Wie die Northrop Grumman Corporation bekannt gab, wurde die Fähigkeit des MQ-4C Triton Navigationssystems erfolgreich über der Arktis demonstriert. Damit konnte nachgewiesen werden, dass das Unmanned Aerial System (AUS) auch in hohen Breitengraden tief innerhalb des Polarkreises operieren und damit seine Verpflichtung zur Bereitstellung kritischer Nachrichten-, Überwachungs-, Aufklärungs- und Zielfähigkeiten im hohen Norden erfüllen kann.
Der Testflug bewies die Fähigkeit des Systems, in der rauen Umgebung über dem Arktischen Ozean zu operieren. Dank seines fortschrittlichen technischen Konzepts ist Triton das einzige autonome Höhenluftfahrzeug mit langer Einsatzdauer (HALO; High-Altitude Long-Endurance), das in Höhen von über 50.000 Fuß und mehr als 24 Stunden lang operieren kann.
Bei dem Testflug, der in Deadhorse, Alaska, begann und bis auf 100 Meilen an den Nordpol heranreichte, kamen Northrop Grummans firmeneigene Navigationssysteme, Missionsmanagementcomputer und aktualisierte operationelle Flugprogramme zum Einsatz, um die Fähigkeit von Triton zur Navigation in der Arktis erfolgreich zu demonstrieren. Das Testflugzeug sammelte während des fünfstündigen Fluges Navigationsdaten und blieb während des gesamten Fluges innerhalb des US-amerikanischen und kanadischen Luftraums. Bei der Demonstration wurden auch die bodengestützten GPS-Ausrichtungs- und Initialisierungsverfahren validiert, die die Nutzung von Landebahnen oberhalb des 70. nördlichen Breitengrades ermöglichen.
Als Plattform für große Höhen und lange Ausdauer eignet sich die Triton für Einsätze im hohen Norden, da sie weit über den arktischen Winden operiert und die Auswirkungen von Reichweite und Geschwindigkeit vermeidet, die die Missionsleistung in mittleren Höhen einschränken.
Jane Bishop, Vice President und General Manager, Global Surveillance Division, Northrop Grumman: „Der Flugbetrieb unter strengen und kalten Bedingungen stellt besondere Herausforderungen an die Navigation. Unsere Demonstration unterstreicht die Fähigkeit von Triton, in diesem schwierigen Umfeld erfolgreich zu arbeiten.“ Und Captain Josh Guerre, Triton-Programmmanager der U.S. Navy ergänzt: „Arktische Regionen sind ein zunehmend wichtiger Einsatzort mit einzigartigen Bedrohungen und Umgebungen. Wir sind bereit, diese Missionen für nationale und internationale Kunden zu unterstützen.“
Der Flugtest folgt auf eine ähnliche Demonstration, die im Juni 2023 über dem Golf von Alaska durchgeführt wurde. Während der Übung „Northern Edge 2023“ hat das Triton-Radar seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, Ziele mit waffenrelevanter Genauigkeit zu erkennen, zu verfolgen und abzubilden und das mit einer abstandsfähigen Reichweite, die das Überleben des Luftfahrzeuges sichert. Eine weitere Herausforderung war die Operation in einer Umgebung mit hohem Seegang.
Die Enteisungs- und Vereisungsschutzfähigkeiten der Triton gewährleisten, dass sie auch unter extremen arktischen Bedingungen einsatzbereit und einsatzfähig ist.
Die für die U.S. Navy und die Royal Australian Air Force gebaute MQ-4C Triton unterstützt ein breites Spektrum von Missionen, darunter Seepatrouille, Signalaufklärung sowie Such- und Rettungseinsätze. Diese Flugzeuge operieren in größerer Höhe und haben eine längere Ausdauer als Systeme mit mittlerer Flughöhe. Darüber hinaus verfügen sie über simultane Multi-Intelligence-Sensoroperationen, die ihnen eine exponentielle Steigerung der Missionsinformationen ermöglichen.
Auch die Bundeswehr hatte die Beschaffung eines verwandten Systems als EUROHAWK einmal in Betracht gezogen. Dabei handelte es sich um eine für Deutschland modifizierte RQ-4-Drohne. Sie sollte der Bundeswehr eine weiträumige Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeit (ELINT und COMINT) bieten. In den USA und Australien wird die MQ-4C Triton sowohl autark als auch in Zusammenarbeit mit der Boeing P-8A POSEIDON operieren. Bei der Boeing P-8 Poseidon handelt es sich um ein Seefernaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug. Deutschland wird acht davon erhalten.
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