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Sensoren auf dem KSK-Symposium

Auf dem KSK-Symposium wurden innovative Sensoren für Spezialkräfte vorgestellt. Ein Highlight war das Zippermast-System von Saab, ausgestattet mit dem CONTROP Sight 25HD-Sensor für mobile Aufklärung unter schwierigen Bedingungen. Der neue Sirius Compact L20C von Saab, ein passives Radarsystem, bietet zudem verbesserte elektronische Kriegsführung durch die stille Erfassung von Radar- und Funksignalen. Von den aktuellen Neuerungen hat sich unser Redakteur vor Ort ein Bild gemacht.

Sensoren auf dem KSK Symposium: Saab L20C mit Zippermast auf einem Polaris MRZR-4D
Saab L20C mit Zippermast auf einem Polaris MRZR-4D
Foto: cpm / André Forkert

Zippermast stellte ein hochmobiles Aufklärungssystem für Spezialkräfte vor. Das Herzstück ist der Zippermast ZM_10-060 mit maximaler Ausfahrhöhe von sechs Metern. Zur Aufklärung wurde der Sensor CONTROP Sight 25HD verbaut. Das SIGHT-25HD ist ein kreiselstabilisiertes Zielvisier, speziell für die Nutzung auf einer Vielzahl von leichten Fahrzeugen, Masten und Waffenstationen.

Das SIGHT-25HD bietet das komplette Paket an EO/IR Sensoren in Kombination mit einem Wärmebildgerät, die zur Bewältigung aller operativen Herausforderungen und eine schnelle Zielerfassung und -bekämpfung zu gewährleisten. Das SIGHT-25HD ermöglicht die Zielerfassung im mittleren Bereich auch unter schwierigen Wetterbedingungen, bei Tag und Tag und Nacht, für stationäre und mobile Situationen. Das System beinhaltet auch einen Laserentfernungsmesser (bis 12 km, als Option auch 20 km) sowie einen optionalen Laserpointer.

Der Durchmesser des Sensors aus Israel beträgt 220 mm, das Eigengewicht 13 kg. Der Hersteller gibt die maximale Einsatzreichweite mit 13 km an. Die Aufklärungslösung kann einfach und schnell ein Bajonett von einem Fahrzeug auf ein anderes gewechselt werden. Die Mastlösung zeichnet sich zudem über eine High Precision GNSS (Globales Navigationssatellitensystem) Positionslösung aus. Damit wird automatisch die eigene Position, inklusive Azimut, ermittelt. Das ist die grundlegende Voraussetzung zur genauen Berechnung der Ziellösungen, also dem Heading. Diese Kombination aus Mast, dem SIGHT-25HD sowie der GNSS-Lösung wiegt um die 65 kg, und wurde bereits mit 14 Einheiten an die Spezialkräfte der Ukraine geliefert. Dort wird der Polaris MRZR-D4 oder ein Polaris Motorschlitten als Mobilitätsplattform genutzt.

CONTROP Sight 25HD, seitlich sind die beiden GNSS-Sensoren zu erkennen
CONTROP Sight 25HD, seitlich sind die beiden GNSS-Sensoren zu erkennen
Foto: cpm / André Forkert

Ebenfalls auf einem Zippermast war der neue passive Sirius Compact L20C Sensor von Saab zu sehen. Offiziell soll dieser Mitte Oktober vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um ein passives Radar mit einem Eigengewicht von 11 kg. Der Sensor besteht modular aus zwei Komponenten und kann Funkquellen detektieren und verorten. Das heißt, er kann sowohl Drohnen als auch Funkquellen aufklären. Solche Sensoren nutzt das NATO-Standard-Interface.

Der Sirius Compact L20C mit L20R bietet dem Soldaten ein leistungsfähiges und einzigartiges Werkzeug zur Kontrolle des OODA-Zyklus (Observe (Beobachten), Orient (Orientieren), Decide (Entscheiden), Act (Handeln)). Sirius Compact ist ein modulares und skalierbares passives Sensornetz für die elektronische Kampfführung (EW), das durch die stille Erkennung, Klassifizierung und Priorisierung von Radar- und Datenübertragungsemissionen das Situationsbewusstsein verbessert und somit einen echten Multiplikator für die Streitkräfte darstellt. Damit steht eine kompakte passive Überwachung für taktische Anwendungen, inklusive Sensoren für eine präzisen Messung des Einfallswinkels plattformunabhängig zur Verfügung.

Saab L20C, ein passives Radar
Saab L20C, ein passives Radar.
Foto: cpm / André Forkert

Elektromagnetische Aktivitäten sind im modernen Kampfgebiet entscheidend geworden. In diesem zunehmend umkämpften und überlasteten Umfeld ist Situationsbewusstsein der Schlüssel für taktische Operationen. Wie kann man eine solche Herausforderung meistern, ohne die Notwendigkeit zu gefährden, unentdeckt zu bleiben und schnell und flexibel zu agieren?

Die Lösung liegt in der passiven Sensorik, d. h. in Sensoren, die völlig geräuschlos sind und keine Signale aussenden, aber elektromagnetische Strahlung erkennen können. Aufgrund seiner geringen Größe, seines geringen Gewichts und seiner geringen Leistung (SWAP) kann Sirius Compact bei allen Operationen im Rahmen der elektronischen Kriegsführung schnell eingesetzt werden und bringt passive Sensorik auf alle taktischen Ebenen.

Es handelt sich um einen leichten, installations- und datenverbindungsunabhängigen Sensor, der auf einer Vielzahl von Plattformen montiert werden kann, darunter Drohnen, Fahrzeuge, Schiffe, Masten oder tragbare Einsatzfahrzeuge. Agile Einsätze erfordern Sensoren, die sich leicht verstecken lassen. Der Sensor ist so konzipiert, dass er autonom arbeitet und die Assimilation und Zusammenstellung von Signalinformationen ermöglicht, um ein Situationsbewusstsein zu schaffen – ohne dass sensible Daten im Sensor gespeichert werden. Typische Anwendungen sind die bodengestützte Luftverteidigung (GBAD), Überwachung von Küsten und Grenzen sowie Aufklärung und Schutz für Spezialkräfte.

Carboteh, ein Spinoff des slowenischen Simulationsspezialisten Guardiaris, hat auf dem Symposium den Mounted BANS-Sensor gezeigt. BANS steht für Battlefield Anti-Aircraft Non-lethal (VSHORAD) System. Bisher war vor allem die handgehaltene Version bekannt. Die aus der Waffe ausgesendeten Signale sind nach Angaben des Herstellers in der Lage, eine anfliegende Bedrohung zu simulieren und so alle auf dem Markt eingeführten Flare-Selbstschutzsysteme von Flugzeugen zu täuschen.

Die Warnsysteme eines Luftfahrzeuges reagieren auf das BANS-Signal und leiten automatisierte Gegenmaßnahmen ein, indem Flare-Täuschkörper ausgelöst werden. BANS ist laut Hersteller somit in der Lage, Luftfahrzeuge dazu zu zwingen, Gegenmaßnahmen einzuleiten und die eigenen Abwehrmittel einzusetzen, ohne dass eine tatsächliche Bedrohung existiert. Sind alle Täuschkörper verbraucht, ist das Luftfahrzeug quasi schutzlos und kann leichter durch Flugabwehrsysteme – wie beispielsweise MANPADS – bekämpft werden.

Das System wurde im Auftrag für das slowenische Militär entwickelt. Mounted BANS ist Teil der Counter-UAV-Lösung auf Basis des JLTV 4×4-Fahrzeuges. Dieses trägt als Bewaffnung den VALHALLA Mangart 25-Turm. Dieser ist mit einer Kanone im Kaliber 25 mm ausgestattet, und so in der Lage, unbemannte Luftfahrzeuge und andere Luft- oder Bodenziele in einer Entfernung von bis zu 3.000 m zu bekämpfen.

Darüber hinaus verfügt das System über ein Co-axiales FN Herstal FN MAG 7,62×51 mm-Maschinengewehr, ein elektro-optisches Ziel- und Beobachtungsgerät und ein AESA-Radar (Active Electronically Scanned Array). Der Mounted BANS-Sensor hat eine Reichweite bis 7 km. Er kann laut Hersteller mit jeder Fernbedienbaren Waffenanlage kombiniert werden und auf jedem Land- und Seefahrzeug, Unmanned Ground Vehicle (UGV), Masten und sogar Drohnen integriert werden.

Mounted BANS
Mounted BANS.
Foto: cpm / André Forkert

Die Integration mit dem Schwenk-Neige-Mechanismus bietet eine kreisförmige Abdeckung von 360° und die Möglichkeit, niedrig fliegende Flugzeuge anzuvisieren (10 bis 75 Grad Elevation). Die Lösung lässt sich mit dem RWS-On-Bord- oder einem externen Radar verbinden, und die Integration mit vorhandenen RWS-Steuerungen und eine unkomplizierte Steuerung zu ermöglichen. Der Sensor besteht aus dem Reflektor, der HR-Kamera und dem Schwenk-Neige-Mechanismus.

Die WTD 81 (Wehrtechnische Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik) in Greding hat den Mounted BANS für Testzwecke beschafft und wird in den kommenden Wochen mit der Erprobung beginnen.

500 Watt Brennstoffzelle
500 Watt Brennstoffzelle
Foto: cpm / André Forkert

Um entsprechende Sensorsysteme und Mastsysteme auch autark und über längere Zeit zu betreiben, hat SFC Energy den Prototypen der 500 Watt Brennstoffzelle gezeigt. Diese wurde für eine WTD-Studie Phase II entwickelt, die noch andauert. Die Brennstoffzelle ist militärisch gehärtet und nach IP54 geschützt. Warum eine 500 Watt Brennstoffzelle? Weil die Energieverbräuche immer mehr steigen. Egal ob in und durch Fahrzeuge oder durch Sensorpakete. Mit dieser Lösung können sogar gepanzerte Fahrzeuge in einem Feldposten mit Energie versorgt werden, ohne dass deren Motor läuft.

Damit wird eine Wärmeentwicklung und andere Emissionen verhindert, und die Chance auf eine feindliche Aufklärung verringert. Gleiches gilt natürlich für Ausbildung und Training, zum Beispiel bei der Schießausbildung. Sensoren können ebenfalls geräuschlos mit Energie versorgt werden, oder über Wochen bzw. Monate autark und abgesessen betrieben werden. Eine ständige Kontrolle und Nachfüllen von Treibstoff kann von Wochen ggf. auf Monate ausgedehnt werden. In- und Output betragen 24 V DC, der maximale Output 20,83A, und das Gewicht soll bei rund 27 kg liegen.

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