Die Renk Group AG hat jüngst ihre aktuellsten Geschäftszahlen bekannt gegeben. Demnach hat das Unternehmen seine erfolgreiche Geschäftsentwicklung mit Rekordzahlen im ersten Halbjahr 2024 fortgesetzt. Aufgrund des erfreulichen Geschäftsverlaufs hebt die Gruppe die Finanzprognose für das Gesamtjahr in Bezug auf Umsatz und bereinigtes EBIT in den oberen Bereich der bisherigen Prognosespanne an. „Der Superzyklus und die Zeitenwende spiegeln sich deutlich in unseren Kennzahlen wider. RENK hat das beste zweite Quartal seiner Unternehmensgeschichte und damit ein extrem starkes erstes Halbjahr 2024 abgeliefert. Alle drei Segmente haben zu diesem Erfolg beigetragen“, sagte Susanne Wiegand, CEO der RENK Group AG.
Das Umsatzwachstum hat sich im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem starken ersten Quartal 2024 beschleunigt und erreichte ein Allzeithoch: Der Umsatz stieg im zweiten Quartal auf 273 Millionen Euro (Q2 2023: 216 Millionen Euro) und damit um 26,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Plus von 24,4 Prozent auf 510 Millionen Euro (H1 2023: 410 Millionen Euro).
Das bereinigte EBIT wuchs im ersten Halbjahr 2024 um 9,4 Prozent auf 69 Millionen Euro (H1 2023: 63 Millionen Euro) – trotz eines einmaligen Basiseffekts im zweiten Quartal 2023 in Höhe von 9 Millionen Euro sowie eines Anstiegs der F&E-Aufwendungen im zweiten Quartal 2024 in Höhe von 3 Millionen Euro. Ohne diese Effekte ergab sich für das bereinigte EBIT ein Plus von 24,3 Prozent im zweiten Quartal 2024.
Die hohe Nachfrage nach Produktlösungen für den militärischen Bereich führte zu einem besonders starken Anstieg des Auftragseingangs, der sich im zweiten Quartal 2024 auf 419 Millionen Euro mehr als verdoppelte (Q2 2023: 187 Millionen Euro) und damit einen Rekordwert erzielte.
Im ersten Halbjahr lag der Auftragseingang trotz zweier Großaufträge des Vorjahres mit 628 Millionen Euro annähernd auf dem Vorjahresniveau (H1 2023: 645 Millionen Euro. Der vertraglich fest kontrahierte Auftragsbestand (fixed order backlog) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 203 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro. Damit beläuft sich der Gesamtauftragsbestand auf 4,7 Milliarden Euro.
Wachstumsdynamik in allen Geschäftsfeldern – getrieben durch starkes Verteidigungs- und Aftermarket-Geschäft
Das Segment Vehicle Mobility Solutions erzielte bei Umsatz und Auftragseingang im zweiten Quartal 2024 Rekordwerte. Der Umsatz stieg um 19,8 Prozent auf 160 Millionen Euro (Q2 2023: 134 Millionen Euro). Für das erste Halbjahr fiel das Wachstum mit 20,8 Prozent sogar noch etwas höher aus. Der Umsatzanstieg unterstreicht auch den Erfolg der konsequent fortgeführten Maßnahmen zur Skalierung und Weiterentwicklung der Produktion am Standort Augsburg.
Die exzellenten Wachstumsperspektiven des Segments werden durch den starken Anstieg beim Auftragseingang auf 332 Millionen Euro im zweiten Quartal 2024 (Q2 2023: 102 Millionen Euro) unterstrichen. Die Hälfte davon entfiel auf einen US-Großauftrag mit einem Gesamtvolumen von 166 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Ratio, die den Auftragseingang ins Verhältnis zum Umsatz setzt, lag im zweiten Quartal 2024 im Segment Vehicle Mobility Solutions mit 2,1x entsprechend hoch.
Für das erste Halbjahr lag das bereinigte EBIT bei 46 Millionen Euro (H1 2023: 54 Millionen Euro). Im zweiten Quartal 2024 belief sich das bereinigte EBIT auf 26 Millionen Euro (Q2 2023: 37 Millionen Euro). Ursächlich dafür sind der beschriebene einmalige Ergebniseffekt im Vorjahresquartal sowie höhere F&E-Aufwendungen. Zudem wurde die Umsetzung von Maßnahmen zur Skalierung und Weiterentwicklung der Produktion am Standort Muskegon, USA, im laufenden Geschäftsjahr gestartet, mit dem Ziel, die Profitabilität weiter zu steigern.
Im Segment Marine & Industry entwickelten sich Auftragseingang, Umsatz und bereinigtes EBIT auch im zweiten Quartal 2024 positiv – mit Rekordwerten bei Umsatz und bereinigtem EBIT. Getrieben durch den starken Auftragseingang im Marinegeschäft in den beiden Vorjahren stieg der Umsatz im zweiten Quartal sehr deutlich um 52,5 Prozent auf 83 Millionen Euro (Q2 2023: 55 Millionen Euro). In den ersten sechs Monaten betrug der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr 42,3 Prozent.
Der vorteilhafte Produktmix trug zu einer deutlichen Verbesserung des bereinigten EBIT auf 11 Millionen Euro (Q2 2023: 1 Millionen Euro) bei. Für das erste Halbjahr lag das bereinigte EBIT bei 16 Millionen Euro (H1 2023: ‑3 Millionen Euro). Der Auftragseingang stieg trotz des Ausbleibens von gewohnt volatilen Großaufträgen gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,0 Prozent auf 59 Millionen Euro (Q2 2023: 57 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr lag der Auftragseingang bei 157 Millionen Euro (H1 2023: 152 Millionen Euro).
Die Entwicklung im Segment Slide Bearings war im ersten Halbjahr 2024 durch deutliches Umsatzwachstum und einer signifikanten Verbesserung des bereinigten EBIT gekennzeichnet. Umsatz und bereinigtes EBIT erreichten im zweiten Quartal 2024 Rekordwerte. Im zweiten Quartal lag der Umsatz bei 32 Millionen Euro und damit 12,3 Prozent über dem Vorjahresquartal (Q2 2023: 29 Millionen Euro). Bezogen auf die ersten sechs Monate betrug die Steigerung 11,4 Prozent.
Das bereinigte EBIT verbesserte sich insbesondere aufgrund des deutlich höheren Anteils des Aftermarket-Geschäfts auf 6 Millionen Euro im zweiten Quartal (Q2 2023: 4 Millionen Euro) bzw. 11 Millionen Euro im ersten Halbjahr (H1 2023: 8 Millionen Euro). Der Auftragseingang hat sich im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent erhöht, was vor allem die hohe Nachfrage nach Gleitlagern für die Stromerzeugung sowie im Aftermarket-Bereich widerspiegelt.
Aufgrund der durchgängig positiven Entwicklung aller Segmente präzisiert die RENK Group AG ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr in Bezug auf Umsatz und bereinigtes EBIT in den oberen Bereich der bisherigen Prognosespanne. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet die Gruppe nunmehr einen Umsatz in Höhe von ~ 1,1 Milliarden Euro (zuvor 1,0–1,1 Milliarden Euro). Das bereinigte EBIT dürfte zwischen ~ 175 Millionen Euro und 190 Millionen Euro liegen und damit in der oberen Hälfte der bisherigen Prognosespanne von ~ 160–190 Millionen Euro.
Wechsel in der Geschäftsführung
Getrübt werden diese Ergebnisse durch einen erneuten Wechsel in der Geschäftsführung. Der Aufsichtsrat der RENK Group AG hat am 12. August einen Wechsel im Vorstand der RENK Group AG beschlossen. Christian Schulz, CFO der RENK Group AG, hat den Aufsichtsrat der RENK Group AG aus persönlichen Gründen um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten.
Er wird mit Einverständnis des Aufsichtsrats das Unternehmen mit Wirkung zum 30. September 2024 verlassen. Anja Mänz-Siebje, Leiterin Corporate Finance und CFO der RENK GmbH, wird mit Wirkung zum 1. Oktober 2024 zur Vorständin für Finanzen und IT der RENK Group AG berufen.
Neue Kooperation mit IVECO
Anfang des Monats hat RENK und Iveco Defence Vehicles eine Kooperationsvereinbarung über militärische Antriebssysteme für Kettenfahrzeuge unterzeichnet. Die Vereinbarung soll Know-How und Erfahrung beider Parteien bündeln.
Diese Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt, der es beiden Parteien ermöglicht, aktiv zur Beschleunigung der Kettenfahrzeugprogramme Ihrer Kunden beizutragen. Sie trägt auch der Notwendigkeit Rechnung, die europäische Lieferkette zu stärken und die Produktionskapazität zu erhöhen. Die Vereinbarung zielt darauf ab, das Know-how und die Erfahrung beider Parteien in der Entwicklung und Fertigung von Antriebslösungen sowie Technologien und Anlagen gemeinsam zu nutzen.
Erst auf der diesjährigen Eurosatory stellte Renk mit ATREX für gepanzerte Gefechtsfahrzeuge die neuste Antriebstechnologie vor. ATREX ist das weltweit erste Hybridantriebssystem für Kettenfahrzeuge in der Gewichtsklasse bis 70 Tonnen – inklusive aller Kampfpanzer. Wir waren bei der Präsentation vor Ort und haben und die Vorteile von ATREX detaillierter angesehen.
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