Um den erhöhten Bedarf an Infrastruktur für die Streitkräfte zu decken, sollen in Deutschland bis 2029 acht ortsfeste logistische Lagereinrichtungen wieder in Betrieb genommen werden. Zum 1. April startete der Versorgungsbetrieb im Materiallager Huchenfeld in Baden-Württemberg – zeitgleich zum Materiallager Ladelund in Schleswig-Holstein, welches den ersten Teilschritt hierfür vollzogen hat. Beide Materiallager werden Teil der ortsfesten logistischen Einrichtungen der Streitkräftebasis.
Dass sich die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen für Deutschland seit 2014 grundlegend geändert haben, wird derzeit durch die Bundeswehr mit verschiedenen Maßnahmen beantwortet. Die Fokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung erhöhe insbesondere den Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur für die Streitkräfte, auch für die Logistik der Streitkräftebasis. Bereits im Januar 2019 wurde daher gemäß Angaben des Presse- und Informationszentrums der Streitkräftebasis entschieden, die Kapazitäten zur raschen Verfügbarkeit von Material und Munition der Bundeswehr zu erhöhen. Hierzu zähle auch die Wiederinbetriebnahme der Materiallager Ladelund und Huchenfeld.
Materiallager Huchenfeld mit geplanten 71 Dienstposten
Die Reaktivierung eines Depots nach mehrjährigem Leerstand bedinge unter anderem die Instandhaltung und Sanierung der bestehenden Hallen und Gebäude, insbesondere um den aktuellen Stand der Technik zu erreichen. Die notwendigen baulichen Maßnahmen im Materiallager Huchenfeld, das voraussichtlich insgesamt 71 Dienstposten umfassen wird, wurden durch die Infrastrukturorganisation eingeleitet und teilweise bereits durchgeführt. Dazu zählen etwa die Ertüchtigung der Regallager oder die Einhaltung aktueller energetischer Vorgaben, aber auch wiederkehrende bauliche Maßnahmen im Rahmen der Bauunterhaltung.
Insgesamt 8 ortsfeste logistische Lagereinrichtungen bis 2029 wieder in Betrieb
Die jetzt begonnene Wiederinbetriebnahme des Materiallagers Ladelund erfolge ab sofort mit einer beabsichtigten Vollinbetriebnahme zum 1. April 2029. Umfangreiche Investitionsmaßnahmen sollen die Infrastruktur bis dahin auf den aktuellen Stand der Technik bringen. Im Zuge der Teilinbetriebnahme am 1. April 2023 wurden insgesamt zunächst 13 zivile Dienstposten geschaffen, zur Vollinbetriebnahme wird das Materiallager Stand heute mit 69 Dienstposten ausgestattet sein.
In den beiden Vorjahren 2021 und 2022 wurden bereits zwei Materiallager und zwei Munitionslager reaktiviert. Insgesamt sollen laut Presseinformationen der Streitkräftebasis in Deutschland bis 2029 acht ortsfeste logistische Lagereinrichtungen wieder in Betrieb genommen werden, darunter fünf Materiallager und drei Munitionslager.