Von Munition bis zum Leopard: KNDS geht in die Ukraine

Wie KNDS (ehemals KMW und Nexter) heute mitteilte, hat der Rüstungskonzern eine Tochtergesellschaft in Kiew eröffnet. Unter dem Namen KNDS Ukraine LLC soll sie die Zusammenarbeit zwischen der örtlichen wehrtechnischen Industrie, KNDS und der ukrainischen Politik formen. Im Vordergrund steht zudem, die Wartung und einen Teil der Produktion in die Ukraine zu verlagern.

Dieser Leopard 2 A4 überquert einen Fluss in der Region Donezk in der Ukraine.
Dieser Leopard 2 A4 überquert einen Fluss in der Region Donezk in der Ukraine.
Foto: Army Inform/Defense of Ukraine

„Der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS ist mit rund 800 im Einsatz befindlichen oder unter Vertrag stehenden Systemen sowie umfangreichen Munitionslieferungen einer der wichtigsten industriellen Partner der ukrainischen Landstreitkräfte“, berichtet KNDS in seiner heutigen Mitteilung.

Das Unternehmen führt weiter aus: „Mit der Gründung von KNDS Ukraine soll unter anderem die ukrainische Industrie befähigt werden, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an KNDS-Systemen wie Leopard 1 und 2, CAEASR, AMX10 RC, Panzerhaubitze 2000 und dem Flakpanzer Gepard durchzuführen, wodurch die Verfügbarkeit der Systeme für den Einsatz deutlich erhöht werden kann. Gleichzeitig beabsichtigen KNDS und die ukrainische Industrie, gemeinsam 155mm-Artilleriemunition in der Ukraine herzustellen und Ersatzteile unter Einsatz modernster Fertigungstechnologien zu produzieren.“

Damit trägt KNDS dem Umstand Rechnung, dass die Produktion sowie Arbeitskräfte in der Ukraine mittlerweile deutlich günstiger – bei gleicher oder besserer Leistung – sind, als im restlichen Europa.

Verlagerung der Produktion in die Ukraine

„Die Gründung der KNDS Ukraine LLC geht auf eine entsprechende deutsch-französische Regierungsinitiative zurück, deren Grundlinien am 22. März 2024 von den Verteidigungsministern Sebastien Lecornu und Boris Pistorius in Berlin vorgestellt wurden“, berichtet KNDS.

KNDS ist nicht das erste Unternehmen, das den Weg in die Ukraine geht. Im Februar 2024 begann beispielsweise der türkische Konzern Baykar mit dem Bau einer Fabrik bei Kiew. Im Juni 2024 nahm das erste Joint Venture zwischen Ukroboronprom und Rheinmetall den Betrieb auf. Im Oktober 2024 gründete das britische Unternehmen BAE Systems einen lokalen Ableger für die Wartung und Reparatur von L119-Haubitzen in der Ukraine. Die Liste der Unternehmen wird mit jedem Tag länger.

Um diese Investitionen in die ukrainische Rüstungsproduktion zu unterstützen, hat die ukrainische Regierung „ZBROYARI: Manufacturing Freedom“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine globale Fundraising-Initiative zur Unterstützung der ukrainischen Rüstungsproduktion. Schließlich lassen sich die Systeme im Land aktuell schneller und günstiger produzieren als beispielsweise in Deutschland. Das gilt für Waffensysteme ebenso wie für Munition.

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