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Einweihung des Militärrabbinats und Einbringen der Tora-Rolle

Mit einer feierlichen Prozession vom Gebäude des Zentralrats der Juden zum neuen Militärrabbinat haben der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, heute die Räume des Militärrabbinats eingeweiht. Jüdische Soldaten und Militärrabbiner trugen dabei die Chuppa, einen Stoff-Baldachin, unter dem die Torarolle ins Militärrabbinat gebracht wurde.

Die Tora-Rolle wird zum neuen Militärrabbinat getragen.
Die Tora-Rolle wird zum neuen Militärrabbinat getragen.
Foto: Bundeswehr

Im Leo-Baeck-Haus des Zentralrats hatte zuvor ein religiöser Schreiber die Tora fertig gestellt. Pistorius und Präsident Schuster beteiligten sich gemeinsam mit Rabbinern und jüdischen Soldatinnen und Soldaten am Schreiben der letzten Buchstaben der Gebetsrolle. Danach wurde die Pergamentrolle mit Stoff verhüllt.

Seelsorge durch das Militärrabbinat

„Für mich war es eine besondere Ehre, dass ich heute bei der Vollendung der Torarolle anwesend sein durfte“, sagte Verteidigungsminister Pistorius. „Für diese letzten Buchstaben stehe ich jetzt Pate – und damit auch für den Mut und die Zuversicht, die aus der Torarolle erwachsen sollen. Die Jüdische Militärseelsorge hat einen festen Platz in der Truppe – und jetzt auch ein Zuhause in der Johannisstraße. Eine lebendige jüdische Militärseelsorge tut uns gut.“

Die Fertigstellung der Tora-Rolle ist im Judentum eine der feierlichsten Aktivitäten, die mit der Einweihung von Synagogen und anderen religiösen Stätten einher geht. Die Sofrim, die religiösen Schreiber, sind speziell ausgebildete Schriftexperten, die den hebräischen Text mit Tinte und Federkiel meist in Anwesenheit von Rabbinern und der Gemeinde finalisieren. Militärbundesrabbiner Zsolt Balla beendete die Zeremonie mit einem Gebet.

Jüdische Gemeinschaft in der Bundeswehr

„Mit der Einweihung der Torarolle des Militärrabbinats und dem Einzug in die neuen Räumlichkeiten hat die jüdische Gemeinschaft endgültig ihren Platz in der Bundeswehr eingenommen“, betont auch Zentralratspräsident Dr. Schuster. „Die Verankerung des Judentums in der Bundeswehr ist eine Selbstverständlichkeit, aber auch um Selbstverständlichkeiten muss immer wieder gekämpft werden. Ich freue mich, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland einen Beitrag zur Entwicklung der Bundeswehr leistet.“

Das Militärrabbinat war seit seiner Gründung 2021 zwischenzeitlich in einer Bundeswehr-Kaserne nahe Berlin-Köpenick untergebracht. In den neu eingeweihten Geschäftsräumen des Militärrabbinats wird die Tora nun in einer Reise-Box aufbewahrt, denn sie soll nicht nur an jüdischen Feiertagen, sondern auch in Einsätzen der Bundeswehr genutzt werden.

 

Quelle: BMVg

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