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Südkorea – Einführung des neuen amphibischen Brückensystems M3-K

Die Republic of Korea Army (RoKA) wird zur Verstärkung ihrer Fähigkeiten das Amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug M3-K einführen. In einer kürzlich erfolgten Übung wurde nun der letzte Leistungsnachweis erbracht, bevor das System beginnend ab dem nächsten Jahr an die Brückenpioniere der RoKA ausgeliefert wird.
Die Republic of Korea Army (RoKA) wird zur Verstärkung ihrer Fähigkeiten das Amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug M3-K einführen.
Die Republic of Korea Army (RoKA) wird zur Verstärkung ihrer Fähigkeiten das Amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug M3-K einführen.
Foto: Hanwha Defense Corporation

Im Rahmen des Programms „Korean Amphibious Bridging Vehicle“ (KABV) haben sich die südkoreanischen Streitkräfte nach einem anforderungsreichen Auswahlverfahren Ende September 2021 für das amphibische Brückensystem M3-K von Hanwha Defense Corporation entschieden. Auf Basis des amphibischen Brücken- und Fährsystems M3 von General Dynamics European Land Systems (GDELS) entwickelte Hanwha Defense Corporation das den südkoreanischen Anforderungen entsprechende Brückensystem M3-K und fertigt die Fahrzeuge in Lizenz. Insgesamt 110 Systeme hat die Beschaffungsbehörde des koreanischen Verteidigungsministeriums DAPA (Defense Acquisition Program Administration) bei Hanwha Defense Corporation bestellt. Südkorea ist damit nach Indonesien, Singapur und Taiwan die vierte Nutzernation im asiatischen Raum.

Umfangreicher Leistungsnachweis

In der letzten Übung vor Einführung der M3-K im nächsten Jahr wurde das moderne amphibische Brückensystem umfangreich hinsichtlich der geforderten Leistungsfähigkeiten überprüft. Dabei kam das amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug M3-K als Mehrfachfähre (zwei Systeme enggekoppelt) zum Transport schwerer Radfahrzeuge und Panzer sowie als Schwimmbrücke zum Einsatz. So wurde mit der Fähre unter anderem ein rund 62 Tonnen schwerer Pionierpanzer K600 CEV (Combat Engineering Vehicle) übergesetzt.  Mit acht Systemen M3-K und mehreren Abschnitten eines ebenfalls von Hanwha Defense Corporation modernisierten Faltschwimmbrückensystems RBS (improved Ribbon Bridge System) erfolgte ein mehr als 100 Meter weiter Brückenschlag über ein Gewässer. Dabei wurden nicht nur die Stabilität und geforderte Tragfähigkeit nachgewiesen. Auch der kombinierte Einsatz der M3-K mit der Faltschwimmbrücke RBS konnte erfolgreich unter Beweis gestellt werden.

Bedeutender Fähigkeitsgewinn

Das neue amphibischen Brückensystems M3-K wird vermutlich schrittweise das derzeit vorhandene Ribbon Bridge System (RBS) ersetzen. Es ermöglicht zukünftig schnelle Gewässerüberquerungen und ist auch unter schwierigen Umweltbedingungen während der Regensaison zuverlässig einsetzbar. Anders als das RBS sind die amphibischen Brücken- und Übersetzfahrzeuge bei minimalem Personaleinsatz innerhalb weniger Minuten im Wasser und können sehr schnell zu Fähren oder Schwimmbrücken gekoppelt werden. Für die RoKAstellen diese Faktoren einen enormen Fähigkeitsgewinn im Bereich Gewässerüberquerung dar, werden somit Mobilität und Flexibilität der Heeresverbände signifikant erhöht. Die insgesamt 110 Systeme sollen bis 2027 in mehreren Losen ausgeliefert werden.

Erfolgreicher Technologietransfer

Frühzeitig gingen die beiden Rüstungskonzerne GDELS und Hanwha Defense Corporation eine Partnerschaft ein, um den südkoreanischen Streitkräften ein auf ihre speziellen Anforderungen abgestimmtes amphibisches Brückensystem anbieten zu können. Dabei leistete Hanwha nicht nur Entwicklungsarbeit bei der Integration der südkoreanischen Systemanforderungen, sondern erfüllt als nationales südkoreanisches Generalunternehmen auch die Forderung des Auftraggebers bezüglich Fertigung im eigenen Land und stellt die Produktion von mindestens 100 der bestellten 110 Systeme in Südkorea sicher. Im Rahmen des Technologietransfers begann Hanwha Defense Corporation im September 2022 mit der Produktion des ersten Systems M3-K in Südkorea. Insgesamt 35 südkoreanische Unternehmen sind an der Produktion des neuen amphibischen Brückensystems der RoKA beteiligt.

Carsten Vennemann

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