In vier Tagen marschierten aktive Soldatinnen und Soldaten sowie Angehörige der Reserve insgesamt 117 km von Brandenburg nach Berlin. Der vom Reservistenverband durchgeführte Gedenkmarsch erinnert an die im Einsatz gefallenen Kameraden und setzt ihnen ein lebendiges Denkmal. Gestern ging der Marsch zu Ende.
Seit 2018 findet der Marsch jährlich statt. In der ersten Etappe ging es am Montag für die rund 150 Teilnehmenden Soldaten in Flecktarn vom Truppenübungsplatz Lehnin in Brandenburg in Richtung Potsdam.
Beim Gedenkmarsch wird die Tradition gepflegt, dass die Marschierenden ihr Namensschild für die Dauer des Marsches gegen das eines der Gefallenen eintauschen. Dadurch entsteht eine besondere Verbundenheit, die das Erinnern an den Gefallenen hochhält.
Der 117 km lange Gedenkmarsch hat jedoch einen therapeutischen Ansatz, erklärt Initiator Oberst d. R. Manfred Schreiber dem rbb: „Viele […] kannten die Kameraden, die ums Leben gekommen sind oder waren sogar dabei. Einer hat seinen toten Kameraden sogar bergen müssen.“ Es gehe daher auch um eine Bestätigung, mit der eigenen Trauer und Bewältigung nicht allein zu sein.
Für einen weiteren emotionalen Moment sorgte das Kampfhubschrauberregiment 36 aus Fritzlar. Bei der vorletzten Etappe am Mittwoch überflogen die Piloten die Marschformation der Bundeswehr und setzten einen emotionalen Funkspruch ab, der seither im Internet viral geht.
Zusätzlich zu den 117 km für die im Auslandseinsatz gefallenen Kameraden werden beim Gedenkmarsch auch 3406 Meter für jene 3406 Bundeswehrangehörigen zurückgelegt, die im Dienst ums Leben gekommen sind. Nach vier Etappen in Brandenburg führte das Ende des Marsches gestern nach Berlin. Dort ging es vorbei am Reichstag und dem Brandenburger Tor bis zum Bendlerblock. Dort steht das Ehrenmal der Bundeswehr, an dem ein Kranz niedergelegt wurde.
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