Für viele Menschen ist Weihnachten die Zeit des Jahres, in der sie mit Familie und Freunden zusammenkommen, um friedliche und besinnliche Tage zu verbringen. Doch für Soldaten der Bundeswehr, die während der Feiertage im Auslandseinsatz sind, bedeutet diese Zeit oft eine besondere Herausforderung. Halt finden Sie unter anderem im gemeinsamen Gottesdienst. Den Gottesdienst am 22. Dezember aus dem litauischen Rukla übertrug das ZDF in diesem Jahr live. Im Angesicht einer außergewöhnlichen Bedrohung spielte Dankbarkeit für diesen Dienst eine große Rolle.
Zu Beginn der Feier am 4. Advent erinnerte Militärpfarrer Florian Hemme an das Lied ‚Driving home for Christimas‘, welches in den vergangenen Wochen wieder allerorten zu hören war. „Die Menschen fahren nach Hause, um Weihnachten mit der Familie zu feiern, was für eine schöne Vorstellung“, sagte Hemme. Viele Bundeswehrsoldatinnen und Bundeswehrsoldaten könnten allerdings nicht mit ihrer Familie feiern, da sie im Auslandseinsatz sind. Der im TV übertragene Gottesdienst ließe sich demnach auch als Brücke in die Heimat verstehen.
Für den Einsatz der Soldaten dankte Militärbischof Bernhard Felmberg beim Gottesdienst, zu dem der deutsche Botschafter in Litauen, Cornelius Zimmermann, die Wehrbeauftragte Eva Högl und Generalinspekteur Carsten Breuer nach Rukla gekommen waren. Zahlreiche Bundeswehrangehörige verfolgten die Übertragung bei Public Viewings an Standorten im Bundesgebiet.
In der Predigt des Bischofs war auch die Rede von jener Dankbarkeit, die bei der Bevölkerung im Baltikum zu spüren sei. Schließlich seien die Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten ganz konkret zum Schutz ihrer Gastgeber vor Ort. In Rukla ist der litauische Anteil der eFP-Battlegroup (Enhanced Forward Presence) unter deutscher Führung stationiert.
Dankbarkeit an Weihnachten
Zum gemeinsamen Gottesdienst kurz vor Weihnachten war auch Sara Nanni, Obfrau von Bündnis 90/Die Grünen im Verteidigungsausschuss nach Rukla gereist. Es ist bereits Nannis vierter Weihnachtsbesuch bei der Truppe in Litauen.
Gegenüber cpm Defence Network erklärte sie: „Politische Entscheidungen haben private Konsequenzen für diejenigen, die den Auftrag umsetzen. Als Politik müssen wir das immer wieder bedenken, wenn wir Entscheidungen treffen. Der Besuch vor Weihnachten soll sagen: Wir sehen euch. Wir wissen, was ihr für unser Land leistet und welche Entbehrungen damit verbunden sind. Frieden in Freiheit gibt es nur, weil es Menschen wie euch gibt.“
Tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt, fern von vertrauten Gesichtern und den Traditionen der eigenen Familie, schaffen es die Soldatinnen und Soldaten dennoch, den Weihnachtsgedanken aufrechtzuerhalten. Mit viel Kreativität und Zusammenhalt gestalten sie in den Einsatzgebieten eine festliche Atmosphäre – nicht nur in Litauen, sondern auch im Kosovo, auf den Meeren oder im Südsudan.
Die Bundeswehr sorgt dafür, dass persönliche Weihnachtspakete von Familien rechtzeitig ihre Empfänger erreichen. Diese kleinen Gesten von zuhause, wie Plätzchen, Briefe oder Fotos, sind für die Soldaten ein großer Trost und ein wichtiger Anker in einer oft herausfordernden Zeit.
Gemeinsam Traditionen leben
Die Feiertage im Einsatz stehen daher auch für ein besonderes Miteinander. Soldaten aus verschiedenen Ländern teilen ihre Traditionen und feiern gemeinsam – in Litauen sind es rund 1.500 Kameradinnen und Kameraden aus den Niederlanden, Luxemburg, Tschechien, Norwegen und Belgien. So wird der Geist von Weihnachten selbst da lebendig, wo Soldatinnen und Soldaten mit einer ständig vorherrschenden Bedrohung leben müssen.
„Dankbarkeit heißt in erster Linie für gute Bedingungen zu sorgen“, sagt Sara Nanni über ihre Verantwortung als politische Entscheidungsträgerin, „aber eben auch vorbeizukommen, wenn es besonders sichtbar wird für die Menschen im Einsatz, was sie persönlich für den Auftrag in Kauf nehmen.“ Auch wenn das Weihnachtsfest im Ausland anders ist als zu Hause, bleibt es für die Soldaten eine wertvolle Erinnerung und ein Symbol der Hoffnung – für sie selbst, ihre Kameraden und ihre Familien.
Auch cpm dankt allen Kameradinnen und Kameraden für ihren Dienst – ganz besonders an Weihnachten.
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