Die dauernden Angriffe per Bomber, Raketen oder Marschflugkörper des russischen Aggressors auf die Ukraine oder der Angriff des Iran mit mehr als 300 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen zeigt, wie wichtig ein schnelles und akkurates Lagebild ist. So konnte Israel zusammen mit seinen Partnern 99 % der Bedrohungen bekämpfen. Zum Teil per Abschuss durch Jagdflugzeuge, zum Teil durch Flugabwehrsysteme von Schiffen oder dem Boden aus. Um die Jagdflugzeuge aber zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben, bedarf es dem präzisen Lagebild. Der Erfolg des Air Defence Summits von cpm in Berlin zeigte ebenfalls, wie wichtig und aktuell das Thema auch in und für Europa ist.
Gestern, am 16. April 2024, gab Israel Aerospace Industries (IAI) den Zuschlag für die Lieferung eines Multi-Sensor-Multi-Missions-Radarsystems (MS-MMR) für das Luftverteidigungssystem eines nicht näher genannten europäischen Nutzers bekannt. Das MS-MMR ist ein ESM-verstärkter Luftverteidigungsradarsensor, der von ELTA Systems entwickelt und hergestellt wird. Laut Hersteller ermöglicht das MS-MMR ein verbessertes Luftlagebild durch integrierte passive und aktive Sensoren.
Das MS-MMR besteht aus einem elektronischen Unterstützungssystem (ESM) (ELL-8385), das in das MMR (ELM-2084) integriert ist. Der passive ESM-Sensor verbessert die Fähigkeit des Radars, Bedrohungen aus der Luft zu detektieren und zu erkennen. Durch die Identifizierung der elektromagnetischen Signatur der Bedrohung klassifiziert und identifiziert das ESM die Ziele, die das Radar erkennt.
Europa rüstet bei der Luftverteidigung auch mit israelischer Technik auf
Darüber hinaus hilft ESM bei der Unterscheidung zwischen mehreren Zielen, die zu nahe beieinander liegen, und kann auch Ziele mit niedrigem Radarquerschnitt (RCS) erkennen. ESM erhöht effektiv die Reichweite und Erkennungsleistung des Radars. Durch die Kombination von Radar- und ESM-Daten kann auch die Verfolgungsgenauigkeit verbessert werden.
Das MS-MMR liefert dem Luftverteidigungssystem somit ein umfassenderes und effektiveres Luftlagebild (Air-Situational Picture, ASP). Es verkürzt die Reaktionszeit der Nutzer auf nicht identifizierte Ziele und verhindert Fehler, die durch eine falsche Identifizierung entstehen könnten.
„Die Kombination aus passivem ESM und aktivem Radar ist der optimale kombinierte Sensor für die Luftverteidigung, der die Fähigkeit zur Erkennung und Identifizierung von Bedrohungen aus der Luft im gesamten Einsatzgebiet verbessert“, so Adi Dulberg, VP und GM der IAI ELTA Division Intelligence, Communications and Electronic Warfare. „Das kombinierte aktiv-passive Luftlagebild wird die Sicherheit unserer Kunden erhöhen, indem es ihr Luftverteidigungssystem mit der bestmöglichen Bedrohungsaufklärung versorgt.“
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