Indra stellte neues volldigitales Selbstschutzsystem für Luftfahrzeuge vor

Nach eigenen Angaben treibt die spanische Firma Indra die Entwicklung einer neuen Generation von Selbstschutzsystemen für Militärflugzeuge und -hubschrauber mit einem vollständig digitalen Standard („volldigital“) voran, der die Erkennungszeit von Raketenangriffen verkürzt und eine schnellere Reaktion zur Neutralisierung von Bedrohungen ermöglicht.

Das neue Selbstschutzsystem von Indra soll in Zukunft unter anderem die NH90 der spanischen Streitkräfte schützen
Das neue Selbstschutzsystem von Indra soll in Zukunft unter anderem die NH90 der spanischen Streitkräfte schützen.
Foto: Indra

Das Unternehmen hat die Entwurfsphasen bereits abgeschlossen und die ersten Einheiten produziert, die nun für die Plattformintegration bereitstehen. Ziel ist es, die ersten Systeme noch in diesem Jahr in realen Flugtests einzusetzen.

Dies stellt einen nach eigenen Angaben einen gewaltigen Technologiesprung dar, der Indra bei der Entwicklung solcher Systeme branchenweit an die Spitze bringen soll, während sich viele Unternehmen bisher auf Hybridlösungen mit analogen und digitalen Technologien beschränkt haben.

Die Möglichkeiten der volldigitalen Suite ist jedoch überlegen, da es eine gleichzeitige Abtastung des gesamten Radarspektrums ermöglicht, wodurch Bedrohungen schneller erkannt und die kritische Reaktionszeit erheblich verkürzt wird.

Selbstschutzsysteme sind heute für jeden Kampfjet, jedes militärische Transportflugzeug oder jeden Hubschrauber, der in Konfliktgebieten operiert, unverzichtbar – egal, ob es sich um technologisch fortschrittliche Gegner oder asymmetrische Bedrohungen wie MANPADS (Man Portable Air Defense Systems sind kostengünstige, einfach zu bedienende schultergestützte Boden-Luft-Raketenwerfer, die von einer Person bedient werden können) handelt.

Das Selbstschutzsystem von Indra besteht aus einer Suite, die den volldigitalen Radarwarnempfänger ALR-400 zur Erkennung radargelenkter Raketen oder Verteidigungsradare, den InWarner zur Erkennung lasergelenkter Raketen sowie und Indras InShield DIRCM (Directed Infrared Countermeasure)-System, das Flugzeuge vor Angriffen mit infrarotgelenkten Boden-Luft- und Luft-Luft-Raketen schützt. Diese vollständig modulare Suite ist so konzipiert, dass sie sich an die spezifischen Bedürfnisse jeder Streitkraft anpasst.

Die Lösung integriert außerdem die gängigsten Gegenmaßnahmen, wie z. B. CFD-Systeme (Chaff and Flare Dispenser) – zur Irreführung infrarotgelenkter Raketen – und Chaff, das kleine reflektierende Fasern freisetzt, um hochfrequenzgelenkte Raketen zu verwirren.

Indra hat Kampfjets wie die Boeing F-18, militärische Transportflugzeuge wie den Airbus A400M und Airbus C295 sowie Hubschrauber wie den Transporthubschrauber NH90 und den Kampfhubschrauber Tiger ausgerüstet und ist eines der wichtigsten Unternehmen bei der Entwicklung des Selbstschutzsystems des Eurofighters für die spanischen Streitkräfte. Mit der Weiterentwicklung dieser Systeme stellt Indra sicher, dass all diese Plattformen auch in den kommenden Jahrzehnten angesichts zunehmend komplexerer Bedrohungen auf höchstem Niveau operieren können.

Das Unternehmen leitet oder beteiligt sich außerdem an mehreren wichtigen europäischen F&E-Projekten, die sich auf Spitzentechnologien für Luftfahrzeuge konzentrieren, wie etwa Multifunktionssysteme, die Radar, Kommunikation und elektronische Kriegsführung in einem einzigen Gerät vereinen (CROWN und SCEPTER), elektronische Angriffsfähigkeiten (REACT und REACT II) sowie Selbstschutzsysteme der nächsten Generation für Flugzeuge und Hubschrauber mit integrierter KI (CARMENTA und CARMENTA FP).

 

Text: Redaktion / af

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