Die brehmergroup setzt auf mechatronische Innovationen, KI-gestützte Systeme und Drohnentechnologien, um die Streitkräfte der Zukunft zu prägen. Am Rande des firmeneigenen TECH-DAYs erklärt Unternehmensgründer Thomas Brehmer im Interview, wie die brehmergroup mit eigenen Testlaboren, starken Kooperationen und einem klaren Fokus auf Sicherheit und Compliance den Sprung von der Idee in die Truppe beschleunigt – und welche Fähigkeiten es bis 2030+ besonders mitgestalten möchte. Die Fragen stellte Achim Abele.
Wo sehen Sie den größten technologischen Game Changer für die Streitkräfte in den kommenden fünf Jahren?
Der wohl größte technologische Game Changer für die Streitkräfte wird durch Fortschritte in der Mechatronik, Firmwareentwicklung (insbesondere KI) und der Drohnentechnologie entstehen – sowohl zu Wasser, zu Lande als auch in der Luft.
Die Möglichkeit einer kostengünstigen Massenproduktion autonom agierender Systeme eröffnet vollkommen neue taktische und logistische Szenarien. Parallel dazu entwickeln sich auch Themen wie Cybersecurity und Objektschutz in rasantem Tempo weiter und gewinnen an strategischer Bedeutung.
Wie stellen Sie sicher, dass Innovationen nicht im Labor bleiben, sondern schnell den Sprung in die Truppe schaffen?
Ein entscheidender Vorteil der brehmergroup liegt in unserem eigenen, akkreditierten Umweltsimulationslabor. Damit sind wir in der Lage, Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren – noch bevor langwierige externe Testverfahren notwendig werden.
Zudem pflegen wir enge Kontakte zu den verantwortlichen Stellen innerhalb der Bundeswehr und informieren regelmäßig über Projektfortschritte. Eine weitere Herausforderung ist der Beschaffungsweg über Fahrzeughersteller, die von der Bundeswehr beauftragt werden. Hier setzen wir auf den Aufbau belastbarer Partnerschaften mit den entsprechenden Unternehmen, um unsere Innovationen nachhaltig zu verankern.
Welche Rolle spielen Kooperationen – ob mit Start-ups, Forschung oder internationalen Partnern – für Ihre Arbeit?
Kooperationen sind ein zentraler Bestandteil unserer Innovationsstrategie – sowohl im Bereich Entwicklung als auch im Vertrieb. In der Entwicklung arbeiten wir zunehmend mit Start-ups zusammen, insbesondere dort, wo agile Ideen auf unsere langjährige Erfahrung in mechatronischen Systemen nach VG- und ATEX-Normen treffen.
Mit unserer interdisziplinären Expertise – von 3D-Konstruktion über Mikroprozessor-basierte Elektronik bis hin zur Firmwareentwicklung – sehen wir großes Potenzial für gemeinsame Projekte, etwa im Bereich unbemanntes Fahren. Im Vertrieb haben wir kürzlich eine strategische Partnerschaft mit einem erfahrenen österreichischen Mittelständler geschlossen, der über exzellente Marktkenntnisse im militärischen Umfeld verfügt.
Wie balancieren Sie Innovationsgeschwindigkeit mit den hohen Anforderungen an Sicherheit, Resilienz und Compliance?
Als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen legen wir großen Wert darauf, Innovationen schnell voranzutreiben, ohne dabei Sicherheit, Resilienz und Compliance zu vernachlässigen. Wir integrieren Sicherheits- und Compliance-Anforderungen bereits in die Planungsphase und führen regelmäßige Risikobewertungen durch.
Agile Entwicklungsprozesse ermöglichen es uns, flexibel und effizient zu arbeiten, während wir gleichzeitig hohe Standards einhalten. Innovationen werden schrittweise und kontrolliert eingeführt, etwa durch Pilotprojekte, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
Zudem pflegen wir einen engen Austausch mit Regulierungsbehörden und Partnern, um stets konform zu handeln. Nicht zuletzt fördern wir eine Unternehmenskultur, in der Sicherheit und Compliance von allen Mitarbeitern aktiv gelebt werden. So schaffen wir eine stabile Basis, auf der Innovationen nachhaltig und verantwortungsvoll wachsen können.
Wenn Sie an die Streitkräfte 2030+ denken: Welche Fähigkeiten möchte die brehmergroup besonders mitgestalten?
Unser Ziel ist es, bis 2030 führender Anbieter mechatronischer Sonderlösungen für den Einsatz in extremen Umgebungen zu werden. Dazu zählen unter anderem unsere patentierten Lichtsysteme „Tarnkreis“, die ab 2026 in Serie gehen. Darüber hinaus sehen wir uns als strategischer Partner in Zukunftsprojekten wie dem automatisierten Fahren oder der Entwicklung elektronischer Deichseln. Auch im Bereich logistischer Systeme wollen wir als Mechatronik-Systempartner entscheidende Beiträge leisten.
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