Autonome U-Jagd für die Deutsche Marine

Die Deutsche Marine geht nicht nur in der Dimension Luft den Weg hin zu unbemannten Systemen. Angesichts von den technologischen Möglichkeiten sowie der enorm großen Seegebiete befindet sich aktuell ein unbemanntes System zur U-Jagd in der Erprobung bei Eckernförde. Die Tests sollen noch bis in den November gehen, wie cpm Defence Network erfahren konnte.

Das Autonomous Submarine System BlueWhale wird aktuell durch die Deutsche Marine und das BAAINBw besonders in Bezug auf seine U-Jagd-Fähigkeiten getestet.
Das Autonomous Submarine System BlueWhale wird aktuell durch die Deutsche Marine und das BAAINBw besonders in Bezug auf seine U-Jagd-Fähigkeiten getestet.
Bild: IAI

Beim BlueWhale handelt es sich um ein auch autonom betreibbares Unterseefahrzeug (Autonomous Submarine System – ASS) vom israelischen Unternehmen IAI, das bereits über 2.000 Stunden Einsatz in den Weltmeeren erfolgreich absolvierte. Um die Bandbreite der Umgebungsbedingungen aufzuzeigen: Es war bereits im Atlantik, in der Nordsee, im Mittelmeer und im Indischen Ozean unterwegs.

BlueWhale verfügt über eine Reihe von Sensoren, sowohl aktive als auch passive, um im Rahmen der U-Jagd oder der Minenjagd selbst gut getarnte gegnerische Systeme zu erkennen und zu melden. Eine Besonderheit für unbemannte Unterwassersysteme ist das Schleppsonar, mit dem sich das Erkennen und die Peilung deutlich steigern lassen.

BlueWhale für die U-Jagd

Die durch die Sensoren ermittelten Daten werden an Bord des ASS verarbeitet, die Ergebnisse – oder auf Wunsch auch die Daten selbst – können mittels Satellitenkommunikation an die nächstgelegene Einheit gehen, um dort in das Lagebild eingespeist zu werden.

Neben der U-Jagd hat sich BlueWhale zudem bereits bei der Minenjagd bewährt, wo das System selbstständig Karten von Minenfeldern anlegt und diese dann an die Heimatbasis übermittelt. Hinzu kommt die Erstellung von genauen Karten des Unterseebodens, was etwa für Landungsoperationen deutliche Vorteile bietet.

BlueWhale ist knapp elf Meter lang und 5,5 Tonnen schwer, wodurch es sich gerade auch für den Einsatz in Küstenregionen wie der Ostsee anbietet. Die mögliche Tauchtiefe beträgt etwa 300 Meter.

Für Deutschland würde BlueWhale vor allem den Vorteil bieten, dass es günstiger und personalärmer als ein konventionelles U-Boot viele Aufgaben der U-Jagd übernehmen könnte. Es wäre also ein deutlicher Force Multiplier, der angesichts der vorhandenen Unterwasserkapazitäten Russlands schnell die Fähigkeiten der Deutschen Marine ergänzen könnte.

Die Ergebnisse der bisherigen Tests der Deutschen Marine mit dem BAAINBw seien außerordentlich vielversprechend gewesen, wie cpm Defence Network erfahren konnte.

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