Die U.S. Army hat zwei Anbieter von unbemannten Systemen für ihr Vorhaben Small Multi-Purpose Equipment Transport Vehicle (S-MET) ausgewählt: Rheinmetall und HDT Expeditionary Systems. Die Systeme beider Unternehmen gehen nun in die Erprobung, bis 2027 soll die Auswahlentscheidung erfolgen. Ab dann soll vor allem die Belastung der Soldaten aufgrund des Tragens ihrer immer vielfältiger und schwerer werdenden Ausrüstung durch die unbemannten Systeme deutlich verbessert werden.
Mit S-MET will die U.S. Army vor allem schnell ihre Fähigkeiten verbessern. Die Anforderungen an die Plattform sind: Funksteuerung, uneingeschränkte Beweglichkeit, die Fähigkeit zum Tragen von Nutzlasten sowie ein Modul zum Erzeugen und Speichern von Strom. In seiner ersten Ausbaustufe soll der S-MET in der Lage sein, 500 kg an Ausrüstung zu transportieren, lautete eine weitere Forderung der U.S. Army.
„Mit der zweiten Ausbaustufe soll diese Nutzlastkapazität verdoppelt werden, wobei mehrere Verbesserungen, die von den Soldaten während der Evaluierung und des Einsatzes festgestellt wurden, hinzugefügt werden“, berichtet die U.S. Army und führt als Beispiele für solche absehbaren Verbesserungen auf:
- Höhere Leistung, um moderne Missionsnutzlasten wie unbemannte Flugsysteme und Kommunikationsausrüstung zu ermöglichen
- Verbesserte Reduzierung der Audiosignatur
- Ein drahtloses MESH-Kommunikationsnetz
- Erhöhte Zuverlässigkeit
- Fähigkeit zur weltweiten Netzaufladung
- Modulare und offene Architektur, die einfache und kostengünstige Upgrades ermöglicht.
„S-MET Increment II schließt Fähigkeitslücken im Zusammenhang mit übermäßiger körperlicher Belastung, dem Aufladen von Batterien während kontinuierlicher Operationen und der Verringerung des Erhaltungsaufwands bei halbautonomen Operationen“, betont Kyle Bruner, Projektleiter für Force Projection im Program Executive Office Combat Support & Combat Service Support. „S-MET reduziert die Belastung der Soldaten und verbessert die Kampfkraft kleinerer Einheiten, indem er Ermüdungserscheinungen und Verletzungen, die durch übermäßige körperliche Belastungen verursacht werden, verringert und die Last auf die Roboterplattform verlagert.“
Ein Sieger: Das UGV von Rheinmetall
American Rheinmetall Vehicles aus Sterling Heights in Virginia hat nun einen der beiden Aufträge erhalten. Mit deren besatzungslosen Bodenfahrzeug (Uncrewed Ground Vehicle, UGV) erhält die U.S. Army eine vielseitige und robuste Plattform, die in der Lage ist, Nachschubgüter und Ausrüstung zur Unterstützung von Kampfeinsätzen effizient über unwegsames Gelände zu transportieren.
American Rheinmetall Vehicles wird im Jahr 2025 acht Prototypen herstellen und an die U.S. Army ausliefern, berichtet das Unternehmen und führt weiter aus: „Rheinmetall verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung besatzungsloser Bodenfahrzeuge. Beispielhaft hierfür steht die Mission Master-Familie, die eine Reihe von modularen, autonomen Plattformen für verschiedene Missionen wie Aufklärung, Überwachung, Drohnenabwehr (cUAS) und logistische Unterstützung umfasst.“
Die angebotene S-MET-Lösung von American Rheinmetall Vehicles nutze die Technologie der Mission Master-Fahrzeuge, um ein UGV zu liefern, das auf die besonderen Anforderungen der U.S. Army zugeschnitten sei Die Plattform verwende auch viele ausgereifte kommerzielle Komponenten, die bereits im Bestand der U.S. Army oder im kommerziellen ATV-Bereich (ATV: All Terrain Vehicle) zu finden seien. „Das senkt die Kosten und erhöht die Zuverlässigkeit“, betont Rheinmetall. „Seine einzigartige Verbundstruktur und die verwendeten Materialien tragen dazu bei, Risiken im Bereich der elektromagnetischen Verträglichkeit zu mindern.“
Als amerikanische Partner bringt Textron Systems in das Team mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung, dem Einsatz und der Unterstützung unbemannter Plattformen in den Bereichen Luft, Land und See ein.
Zweiter Sieger: HDT Expeditionary Systems
Als zweites Unternehmen wählte die U.S. Army HDT Expeditionary Systems. Der HDT Hunter WOLF wurde speziell für das S-MET-Programm der Armee entwickelt, er ist unauffällig, kompakt und leistungsstark und trägt mehr als 1.100 kg bei gleichzeitig guten und robusten Fahreigenschaften. „Der Hunter WOLF kommt dahin, wo bemannte Fahrzeuge nicht hinkommen“, berichtet HDT. „Als extrem robustes 6×6-Roboterfahrzeug verfügt der Hunter WOLF über die Traktions- und Schwenkfähigkeit eines Kettenfahrzeugs, läuft aber auf wartungsfreundlichen, nicht-pneumatischen Michelin Tweels.“
HDT führt weiter aus: „Der Hunter WOLF kann die volle Nutzlast mehr als 200 Meilen abseits der Straße transportieren und lädt sich unterwegs auf – der Hunter WOLF ist nie gezwungen, zum Aufladen anzuhalten und ist immer zu 100 Prozent einsatzbereit. Der Hunter WOLF erfüllt alle Anforderungen an Mobilität und Nutzlast, während er im geräuschlosen Modus arbeitet.“
Das Fahrzeug verfügt über eine modulare und offene Architektur und kann mit einer Vielzahl von Autonomie-Kits und MMPs ausgestattet werden. Dies alles mittels einer nicht-proprietären Schnittstelle zum Open-Source Robotic Operating System (ROS).
Der leistungsstarke elektrische Antriebsstrang der Hybridserie des Hunter WOLF liefert dabei mehr als genug elektrische Leistung für eine breite Palette von modularen Missionsnutzlasten (MMP) und kann als selbstfahrender 15-kW-Generator betrachtet werden, der auf dem modernen Gefechtsfeld einen flexiblen Einsatz ermöglicht.
Zeitplan S-MET
Die Entwicklungstests von S-MET Increment II sollen zu einem Produktionsvertrag führen, der für das späte Haushaltsjahr 2027 geplant ist und einen Umfang von bis zu 2.195 Systemen haben soll.
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