Quadriga 2024: Deutsche Soldaten in NATO-Großmanöver

In einer der größten NATO-Übungen Steadfast Defender 2024, sind rund 90.000 Soldaten, darunter 12.000 aus der Bundeswehr, eingebunden. Der deutsche Beitrag, genannt Quadriga 2024, nimmt mit seinen vier Teilübungen eine zentrale Rolle ein. Es wird der Ernstfall geübt, an der NATO-Ostflanke. Schließlich hat Russland bislang keinerlei Willen zur Deeskalation erkennen lassen.
Deutsche Soldaten üben bei Quadriga 2024 für NATO-Großmanöver
Deutsche Soldaten üben bei Quadriga 2024 für NATO-Großmanöver
Foto: Bundeswehr

Ziel ist es, die Verteidigungsfähigkeiten der NATO an der Ostflanke gegen potenzielle Angriffe zu testen und zu stärken.

Die Quadriga 2024 Übungsserie, eingebettet in das NATO-Großmanöver, begann mit der bereits absolvierten computersimulierten Gefechtsstandübung in Hammelburg. Hier wurde das reibungslose Zusammenwirken des Gefechtsstands mit den Kompanien intensiv geübt. Der aktuelle Abschnitt findet in der Oberlausitz statt, wo das verstärkte Bataillon, darunter das Jägerbataillon 292, den Kampf und das Führen im Gefecht im sandigen Gelände trainiert.

Von Donaueschingen bis nach Litauen

Die Soldaten des Jägerbataillons 292 legen eine Strecke von 749 Kilometern zurück, von Donaueschingen im Schwarzwald bis zum Lager Werdeck auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Die Verlegung erfolgt per Straßenmarsch oder auf Schiene, wobei 750 Soldaten mit Gefechtsfahrzeugen, wie dem Gepanzerten Transport-Kraftfahrzeug (GTK) Boxer und dem Transportpanzer Fuchs, sowie Verbrauchsgütern das Truppenlager Werdeck füllen. Auch französische Kräfte aus dem 824 Kilometer entfernten Metz nehmen teil, wobei ihre neu eingeführten Radpanzer des Typs Griffon auf Schiene in die Oberlausitz transportiert werden.

Triple: Vorbereitung auf Grand Quadriga im April und Mai

Der aktuelle Teil, genannt Triple, dient als Vorbereitung auf die eigentliche Übung Grand Quadriga im April und Mai. Triple besteht aus drei aufeinander aufbauenden Elementen, beginnend mit der Gefechtsstandübung in Hammelburg und gefolgt von den Manövern in der Oberlausitz. Nach Triple erfolgt die Verlegung in die Altmark, ins Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Heer, wo ein 72-stündiges Abschlussmanöver auf Brigadeebene bevorsteht.

Komplexität steigt im Laufe der Übung

Der zweite Teil von Triple beginnt mit einem Zuggefechtsschießen, bei dem scharfe Munition zum Einsatz kommt. Die Komplexität steigt im Laufe der Übung, wobei das Zuggefechtsschießen ein Verzögerungsgefecht in verschiedenen Phasen beinhaltet. Die Soldaten müssen Feindkräfte auf weite Distanzen bekämpfen, eine eigene Minensperre überqueren, diese wieder schließen und in Stellung gehen, um das Verteidigungsgefecht zu führen. Die Verlegung von Menschen und Material an entfernte Orte wird intensiv trainiert, um nahtlos auf verschiedene Gefechtssituationen reagieren zu können.

Gemeinsames Vorgehen von deutschen und französischen Kräften

Der Höhepunkt von Triple ist die zweitägige Taskforce-Übung, bei der 750 Soldaten gemeinsam agieren. Hier steht die Feinabstimmung zwischen deutschen und französischen Kräften im Fokus, um Erfahrungen zu sammeln und ein gemeinsames Lagebild zu generieren. Die Übung erfordert eine effektive Kommunikation, wobei die Soldaten Deutsch, Französisch und Englisch nutzen. Die Aufgabe besteht darin, unter Gefechtsbedingungen ein reibungsloses Zusammenspiel zu gewährleisten, was besonders herausfordernd ist. Die Taskforce-Übung stellt somit eine intensive Vorbereitung auf die späteren Herausforderungen der Großübung Steadfast Defender 2024 dar. Oberstleutnant Timo Elbertzhagen, der Kommandeur des Jägerbataillons 292, betont: „Im Schwerpunkt geht es darum, dass wir gemeinsame Prozesse und Verfahren festlegen. Dass wir uns miteinander einspielen.“

Steadfast Defender 2024 als Schlüsselübung

Die Teilnahme deutscher Soldaten an Steadfast Defender 2024, insbesondere die Quadriga 2024 Übungsserie, markiert eine entscheidende Vorbereitung auf mögliche Bedrohungen an der Ostflanke des NATO-Bündnisgebiets. So erklärt das Pressezentrum des Heeres: „Als deutscher Beitrag zur NATO-Großübung Steadfast Defender 2024 soll Quadriga 2024 zeigen, dass die Bundeswehr entschlossen und fähig ist, entscheidend zur Verteidigung der NATO-Ostflanke beizutragen.“

Die Herausforderungen der Verlegung, die Komplexität der Gefechtsübungen und das gemeinsame Vorgehen von multinationalen Truppen demonstrieren die Einsatzbereitschaft und Kooperationsfähigkeit der NATO. Steadfast Defender 2024 ist somit nicht nur eine Schlüsselübung, sondern auch ein klares Signal für die militärischen Fähigkeiten der Allianz. Denn nur wenn man Stärke auch zeigt, lassen sich andere, ebenfalls starke Gegner, wirksam abschrecken. Allein dies kann Kriege verhindern. 

Christina Bornheim

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