In einer zunehmend vernetzten und komplexen Einsatzwelt ist die Fähigkeit zur sicheren und zuverlässigen Kommunikation über unterschiedliche Systeme hinweg von zentraler Bedeutung. Genau hier setzt der multinationale interoperable Funkanschaltpunkt (miFAP) von RUAG an. Der miFAP ist ein hochmoderner Kommunikationsknotenpunkt, der es ermöglicht, verschiedenste analoge und digitale Funksysteme sowie VoIP-Netzwerke miteinander zu verbinden – unabhängig von Hersteller, Generation oder Technologie.
Herzstück des Systems ist der sogenannte Tactical Access Node TAN-T230A, der Sprach- und Datensignale auf einheitlicher Ebene bündelt und so die Brücke zwischen inkompatiblen Kommunikationssystemen schlägt. Der miFAP verfügt über bis zu sechs analoge Funkschnittstellen, zehn VoIP-Anschlüsse sowie moderne LAN- und WAN-Verbindungen (über SFP/SFP+), was ihn zu einem äusserst flexiblen und zukunftssicheren System macht. Konfiguriert wird das System über ein robustes Tablet, das eine intuitive Steuerung ermöglicht – sogar während eines laufenden Einsatzes.
Damit der miFAP auch unter rausten Bedingungen zuverlässig funktioniert, wird er in einem speziell von RUAG entwickelten Container ausgeliefert. Dieser ist klimatisiert, HF-geschirmt und kann sowohl stationär als auch mobil betrieben werden. Integrierte Antennensysteme mit ausfahrbaren Teleskopmasten sowie eine Stromversorgungseinheit, die mit NATO-Standardspannung (24 V DC) und herkömmlichem Netzstrom (230 V AC) kompatibel ist, garantieren höchste Einsatzbereitschaft. Besonders hervorzuheben ist, dass sich das System bereits im Transportbetrieb vorbereiten lässt, was wertvolle Zeit spart – ein entscheidender Vorteil bei schnellen Verlegungen oder in Krisensituationen.
Der miFAP wurde bereits erfolgreich in mehreren internationalen Kontexten eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung durch die deutsche Bundeswehr, die das System als Schlüsseltechnologie in multinationalen Einsätzen betrachtet. Dabei wird der Begriff «miFAP Familie» etabliert, um die stetig wachsende und weiterentwickelte Systemreihe zu beschreiben, die sich flexibel an sich wandelnde Einsatzbedingungen anpasst.
Ein bedeutender Meilenstein in der Weiterentwicklung war die Teilnahme an der NATO-Übung CWIX 2025 (Coalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination, eXercise), an der RUAG erneut vertreten war. Neben dem Fachbereich Tactical Communication war auch der Bereich C5I (Command, Control, Communications, Computers, Cyber & Intelligence) involviert.
Während dieser Übung wurden vor allem die interoperablen Fähigkeiten zwischen FMN-Partnern (Federated Mission Networking) getestet. Das Team von C5I fokussierte sich speziell auf die Implementation von IT-Infrastruktur- und Plattformservices und führte dabei verschiedene Interoperabilitätstests mit Partnernationen durch. Mit dazu gehörte die Fehlerbehebung in Echtzeit, um die Systemverfügbarkeit sowie die Qualität zu verbessern. Ausserdem wurden Leistungsdaten erfasst, um Services zu identifizieren, welche Optimierungspotenzial aufweisen. Schlussendlich war das Ziel dieser Übung, ein aktuelles Bild über den Zustand und die Qualität der eigenen IT-Systeme im Kontext der Interoperabilität mit anderen Partnernationen zu erhalten – und daraus konkrete Massnahmen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und verbesserte Einsatzfähigkeit abzuleiten.
Die miFAP-Fähigkeiten wurden erfolgreich erprobt und integriert – das System ist nun offiziell «CWIX approved». Dies bestätigt seine Interoperabilität innerhalb eines multinationalen Rahmens und unterstreicht die technische Reife des Ansatzes.
Die miFAP Familie befindet sich in einem kontinuierlichen Innovationszyklus, in dem bestehende Fähigkeiten weiter ausgebaut und konsequent an neue operationelle Anforderungen angepasst werden. So bleibt das System stets auf dem neuesten Stand und bietet auch zukünftig Lösungen für die dynamischen Herausforderungen moderner Einsätze.
Seit dem Jahr 2020 kommt der miFAP im Rahmen der NATO-Mission «enhanced Forward Presence» in Litauen zum Einsatz, wo Deutschland die Führungsrolle innehat. Hier ermöglicht der miFAP die reibungslose Kommunikation zwischen deutschen Kräften und multinationalen Partnern – ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Verbund.
Doch nicht nur im militärischen Bereich bietet der miFAP Vorteile. Auch im zivilen Katastrophenschutz, bei Behörden oder im Rahmen internationaler Hilfseinsätze kann das System seine Stärken ausspielen. Die Fähigkeit, unterschiedliche Kommunikationssysteme ohne aufwändige Anpassungen miteinander zu verbinden, macht ihn zu einem idealen Werkzeug für schnell aufgestellte Lagezentren oder mobile Einsatzzentralen.
Insgesamt steht der miFAP für einen modernen, flexiblen und interoperablen Ansatz in der taktischen Kommunikation. Er ermöglicht nicht nur die effektive Führung in komplexen Einsatzszenarien, sondern fördert auch die internationale Zusammenarbeit durch übergreifende technische Kompatibilität. Damit leistet RUAG mit der miFAP Familie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheitsarchitektur von heute – und morgen.
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