In Israel wächst das Bewusstsein dafür, dass das Einsatzmuster von MALE-UAV aufgrund deren zunehmender Verwundbarkeit geändert werden muss. Mit der Entwicklung von Automatisierungsmöglichkeiten und dem Einzug von Künstlicher Intelligenz in die Wehrtechnik nahm die Verbreitung von MALE-UAV weltweit zu, wobei die begrenzte Payload fast ausschließlich für Sensoren oder Effektoren, nicht aber für Selbstschutzsysteme genutzt wird.
Der Konflikt zwischen Israel und den iranischen Stellvertretern in Gaza und im Libanon hat das Problem der Sicherheit von großen Drohnen jedoch verschärft.
Einsatz der Hermes 900-MALE-UAV
Seit dem Ausbruch des Krieges am 7. Oktober 2023 hat die Hisbollah im Libanon erfolgreich eine Reihe israelischer Hermes 900-MALE-UAV abgeschossen. Alle wurden von Flugabwehrsystemen getroffen.
MALE-UAV können bis zu 24 Stunden über einem Ziel bleiben, wiegen zwischen 0,5 und fünf Tonnen und operieren in Höhen von 15.000 bis 30.000 Fuß. Diese unbemannten Luftfahrzeuge haben sich in den Bereichen Aufklärung, Zielerfassung und Angriff zunehmend durchgesetzt, da ihre Sensoren, ihre Raffinesse und ihre Befehls-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme immer besser geworden sind.
So hat das israelische MALE-UAV in den letzten Jahren eine Rekordzahl an Flugstunden über dem Libanon und dem Gazastreifen absolviert, um Informationen über die Aktivitäten der Gegner zu sammeln und Standorte und Betreiber von Waffensystemen anzugreifen, die für den Abschuss auf Ziele in Israel vorbereitet wurden.
Lösungsmöglichkeiten zum Schutz der MALE-Drohnen
Laut Yair Ramati, dem ehemaligen Direktor der Luftverteidigungsorganisation im israelischen Verteidigungsministerium, konnte das MALE-UAV über der MANPADS-Obergrenze fliegen, ohne von Luftverteidigungssystemen angegriffen zu werden.
„In der Vergangenheit fehlte es Terrorgruppen wie Hisbollah, Hamas, Huthis und schiitischen Milizen im Irak an Luftverteidigungssystemen, die notwendig sind, um diese UAV abzuschießen. Aber da die Iraner ihr national hergestelltes Luftverteidigungssystem schrittweise aufgerüstet haben, sind sie nun in der Lage verschiedene luftgestützte Plattformen abzuschießen, einschließlich der von Israel betriebenen MALE-UAV.
Laut Ramati erfordert die neue Entwicklung eine Änderung, „entweder durch Zuweisung von MALE-Aufgaben an taktische Einheiten – zu denen verschiedene Angriffs-Quadrocopter, kleinere und kostengünstigere Drohnen und Loitering-Munition gehören – oder durch den Einsatz von schwer erkennbaren, düsengetriebenen UAV. Die Industrie hat gerade erst begonnen auf diese sich entwickelnde Herausforderung zu reagieren.“
Wie erwartet gibt es keinen Konsens darüber, wie man dieses sich schnell entwickelnde Problem am besten lösen könnte. Ein hochrangiger (pensionierter) Offizier der israelischen Luftwaffe, der an Operationen mit UAV beteiligt war, hat einen völlig anderen Ansatz.
„Die Option, die MALE-UAV mit Selbstschutzsystemen auszustatten, wie sie von Kampfflugzeugen getragen werden, ist nicht realistisch, da diese die Payload der von UAV tragbaren Waffensysteme reduzieren würde“, so der pensionierte Offizier gegenüber cpm Defence Network. „Eine Möglichkeit besteht daher darin, eine Reihe dieser MALE-UAV unter einen Schutzschirm zu setzen, der durch ein speziell hierfür mitgeführtes und ausgerüstetes Missionsflugzeug geschaffen wird. Diese Vorgehensweise erschwert natürlich den UAV-Betrieb, ist aber zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Lösung.“
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