Kosovo erhält Javelin-Panzerabwehrraketen

Wie das U.S. Außenministerium bekannt gab, hat man den Verkauf von Javelin-Panzerabwehrraketen FGM-148F an die Republik Kosovo genehmigt. Es wird sich um einen Foreign Military Sales (FMS)-Verkauf mit einem Volumen von maximal 75 $ Millionen handeln.

Ein US-Soldat verschießt FGM-148 Javelin-Panzerabwehrraketen während einer Übung. (Foto: U.S. Army)
Ein US-Soldat verschießt eine FGM-148 Javelin während einer Übung.
Foto: U.S. Army

Damit erhält der Kosovo 246 Javelin-Raketen und 24 Light Weight Command Launch Units (LWCLU). Hinzu kommen Erstausbildung, Diagnose- und Betriebsausrüstung, Ersatzteile, etc..

„Der geplante Verkauf wird die langfristige Verteidigungsfähigkeit des Kosovo verbessern, um seine Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und seinen nationalen Verteidigungsbedarf zu decken. Das Kosovo wird keine Schwierigkeiten haben, diese Ausrüstung in seine Streitkräfte aufzunehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Defense Security Cooperation Agency (DSCA). Der Verkauf ist sicherlich auch eine Reaktion auf die Spannungen in der Region und speziell zwischen dem Kosovo und Serbien.

Hersteller des Systems ist das Javelin Joint Venture (JJV), einem Gemeinschaftsunternehmen von Raytheon Technologies/RTX und Lockheed Martin. Erst im Mai hatte die U.S. Army dem Javelin Joint Venture einen IDIQ-Produktionsvertrag (indefinite-delivery, indefinite-quantity) mit einer Gesamtobergrenze von 7,2 Mrd. $ vergeben. Der Vertrag umfasst ein Basisjahr mit einer Unterstützung der Produktionssteigerung. Am Ende der Laufzeit von 2023 bis 2026 soll die Produktion bei 3.960 Stück pro Jahr liegen. Über diesen Vertrag soll die U.S. Army und auch internationale Partner versorgt werden.

Rund 20 Länder nutzen Javelin-Panzerabwehrraketen, darunter Albanien, Australien, Estland, Frankreich, Litauen, Norwegen, Polen, Türkei, Großbritannien und als einer der größten Abnehmer die Ukraine. Selbst China soll in den Jahren 2002 und 2010 insgesamt 60 Systeme mit knapp 500 Raketen erhalten haben.

Das aktuelle Modell FGM-148F verfügt über einen fortschrittlichen Mehrzweckgefechtskopf, der eine hohe Durchschlagskraft auch gegen moderne Panzerungen bietet. Dieser Mehrzweckgefechtskopf verfügt zusätzlich über ein vorfragmentierendes Stahlgehäuse, das die Wirksamkeit gegen weiche Ziele und leicht gepanzerte Fahrzeuge deutlich erhöht. Der aktualisierte Gefechtskopf kombiniert außerdem mehrere Gefechtskopfeffekte, wie z. B. Explosionssplitterung und hochexplosive Panzerabwehr, in einem einzigen Flugkörper. Die Kampfreichweite liegt bei maximale 2.500 m.

André Forkert

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