Missionsroboter wird Satelliten-Lebensdauer erheblich verlängern

Die SpaceLogistics LLC, ein Unternehmen der Northrop Grumman Corporation, hat vom U.S. Naval Research Laboratory (NRL) die Robotik-Nutzlast für sein Mission Robotic Vehicle (MRV) erhalten, darunter zwei Roboterarme und Elektronik. Damit ist das Unternehmen einen Schritt näher an der Auslieferung des ersten kommerziellen Raumfahrzeugs mit robotischen Wartungsfunktionen für kommerzielle und behördliche (militärische) Satelliten.

Missionsroboter: Steven Butcher, Ingenieur für Raumfahrtroboter und -mechanismen der Technology Service Corporation, inspiziert die Payload des Robotic Servicing of Geosynchronous Satellites (RSGS) nach Abschluss der Tests in der kryogenen Thermalvakuumkammer im Naval Center for Space Technology des U.S. Naval Research Laboratory in Washington.
Steven Butcher, Ingenieur für Raumfahrtroboter und -mechanismen der Technology Service Corporation, inspiziert die Payload des Robotic Servicing of Geosynchronous Satellites (RSGS) nach Abschluss der Tests in der kryogenen Thermalvakuumkammer im Naval Center for Space Technology des U.S. Naval Research Laboratory in Washington.
Foto: U.S. Navy / Sarah Peterson

Das Missionsroboterfahrzeug wird in Zukunft neue Satellitenwartungsmissionen durchführen und die Ausfallsicherheit von Anlagen in der Erdumlaufbahn gewährleisten. Ein sehr wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Durchhaltefähigkeit der extrem wichtigen Systeme. In der geosynchronen Erdumlaufbahn (22.500 Meilen über der Erde) wird MRV Inspektionen, Umplatzierungen, Reparaturen und andere Wartungsaufgaben im Weltraum durchführen, einschließlich der Installation der Mission Extension Pods des Unternehmens zur Aufrechterhaltung bestehender Fähigkeiten im Orbit.

Sobald die Robotik-Nutzlast, die für das Programm Robotic Servicing of Geosynchronous Satellites der Defense Advanced Research Project Agency entwickelt wurde, vollständig integriert ist, wird das fertige MRV-Raumfahrzeug Umwelttests unterzogen, um seine Leistungsfähigkeit im Weltraum zu prüfen.

„Wir schaffen eine Infrastruktur für die Wartung im Weltraum, die es bisher noch nicht gegeben hat. Unsere erfolgreiche Erfahrung mit Rendezvous, Annäherungsoperationen und Docking hat die Grundlage für diesen entscheidenden nächsten Schritt zur Schaffung eines nachhaltigeren Modells für den künftigen Satellitenbetrieb geschaffen“, sagte Rob Hauge, Präsident von SpaceLogistics.

Das Mission Robotic Vehicle (MRV) ist ein sogenanntes Next-Generation Robotically-Enabled Servicing Vehicle. Es sollte ursprünglich dieses Jahr noch zu ersten Missionen starten, aber es wird wohl eher im Jahr 2025 seinen Dienst aufnehmen. Das MRV nutzt das bewährte Rendezvous-Proximity-Operations- und Docking-System (RPOD) seines hochgelobten Vorgängers, des Mission Extension Vehicle (MEV), enthält jedoch ein Robotermodul anstelle des Docking-Systems des MEV.

Während die Hauptfunktion des Missionsroboter die Installation von Mission Extension Pods (MEPs) oder anderen Erweiterungsnutzlasten auf den aktuellen Betriebssatelliten sein wird, erweitert seine hochentwickelte Robotik die Vorteile, die das MEV aktuelle den Nutzern bietet um:

  • Detailliertere, robotergestützte Inspektionen
  • Erweiterung
  • Umpositionierungen
  • Reparaturen
  • aktive Trümmerbeseitigung
  • Betankung und damit erhebliche Nutzungsdauerverlängerungen
  • Andocken an nicht standardisierte Kunden-Raumfahrzeugschnittstellen

Das MRV soll zusammen mit mehreren Antriebsdüsenpaketen (so genannte Mission Extension Pods; MEPs) per SpaceX Rakete ins All verbracht werden. Die Pods/MEPs sind Antriebsvorrichtungen, die die Lebensdauer eines 2.000 Kilogramm schweren Satelliten um sechs Jahre verlängern soll. Bei der Missionen sollen der MRV – ein 3.000 Kilogramm schwerer Satellit – und drei MEPs, die jeweils etwa 400 Kilogramm wiegen, verbracht werden.

Der MRV und die MEPs werden von der Trägerrakete losgelassen, entfalten sich unabhängig voneinander und bringen sich mit Hilfe eines solarelektrischen Antriebs in eine geostationäre Umlaufbahn. In der Umlaufbahn wird jedes MEP vom MRV eingefangen und für den Transport zum Kundensatelliten verstaut.

Der Missionsroboter koppelt an den Kunden an, um den MEP zu installieren, der wie ein Hilfsantrieb funktioniert und seine eigenen Triebwerke zum Manövrieren des Kundenfahrzeugs nutzt. Dann löst sich das MRV und fährt weiter, um einen anderen MEP für den nächsten Kunden zu holen. Das MRV soll zehn Jahre lang in der Umlaufbahn bleiben. Es ist vorgesehen, dass der Missionsroboter 30 oder mehr dieser Antriebskapseln im Laufe seiner Nutzungszeit installieren kann. Und die Kunden stehen bereits Schlange. Das Auftragsbuch für das MRV ist bis über 2026 hinaus bereits gefüllt.

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