet zwei Eingänge und vier Ausgänge. Das IPM wird hingegen am Körper getragen und z.B. in die Kampfmittelweste integriert. Das 170 Gramm schwere Modul hat drei Ports, einen als bie-direktionalen als Ein- und Ausgang, einen als Stromeingang und einen als reinen Ausgang.
Und das intelligente Nerv Centr Mission Adaptive Charging Station (MAX-8)-System kann Strom aus nahezu jeder Quelle beziehen und verschiedene Arten von Ladegeräten bzw. Batterien gleichzeitig laden – keine spezielle Programmierung oder Neuformatierung erforderlich. Insgesamt bietet das System vier Universalladestationen für Batterien und weitere vier USB-Anschlüsse für weitere Ladeadapter. Es wiegt 7,7 kg. Eine Fähigkeit ist das „Priority Charging“, dabei wird die vollste Batterie zuerst wieder vollständig aufgeladen, um schnellstmöglich wieder zu 100% den Nutzern zur Verfügung zu stehen. MAX-8 wurde gerade erst verbessert, und kann mit 450 Watt jetzt mehr Leistung liefern.
In das System ist die ATAC-Software integriert. Galvion bietet zur Steuerung eine eigene App für Android-Geräte an. Diese kann kostenfrei über den Google Play Store heruntergeladen werden.
Ganz neu ist auch das Kabel STINGRAY für eine mobile Ladelösung, zum Beispiel in Fahrzeugen. Der Kontakt erfolgt über eine magnetische Schnellkupplung. Laut Hersteller eine echte Herausforderung. Aber so kann der Soldat sich schnell im Fahrzeug an- oder auskuppeln und seine Akkus laden bzw. bei Missionsbeginn erst kurz vor dem Ausstieg die Verbindung lösen.
Erstkunde für das Galvion Squad Power Manager Energiemanagementsystem war das U.S. Marine Coprs (USMC), die eine entsprechende Bestellung Ende 2022 aufgaben und es querschnittlich bei der Marine Expeditionary Force (MEF) einführen werden.
Andre Forkert
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen: