Eurosatory: Hensoldt mit neuen Optiken

Der Sensor-Spezialist Hensoldt zeigte auf der Eurosatory seine neuen Optiken. Darunter das Feuerleitvisier Dynahawk, welches in der Bundeswehr für die RGW-Familie von Dynamit Nobel Defence (DND) sowie das Leichte Wirkmittel 1800+ von MBDA genutzt wird. Das allein ist zwar nicht neu, doch jetzt stellte Hensoldt eine angepasste Variante vor. Diese und weitere Objekte hat sich unser Autor in Paris genauer angesehen.

neuen Optiken: Hier das neue Optik-Paket mit einem Wärmebildvorsatzgerät. Beide zusammen ergeben immer noch eine sehr kurze Bauweise
Hier das neue Optik-Paket mit einem Wärmebildvorsatzgerät. Beide zusammen ergeben immer noch eine sehr kurze Bauweise.
Foto: cpm / André Forkert

Die Hardware ist nach wie vor identisch, aber die Software wurde angepasst. Dank dieser Softwareanpassung verfügt das Feuerleitvisier Dynahawk jetzt auch über einen Counter-UAV (Drohnenabwehr) Modus. Genutzt wird dazu ein immer schon vorhandener Drückknopf, der jetzt aber erstmalig mit einer Funktion belegt wurde.

Drück der Schütze diesen, wird der C-UAV-Modus aktiviert zusammen mit dem Laserentfernungsmesser. Die Entfernungsinformation wird entsprechend an die Waffe weitergegeben und die neue Software erstellt die entsprechende Berechnung zum Abfangen der Drohne.

Die ersten Schussversuche – unter Nutzung der DND RGW 90 – wurden vor wenigen Tagen erst zusammen mit der Bundeswehr durchgeführt. Die Führung hat dabei die Infanterieschule in Hammelburg. An den jetzigen Tests sind neben der Infanterieschule aber auch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowie die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition der Bundeswehr (WTD 91) beteiligt.

Das Wirkmittel 1800+ ist in seiner jetzigen Form zur Drohnenabwehr nicht geeignet. Aber MBDA Deutschland arbeitet ja bereits an entsprechenden Anpassungen für Fahrzeuge. Diese wurden bereits auf der ILA gezeigt

Das Feuerleitvisier Dynahawk hat dank Softwareanpassung jetzt auch einen C-UAS Modus. Dazu muss nur der hintere Knopf (PRESS) gedrückt werden. Hier im Bild allerdings mit dem Leichten Wirkmittel 1800+ und nicht der notwendigen RGW-Familie.
Das Feuerleitvisier Dynahawk hat dank Softwareanpassung jetzt auch einen C-UAS Modus. Dazu muss nur der hintere Knopf (PRESS) gedrückt werden. Hier im Bild allerdings mit dem Leichten Wirkmittel 1800+ und nicht der notwendigen RGW-Familie.
Foto: cpm / André Forkert

Hingegen ganz neu ist die Waffenoptik ZF4 MKO. Dabei handelt es sich laut Hensoldt um die Weiterentwicklung der 4x30i-Optik, die in der Bundeswehr bereits seit Jahren querschnittlich genutzt wird. Diese wird zum Beispiel im System Infanterist der Zukunft oder auf den MG4 und MG5 Waffen genutzt. Die neue ZF4 MKO ist laut Hersteller optimiert auf das HK416, das die Grundlage für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr G95A1 darstellt.

Das Hensoldt hier seine neue Optik gerade mit dem neuen Sturmgewehr verbindet, muss aufhorchen lassen. Denn für das neue Sturmgewehr gibt es bereits eine Optikauswahl und einen entsprechenden Rahmenvertrag für das Elcan Specter DR 1-4x als neues Hauptkampfvisier. Hier rechnet man sich wohl noch Chancen aus dieses zu ersetzen. Ob der Wunsch von Seiten des Kunden kommt, und nun aufgrund der aktuellen Tests des G95 aufkam, ist unbekannt.

Das ZF4 MKO wurde auf der Eurosatory in einem Paket mit dem Aimpoint Reflexvisier ACRO P-2 gezeigt. Dieses echte Rotpunktvisier mit einfacher Vergrößerung thront fest verbaut auf dem ZF4 MKO. So muss der Schütze keinen Schalter bedienen um von 1-facher Vergrößerung auf 4-fache oder vice versa umzustellen

Das ZF4 MKO mit dem Aimpoint Reflexvisier ACRO P-2 auf einem HK416.
Das ZF4 MKO mit dem Aimpoint Reflexvisier ACRO P-2 auf einem HK416.
Foto: cpm / André Forkert

Er bewegt lediglich das Auge um ein paar Millimeter. Das ACRO P-2 wird genutzt, weil es eben ein echtes Reflexvisier ist, da ist der Augenabstand egal und der Schütze muss nicht erst nach dem Rotpunkt suchen. Zudem wurde das Gehäuse des ZF4 MKO bereits so entworfen, dass das ACRO P-2 fest und direkt ins Gehäuse des ZF4 MKO montiert wird. Damit wird die Bauhöhe geringgehalten.

Das ZF4 MKO ist voll nachtkampftauglich und kann daher mit einer Reihe von Vorsatzgeräten genutzt werden. Zum Beispiel mit dem Wärmebildgerät IAV-MR. Hier sollen weitere Neuheiten Anfang 2025 folgen. Zudem können beide Optiken (ZF4 MKO und ACRO P-2) mit Nachtsichtbrillen geschossen werden. Das Gesamtsystem wurde so entworfen, dass das Notvisier (Kimme und Korn) von Heckler & Koch auf der Waffe verbleiben kann.

Im Notfall muss der Schütze das ZF4 MKO nur abnehmen – das geschieht schnell über einen Griff an der Brücke. Das ZF4 MKO bietet eine 4-Fach-Vergrösserung sowie eine stufenlos beleuchtete Strichplatte. Das ZF4 MKO und das IAV-MR haben beide eine sehr kurze Bauweise, so dass sie zusammen unter 140 mm bleiben. Damit passen beiden Optiken zusammen auf die kurze Schiene beim MG4 und MG5, und der Gehäusedeckel lässt sich mit den montierten Optiken weiterhin öffnen. Beim Sturmgewehr wird die T4 Picatinny-Montage von Recknagel genutzt.

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