Organisiert von Presto Tech Horizons, Invest in Bravery und dem European Defense Tech Hub (EDTH), zog das neue Format über 150 Teilnehmer aus mehr als einem Dutzend Ländern an – darunter Gründer, Soldaten, Entwickler, Regierungsvertreter und Investoren.
Prague Defense Tech Week: Hackathon statt Hochglanzbroschüre
Im Mittelpunkt: Der European Defense Tech Hackathon – erstmals in Tschechien. 15 Teams entwickelten innerhalb von 42 Stunden konkrete Lösungen zu realen Herausforderungen: Drohnenabwehr, elektronische Aufklärung, Navigation ohne GPS, Gesundheitsmonitoring auf dem Gefechtsfeld.
Es ging bei der Prague Defense Tech Week nicht um Präsentationen, sondern um Prototypen. Viele der Teams kannten sich vorher nicht – und präsentierten am Ende funktionierende Systeme, bereit für die ersten Feldtests.
LazerWire gewann mit einem lasergestützten System zur Erkennung von lichtwellengesteuerten Drohnen. Zimi entwickelte akustische Sensorik für unbemannte Systeme zur Zielerkennung. Merge Conflict Survivors – ein Team ukrainischer Studenten – überzeugte auf der Prague Defense Tech Week mit einem portablen, kinetischen Anti-Drohnen-System. Alle drei Technologien könnten in absehbarer Zeit an der Frontlinie eingesetzt werden.
Parallel dazu veranstaltete das DroneAid Collective – wie bereits bei früheren EDTH-Events – einen praxisnahen Drohnenbau-Workshop. Teilnehmer bauten unter fachlicher Anleitung Drohnen zusammen, die auf Spendenbasis der ukrainischen Verteidigung übergeben werden. Ein direkter Beitrag zum Schutz von Freiheit und Demokratie – und ein deutliches Signal, dass Verteidigungsinnovation auch zivilgesellschaftlich getragen wird.
Zwischen Kapitalbedarf und Realitätsschock
Auch das Invest in Bravery Summit setzte andere Akzente: Statt geopolitischer Grundsatzreden standen ukrainische Gründer, VC-Fonds und staatliche Stellen im Mittelpunkt. Diskutiert wurde, warum Investitionen in Verteidigungstechnologien nach wie vor zögern – und was passieren muss, damit Europas Innovationsökosystem nicht den Anschluss verliert.
Dass viele der gezeigten Lösungen nicht nur denkbar, sondern dringend gebraucht werden, machte die starke Beteiligung ukrainischer Partner deutlich: Soldaten, Start-ups und Tech-Builder aus einem Land, das längst keine Theorien mehr braucht, sondern einsatzfähige Technik.
Programmüberblick: Vier Formate, ein Ziel
Die Prague Defense Tech Week bestand aus vier Hauptveranstaltungen, die unterschiedliche Schwerpunkte der sicherheitspolitischen Innovationslandschaft abbildeten:
- DEFSEC25 (3. Juni) – Konferenz im Martinic-Palais, organisiert von Startup Disrupt. Im Fokus: die Zukunft verteidigungsnaher Technologien und Start-up-Strategien.
- NATO DIANA Challenge Info‑Meeting (4. Juni) – Der Defense Hub CzechInvest lud im ZenWork in Prag über 100 Teilnehmer zu einem Info-Event für den Call 2026 ein. Seit dem 2. Juni können sich Start-ups aus allen NATO-Staaten bis zum 11. Juli 2025 bewerben. Allem voran mit Dual-Use-Technologien: Von Künstlicher Intelligenz über Biotechnologie und Sensorik bis hin zu Raumfahrt und Quantentechnologie. Unterstützung gab es in Form von gratis Beratung, Webinaren und direktem Kontakt zu Partnern und Testzentren.
- Invest in Bravery Summit (5. Juni) – Konferenz im Czernin-Palais mit hochrangigen Gästen aus Regierung, Diplomatie und der Start-up-Szene. Diskutiert wurde u. a., wie Investitionen in ukrainische und europäische Verteidigungstechnologien skaliert werden können.
- European Defense Tech Hackathon (6.–8. Juni) – 42 Stunden, 150 Teilnehmer, 15 Teams. Technische Lösungen für reale Herausforderungen im Verteidigungskontext wurden unter Praxisbedingungen entwickelt – darunter Drohnenabwehr, Minenaufklärung und Sensorik zur Überwachung der Vitalwerte von Soldaten.
Diese Veranstaltungen bildeten den strukturellen Rahmen für eine Woche, in der Innovation nicht beschrieben, sondern tatsächlich umgesetzt wurde.
Fazit – Prague Defense Tech Week
Die Prague Defense Tech Week 2025 war keine Imageveranstaltung, sondern ein Testfeld für Verteidigungsinnovation unter Echtzeitbedingungen. Wer sehen will, wie Europas Sicherheitsarchitektur technologisch zukunftsfähig bleiben kann, sollte Prag auf dem Radar behalten – nicht wegen der Schlagzeilen, sondern wegen der Ergebnisse.
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