Mayman Aerospace schließt Flugtests seines RAZOR VTOL-Drohne ab

Mayman Aerospace mit Firmensitz in Long Beach, Kalifornien, USA, hat auf einer Militärbasis in der südkalifornischen Wüste erfolgreiche Flugtests seines RAZOR VTOL-Drohne abgeschlossen. Der RAZOR-Prüfstand hat exakt die gleichen Abmessungen und das gleiche Gewicht wie der RAZOR P100 und verwendet die gleichen Antriebs-, Triebwerkskugel-, Schubvektor- und Flugsteuerungssysteme.

So könnte die Drohne am Ende aussehen. (Grafik: Hersteller)
So könnte die Drohne am Ende aussehen.
Illustration: Mayman Aerospace

Im Rahmen des OTA-Vertrags (Other Transaction Authority) mit dem US-Verteidigungsministerium wurden die vollständig autonomen Flugtests so konzipiert, dass Avionik, Schubvektorisierungsmechanismen, Flugsteuerungsgesetze, Software sowie Führungs- und Kontrollsystem (C2) getestet werden konnten. Sie ermöglichen auch eine frühzeitige Überprüfung der Betriebsverfahren. Diese Testreihe konzentrierte sich auf den Übergang der Triebwerke aus dem Schwebemodus, der für den Hochgeschwindigkeitsflug mit Flügeln entscheidend ist. Außerdem wurden erneut autonome Starts und Landungen nachgewiesen.

Das RAZOR VTOL-Drohne von Mayman Aerospace ist für den Einsatz in mehreren Einsatzbereichen konzipiert. Das firmeneigene Steuerungssystem ermöglicht den schnellen, sicheren und effizienten Transport wichtiger Versorgungsgüter und stärkt so die militärische Einsatzbereitschaft und Widerstandsfähigkeit in schwierigen und kargen Umgebungen. So sind zum Beispiel kleine Trupps wie bei Spezialkräften während einer Mission versorgbar.

Und das sogar in extremen Höhen von bis zu 6.000 Metern. RAZOR-Drohnen können auch so konfiguriert werden, dass sie die Reichweite von kleinen Luft-Luft- oder Luft-Boden-Effektoren wie der MBDA Brimstone oder der Lockheed Martin AGM-114 Hellfire auf über 200 Meilen erhöhen. Die Drohne kann die Effektoren weit ins Gefec htsfeld, und ggf. hinter feindliche Linien tragen und dann erst dort den Flugkörper zur endgültigen Zielerfassung einsetzen und so die Reichweite und Präzision der Raketensysteme erhöhen.

RAZOR wird vertikal gestartet, ohne dass ein spezielles Startsystem oder eine Infrastruktur erforderlich ist, und kann als ISR-Aufklärungs-, Designator- und Startplattform für kleinere UAVs oder Effektoren dienen. Aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit kann die RAZOR Drohne sogar schnell andere Drohnen abfangen.

RAZOR ist laut Hersteller auch eine kostengünstige Alternative zu teuren Marschflugkörpern. Sein schnelles, wendiges, KI-gesteuertes C2/C3-System ermöglicht den präzisen Einsatz von Nutzlast oder kinetischen Wirkungen, so der Hersteller in seiner Pressemitteilung vom 26. September 2024. Diese vielseitige Plattform soll effiziente Operationen zu einem Bruchteil der herkömmlichen Kosten gewährleistet.

Mit VTOL-Fähigkeit und seiner projizierten Geschwindigkeiten von bis zu 500 mph (ca. 805 km/h) und seinen fortschrittlichen Nutzlasten bietet das Luftfahrzeug eine Plattform für die Erfassung von Aufklärungsbildern in hoher Qualität durch den Einsatz von Gimbal-ISR-Nutzlasten in großer Höhe. Als autarke Plattform gewährleistet RAZOR unmittelbare und verlässliche Aufklärung und verbessert so die Entscheidungsfindung auf dem Gefechtsfeldfeld.

David Mayman, Gründer und CEO von Mayman Aerospace, sagte: „Unsere jüngsten Flugtests waren zu 100% erfolgreich, und wir sind zuversichtlich, dass RAZOR Geschwindigkeiten von mehr als 450 Knoten erreichen wird. Als Multi-Role-Technologie mit doppeltem Verwendungszweck verändert RAZOR bereits jetzt die Art und Weise, wie die militärischen Kommandeure und zivile Führungskräfte über autonome VTOL-Anwendungen denken. Wir sind ein softwaregesteuertes Hardware-Unternehmen und unser Team erreicht Leistungsniveaus, von denen man früher nur träumen konnte. Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Flugtests im Laufe dieses Jahres.“

Dr. Manu Sharma, Chefingenieur bei Mayman Aerospace, fügte hinzu: „Bei diesen Flugtests sind wir sieben autonome Missionen geflogen, und alle Systeme haben perfekt wie geplant funktioniert. Das Hauptziel bestand darin, die jüngsten Aktualisierungen der Flugsoftware und der Kontrollen zu validieren, mit besonderem Augenmerk auf dem Wechsel vom Schwebemodus mit den von der Flugzeugmitte nach außen geneigten Triebwerken zum Übergangsmodus mit allen Triebwerken, die in die gleiche Richtung geneigt sind, was erforderlich ist, um uns in den Starrflügler-Modus zu bringen.“ Dazu ist verfügt der Quadcopter über vier schwenkbaren Turbinen mit Schubvektorsteuerung.

Mayman Aerospace ist in seinem Vorhaben nach eigenen Angaben weit fortgeschritten und hat bereits fünf Prototypen in Originalgröße entwickelt, gebaut und im Flug getestet und sich Verträge mit dem US-Verteidigungsministerium gesichert. Das RAZOR-Flugzeug ist vollständig skalierbar, und das Team plant die Entwicklung der Varianten P100, P500 und P1000. Die Herstellung und der Verkauf des P100 sollen 2025 beginnen. Die Nutzlasten sollen zwischen 45 bis 450 kg liegen.

Mayman Aerospace plant die Entwicklung eines KI-gestützen Navigations- und Kontrollsystems (SkyField), das sich vollständig in ein Battlefield Management System (BMS) integrieren lässt. Nach Erlangung der militärischen Zertifizierung und Durchführung umfangreicher Flugtests will Mayman Aerospace auch den zivilen Sektor beliefern. Die RAZOR-Dual-Use-Flugzeuge sollen eine entscheidende Rolle bei Katastrophenhilfe, Rettungseinsätzen und der Lieferung dringend benötigter lebensrettender Fracht spielen, so das Unternehmen. Das Konzept war erst im Mai 2024 öffentlich auf der SOF-Week in Tampa, Florida vorgestellt worden.

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