Detektion unterkühlter Wassertropfen im Flug

Im Rahmen des EU-Projekts SENS4ICE haben das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und 16 weitere Partner zehn innovative Technologien zur Detektion von sogenannten Supercooled Large Droplets (SLD) in der Luftfahrt entwickelt und erfolgreich getestet. Das fünfjährige Projekt konzentrierte sich darauf, große unterkühlte Wassertropfen während des Fluges zu erkennen, da diese besondere Herausforderungen für den Flugbetrieb darstellen.
Das DLR leitete das EU-Forschungsprojekt SENS4ICE und untersuchte gemeinsam mit 16 internationalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen das Thema SLD-Vereisung.
Das DLR leitete das EU-Forschungsprojekt SENS4ICE und untersuchte gemeinsam mit 16 internationalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen das Thema SLD-Vereisung.
Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Die Forscher entwickelten Sensoren wie den Local Ice Layer Detector (LILD) und implementierten einen hybriden Ansatz, der verschiedene Detektionsmöglichkeiten kombinierte. Eine neuartige Software überwacht den Vereisungszustand durch kontinuierliche Überprüfung der Flugleistung.

Wenn ein Flugzeug vereist, verursacht dies Abweichungen vom üblichen Flugzustand, die auf indirekte Weise erkannt werden können. Eine innovative Herangehensweise des Projekts besteht darin, dass die Forscher verschiedene Detektionsmethoden kombiniert haben. Durch die Nutzung der jeweiligen Vorteile der unterschiedlichen Sensoren, wie beispielsweise Schnelligkeit und Genauigkeit, kann die SLD-Vereisung am Flugzeug schnell und fehlerfrei erkannt werden.

Die Phenom 300, betrieben von Embraer, absolvierte im Februar und März 2023 insgesamt 15 Flüge mit einer Gesamtdauer von 25 Stunden in Nordamerika. Im April desselben Jahres führte das Forschungsflugzeug ATR 42 von Safire 15 Flüge mit etwa 50 Flugstunden im Europäischen Luftraum, insbesondere in Südfrankreich, durch. In beiden Kampagnen flogen die Forscher insgesamt über 14 Stunden unter Vereisungsbedingungen und mehr als zweieinhalb Stunden unter SLD-Bedingungen. Diese wertvolle Zeit ermöglichte es ihnen, umfangreiche Daten zu sammeln und ihre Technologien erfolgreich zu testen. Die erfolgreich erprobten Sensoren und Systeme eröffnen weitreichende Anwendungsmöglichkeiten nicht nur für die Zulassung und den sicheren Betrieb zukünftiger Verkehrsflugzeuge, sondern auch für UAVs (unmanned aerial vehicles) und UAM (urban air mobility). Die Ergebnisse betonen die Bedeutung eines erweiterten Verständnisses der speziellen SLD-Vereisungsbedingungen für die Gewährleistung eines sicheren Flugbetriebs.

Christina Bornheim/ Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

DLR

Ähnliche Posts