Eurosatory: Premiere für Airbus H175M

Auf der Eurosatory 2024 in Paris zeigt Airbus Helicopters erstmalig den neuen Hubschrauber Airbus H175M. Airbus selbst bezeichnet den H175M als Super-Medium Hubschrauber. Das Unternehmen will mit diesem Modell in die Ausschreibung für den neuen Hubschrauber der Royal British Air Force gehen. Dort soll der Puma Mk2 AC ersetzt werden.

Der Airbus H175M ist die militärische Version des H175, die auf der Eurosatory erstmals gezeigt wurde und jetzt einen Käufer sucht.
Der H175M von Airbus ist die militärische Version des H175, die auf der Eurosatory 2024 in Paris erstmals gezeigt wurde und jetzt einen Käufer sucht.
Foto: cpm / André Forkert

Aktuell gibt es noch einen Vertrag mit Airbus Helicopters, der den Weiterbetrieb bis 2028 sicherstellt. Spätestes bis dahin sollte ein Nachfolger verfügbar sein. Die Premiere in Paris bezieht sich jedoch ausschließlich auf die militarisierte Version, der Airbus H175M fliegt bereits seit Jahren sehr erfolgreich im zivilen Bereich.

Warum der H175M? Weil dieser fast das gleiche Abfluggewicht (MTOW: 7,800 kg) wie der alte und bisher genutzte Puma Mk2 AC hat. Die britische Luftwaffe will explizit nicht auf ein großes Modell gehen, wie zum Beispiel den Super Puma. Bei dem in Paris gezeigten H175M-Modell handelt es sich noch um einen Prototyp, jedoch bereits flugfähig. Auch sind bereits erste Waffen und Add-ons integriert.

Kunde für den Airbus H175M gesucht

Jetzt wird ein Kunde gesucht, um die Entwicklung fremdfinanziert weiterzuentwickeln. Allerdings müsste das H175M-Modell sehr vielversprechend sein, denn in den kommenden Jahren müssen weltweit Puma-Flotten ersetzt werden. Die eine Option ist ein größeres Modell wie dem H225 Super Puma, eine rein militärische Variante wie dem NH90 oder eben ein Hubschrauber wie der Airbus H175M.

Das Schaubild zeigt die Spezifikationen des neuen Airbus H175M.
Das Schaubild zeigt die Spezifikationen des neuen Airbus H175M.
Grafik: Airbus Helicopters

Hinzu kommt, dass der H160M – der aktuell noch für die französische Armee entwickelt wird – noch nicht fertig entwickelt wurde und damit nicht zur Auswahl steht. Der Prototyp des H175M hat bereits erste militärische Systeme integriert, aber es fehlen noch wichtige Anteile – zum Beispiel Selbstschutzsysteme, militärische Funkgeräte etc. – sowie die entsprechenden Zertifizierungen.

So sollen ein ballistischer Schutz und Systeme des Elektronischen Kampfes noch folgen. Oder zwei seitliche Maschinengewehr-Waffenstationen im Kaliber.50 BMG in den Türen. Um die Türen freizulassen ,sind auch zwei MG-Waffenstationen in den Fenstern im Kaliber 7,62×51 mm NATO möglich. Die Nutzlast wird mit 3 Tonnen angegeben, die Außenlast mit 2,7 Tonnen. Auch Fast-Roping und Rappelling ist aus beiden Türen möglich.

Der H175M im Fokus

Wie schon erwähnt wird der H175M vom bewährten zivilen Drehflügler H175 abgeleitet. Es handelt sich um einen Mehrzweckhubschrauber, der sowohl über der See als auch in heißen Umgebungen seine Einsätze fliegen kann. Der zweimotorige H175M ist modern, vielseitig und bietet laut Hersteller die größte Kabine in ihrer Kategorie.

Als Spektrum taktischer Einsätze gibt Airbus an: Truppentransporte (bis 16 Sitze), Verbringung und Versorgung von Spezialkräften (SOF), Nachschubeinsätze, Such- und Rettungseinsätze (SAR) und Combat-SAR sowie die Evakuierung und medizinische Versorgung von Verletzten (CASEVAC/MEDEVAC). Airbus gibt die Reichweite mit 600 Seemeilen an. Der Kabinenraum soll 12 Kubikmetern betragen.

Premiere für Airbus H175M auf der Eurosatory.
Premiere für Airbus H175M auf der Eurosatory.
Foto: cpm / André Forkert

Mit den internen Unterflur-Kraftstofftanks, die zusammen ein Fassungsvermögen von mehr als zwei Tonnen haben – laut Airbus die größte Kraftstoffkapazität in ihrer Klasse –, bietet der Airbus H175M einen beeindruckenden Aktionsradius von fast 300 Seemeilen und eine Ausdauer von fast sechs Stunden.

Da die Treibstofftanks des Airbus H175M vollständig in die Zelle integriert sind, wird die Kabinenkapazität nicht beeinträchtigt, während gleichzeitig eine hervorragende Bodenfreiheit für den Betrieb in allen Arten von Gelände ohne negative Auswirkungen auf die Leistung oder die Gefährdung durch äußere Bedrohungen gegeben ist.

Das Helionix-Avioniksystem bietet ein optimales Situationsbewusstsein für sicheres und effektives Pilotenverhalten bei den anspruchsvollsten Missionsprofilen. Darüber hinaus gewährleistet es eine weitgehende Cockpit-Kommunalität für Piloten, die bereits mit Helionix ausgerüstete Hubschrauber (H135, H145 und H160 von Airbus) geschult und geflogen haben, was den Schulungs- und Umstellungsaufwand verringert und gleichzeitig Kosteneinsparungen ermöglicht.

Blick ins Cockpit des Airbus H175M

Die Helionix-Displays mit vier Bildschirmen sorgen für eine intuitive, pilotenfreundliche Cockpit-Umgebung, die ergonomisch optimiert ist und die wichtigsten für die Mission und den Kampf erforderlichen Details anzeigt (einschließlich der Eingaben des elektro-optischen Systems).

Blick ins H175-Cockpit mit dem HELIONIX-Instrumentenpanel (Grafik- Airbus)
Blick ins H175-Cockpit mit dem HELIONIX-Instrumentenpanel.
Grafik: Airbus Helicopters

Das Dual-Duplex-4-Achsen-Automatikflugsteuerungssystem (AFCS) – der Autopilot – der Airbus H175M sorgt für Präzision und Stabilität während des Fluges, selbst unter den schwierigsten Wetterbedingungen. Zu den Funktionen zum Schutz des Flugbereichs gehören automatische Modi wie die automatische Wiederherstellung im Falle einer Desorientierung des Piloten, die VORTEX-Ringwarnung sowie Präzision und Stabilität im Schwebeflug.

Um die Arbeitsbelastung der Besatzung zu minimieren, damit sie sich auf die Mission konzentrieren kann, sorgt das AFCS für sichere Endanflüge (vor allem in geringer Höhe, um Kollisionen mit dem Gelände zu vermeiden) und bietet einen „Hands-off“-Modus für den Ausfall eines Triebwerks. Die TCAS II-Funktion zur automatischen Kollisionsvermeidung erhöht die Flugsicherheit des Hubschraubers insgesamt, insbesondere in einem überfüllten Luftraum.

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