Die Bundeswehr plant die Beschaffung von bis zu 12.000 Drohnen, die vor allem an der Ostflanke der NATO stationiert werden sollen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf „drei mit der Angelegenheit vertraute Personen“. Demnach sollen an jedes der drei Unternehmen Stark, Helsing und Rheinmetall Aufträge von jeweils 300 Millionen Euro gehen.
„Im Rahmen der Vereinbarung werden die drei Unternehmen bis zu 12.000 Drohnen liefern“, berichtet die Financial Times zum Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr und führt weiter aus: „Die beiden deutschen Start-ups und der größte Auftragnehmer des Landes, Rheinmetall, erhalten einen Anteil an dem Auftrag im Wert von jeweils fast 300 Millionen Euro.“
Bei den Drohnen, welche die Bundeswehr mit diesen Mitteln beschaffen will, soll es sich laut Financial Times um die Virtus von Stark, die HX-2 von Helsing und die FV-014 Raider von Rheinmetall handeln.
Virtus von Stark
Die „Virtus” des Unternehmens Stark hat eine Reichweite von bis zu 100 km und ist darauf ausgelegt, hochwertige Ziele auf dem Gefechtsfeld präzise zu bekämpfen. Das System ist in unter zehn Minuten einsatzbereit und verfügt über eine Vertical Take-off and Landing (eVTOL)-Fähigkeit, die senkrechtes Starten und Landen auf nahezu jedem Gelände ermöglicht.
Erst vor wenigen Monaten hatte das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der MBDA Deutschland-Tochter TDW bekannt gegeben, wodurch das System mittlerweile auch panzerbrechend ist. Die Virtus hat sich zudem bereits in der Ukraine im Krieg gegen Russland bewährt. Verschiedene Versionen können dabei unterschiedliche Payloads tragen.
HX-2 von Helsing
Auch die HX-2 verfügt über eine Reichweite von rund 100 km und ist in der Lage, Artillerie, gepanzerte und andere militärische Ziele zu bekämpfen. Sie ist ebenso wie die Virtus massenproduzierbar und in der Ukraine kampferprobt.
Ein besonderes Augenmerk legte das Unternehmen auf die integrierte künstliche Intelligenz, um die HX-2 gegen gegnerische Maßnahmen der elektronischen Kriegsführung (EW) zu härten. Dadurch erhält die Drohne die Fähigkeit, Ziele auch ohne GPS- bzw. GNSS-Signal oder Datenverbindung zu identifizieren und zu bekämpfen. Helsings Aufklärungs- und Steuerungssoftware Altra ermöglicht es zudem, mehrere HX-2 zu Schwärmen zusammenzufassen, die dann von einem menschlichen Bediener kontrolliert werden.
FV-014 Raider von Rheinmetall
Von der FV-014 Raider von Rheinmetall ist bisher noch am wenigsten bekannt. Enthüllt wurde sie erstmals im September 2025 auf der DSEI in London. Laut dem georgischen OSINT-Analysechannel „Visioner“ handelt es sich bei der Raider um eine Kamikazedrohne, die mit einem Gewicht von 14 kg ebenfalls eine Reichweite von 100 km erreicht. Sie soll 60 Minuten in der Luft bleiben können. Der fünf Kilo wiegende Splitter-Gefechtskopf soll zudem in der Lage sein, eine bis zu 600mm Panzerung zu durchdringen.
Drohnen-Vorhaben der Bundeswehr
Mit der Verteilung des Programms auf drei Unternehmen will die Bundeswehr laut Financial Times den Wettbewerb und die Innovationskraft fördern, anstatt sich von einem einzigen Lieferanten abhängig zu machen. „Sie tun dies, um den Wettbewerb aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sie das beste System erhalten“, zitiert die Financial Times eine ihrer Quellen. Wobei die beiden Start-ups Stark und Helsing schon über Fronterfahrungen ihrer Drohnen – und entsprechende Weiterentwicklungen – verfügen, während Rheinmetall als Newcomer ins Rennen geht.
Was allerdings noch aussteht ist die entsprechende 25 Mio. Vorlage an den Haushaltsausschuss und erst danach kann eine Vertragszeichnung folgen. Doch in diesem Fall könnte es schnell gehen, schließlich braucht die Brigade Litauen dringend entsprechende Systeme, um sich und die NATO-Ostflanke zu schützen.
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