Ein von Leonardo geführtes Konsortium entwickelt das erste paneuropäische Zentrum für die Echtzeitüberwachung von Risiken für digitale Infrastrukturen. Dies gab die spanische Firma INDRA jüngst bekannt. INDRA ist an der Entwicklung des Zentrums für Cyberrisikomanagement der Europäischen Kommission beteiligt, und stattet es mit sicheren Kommunikationsmitteln COMSec aus. So sollen künftige Angriffe auf Quantencomputer standgehalten werden.
Das Kommunikationssystem COMSec basiert auf einer vollständig von Indra entwickelten Technologie. Das erste paneuropäische Zentrum für dynamisches Cyber-Risikomanagement wird in Echtzeit den Grad der Bedrohung überwachen, dem digitale Infrastrukturen auf dem gesamten Kontinent ausgesetzt sind, und die Aktivitäten krimineller Gruppen im Internet, im Dark Web und in sozialen Netzwerken verfolgen, wobei es sich auf verschiedene Datenbanken stützt, um Erkenntnisse zu gewinnen. Der im Oktober 2023 angekündigte Auftrag wurde von der Europäischen Kommission erteilt, und Indra trägt durch die Bereitstellung von Schlüsseltechnologien zu seiner Umsetzung bei.
Das Zentrum für Risiken für digitale Infrastrukturen verarbeitet und analysiert Terabytes an Daten aus Quellen wie Websites, sozialen Medien, Medien, Datenbanken und dem Deep/Dark Web. Dies wird durch eine Wissensbasis untermauert, die aus mehr als 5 Millionen „Indicators of Compromise“ besteht, digitalen Spuren von Computervorfällen, die jedes Jahr von Leonardo über die Supercomputing-Infrastruktur des Unternehmens verwaltet werden – mit einer Kapazität von bis zu 5 Millionen Milliarden Operationen pro Sekunde.
Das Unternehmen wird das Zentrum für Echtszeitüberwachung von Risiken für digitale Infrastrukturen mit fortschrittlichen hybriden Schutzmechanismen ausstatten, um für das Post-Quantum-Szenario gerüstet zu sein, in dem der Einbruch des Quantencomputings die Regeln der Kryptographie verändern wird und neue, noch sicherere Algorithmen zum Schutz der Kommunikation erzwingt.
COMSec von INDRA gegen Risiken für digitale Infrastrukturen
Das Zentrum wird mit der von Indra entwickelten COMSec-Technologie ausgestattet, die verschlüsselte End-to-End-Sprach-, Instant-Messaging- und Videodienste über Mobiltelefone und PCs in allen Mobilfunk-, Drahtlos- und Satellitennetzen weltweit bereitstellt, so dass Mitarbeiter und Manager mehrere Videokonferenzen und Telefongespräche führen und sensible Informationen austauschen können.
Die Technologie von Indra wird auch die Gespräche und den Informationsaustausch innerhalb des Zentrums selbst schützen und die dort gespeicherten Daten verschlüsseln, so dass es gegen Bedrohungen nach dem Motto „jetzt abholen, später entschlüsseln“ gewappnet ist, wann immer es die Technologie erlaubt. Darüber hinaus entspricht das verwendete Post-Quantum-Protokoll der europäischen NIS-Verordnung (Network and Information Systems Security) und wurde vom spanischen National Cryptologic Center überwacht.
Das Unternehmen hat außerdem das Verfahren festgelegt, nach dem die Plattformen und Systeme des Zentrums Daten mit der Außenwelt austauschen, und wird in der nächsten Phase die Art und Weise untersuchen, wie das Zentrum mit dem Netz der Cyber Security Operations Centers in ganz Spanien zusammenarbeiten wird. All dies wird dazu beitragen, den Schutz einer strategischen Infrastruktur zu verstärken und die Entwicklung der Informations- und Wissensgesellschaft in Europa zu fördern.
Luis J. García de la Iglesia, stellvertretender Direktor der Cyber Defence Unit von Indra, betonte: „Wir sind stolz darauf, dass die Europäische Union Leonardo und Indra als Partner für die Einrichtung eines so wichtigen Zentrums für die Sicherheit des Kontinents ausgewählt hat, das weltweit Maßstäbe in Sachen Cybersicherheit und Aufklärung setzen wird“.
Die Einrichtung des Cyber-Analysezentrums für Risiken für digitale Infrastrukturen erfolgt in einer besonders schwierigen Zeit, in der die Risiken aufgrund der geopolitischen Lage und der jüngsten Konflikte zunehmen. Dies führt zu Desinformationskampagnen und Cyberangriffen auf Unternehmen und kritische Infrastrukturen sowie zu Ransomware, Phishing und Denial-of-Service-Kampagnen, die von kriminellen Organisationen durchgeführt werden.
Ein virtuelles Zentrum geht der Eröffnung eines physischen Zentrums in Brüssel voraus. Laut Leonardo hat das virtuelle Zentrum zur Echtzeitüberwachung von Risiken für digitale Infrastrukturen bereits im Oktober 2023 seine volle Einsatzfähigkeit erreicht.
Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen: