Enforce Tac: effizient und nachhaltig – Brennstoffzellen von SFC

Aus Brunnthal bei München ist das Team der SFC Energy AG nach Nürnberg angereist. Auf der Enforce Tac 2024 werden nachhaltige Brennstoffzellen von SFC für den Einsatz präsentiert. Am Messestand 715 in Halle 7 hat sich cpm angeschaut, wie Soldatinnen und Soldaten von einer portablen Stromversorgung im Fahrzeug oder „am Mann“ profitieren können.

Brennstoffzellen von SFC: Auf der Enforce Tac in Nürnberg zeigt SFC seine Brennstoffzelle Jenny und den Power Manager 3G für militärische Nutzung.
Auf der Enforce Tac in Nürnberg zeigt SFC seine Brennstoffzelle Jenny und den Power Manager 3G für militärische Nutzung.
Foto: cpm / Navid Linnemann

SFC wurde vor knapp 25 Jahren mit dem Anspruch gegründet, die Technologie der Brennstoffzellen zu kommerzialisieren. Was im Rahmen ziviler Anwendungen ­– beispielsweise auf Segelbooten – begann, findet auch im Defence-Bereich immer größeren Anklang.

Um die Brennstoffzellen von SFC für das Militär nutzbar zu machen, erhielt das Unternehmen im Rahmen des Programms Infanterist der Zukunft (IdZ) Forschungsgelder von der Bundeswehr und aus dem amerikanischen Land Warrior Program.

Seit 2010 befinden sich die ersten Produkte von SFC im Feldeinsatz beim KSK. Neben der Bundeswehr und einem NSPA-Beschaffungsvertrag zählen weitere NATO-Partner und Indien zu den Kunden. Nach Standorten in Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Kanada eröffnete SFC – im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck – 2023 auch ein Werk auf dem indischen Subkontinent.

Jenny – die Brennstoffzelle für den Soldaten

Indien ist mit rund 14.000 km Landgrenze ein gutes Anwendungsbeispiel für Brennstoffzellen von SFC. Gerade mit dem Himalaja im Norden und Nordosten ist eine Stromversorgung an der langen und unwegsamen Grenze des Landes schwierig. Um hier für Kommunikation und Überwachung für eine ausreichende und netzunabhängige Stromversorgung zu sorgen, sind Brennstoffzellen ideal.

Die Brennstoffzelle von SFC Jenny 600S im Einsatz.
Die Brennstoffzelle von SFC Jenny 600S im Einsatz.
Foto: SFC

Funkgeräte, Aufklärungsdrohnen und Nachtsichtgeräte sind klassische Beispiele, deren Akkus mit der Brennstoffzellentechnologie aufgeladen werden können. Zum Einsatz kommen hier beim Infanteristen die SFC Jenny 600S und Jenny 1200, wobei die Zahlen jeweils für die tägliche Ladeleistung in Wattstunden stehen.

Durch ihr kompaktes Design passen die mit Methanol-Tankpatronen betriebenen Brennstoffzellen von SFC in die Seitentasche des Rucksacks. Sie sind geräuscharm und hinterlassen keine Wärmesignatur. Die Tankpatronen für die SFC Jenny sind in den Größen 350, 2.500 und 5.000 ml erhältlich, wodurch sich bis zu 350 Wh bzw. 2,5 und 5,5 kWh Strom erzeugen lassen.

Technische Daten SFC Jenny 600S & Jenny 1200

  • Ladeleistung pro Tag: 600 bzw. 1200 Wh
  • Nennleistung: 25 bzw. 50 W
  • Ausgangsspannung: 10 – 30 V DC
  • Gewicht: 1,7 bzw. 3,3 kg
  • Abmessungen:
    • Jenny 600S: 184 x 74 x 252 mm
    • Jenny 1200: 214,5 x 96 x 264 mm

Der Schlüssel liegt in der Verteilung

Aus jedem Haushalt ist das Problem der unzähligen Ladegeräte für verschiedene Geräte bekannt. Mit einer smarten Stromverteilung über den Power Manager 3G werden diese überflüssig. Über entsprechend codierte Kabel erkennt der Verteiler automatisch, welches Gerät angeschlossene wurde. So kann er exakt die benötigte Ausgangsspannung liefern.

SFC stellt mit dem Power Manager 3G auch einen Verteiler mit 6 Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, der die Energie an Endgeräte verteilt.
SFC stellt mit dem Power Manager 3G auch einen Verteiler mit 6 Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, der die Energie an Endgeräte verteilt.
Foto: SFC

Über sechs Anschlüsse können Funkgerät, Laptop, Wärmebildgerät oder Nachtsichtgerät einzeln oder zeitgleich versorgt werden. Den dafür nötigen Strom liefern die oben und unten beschriebenen Brennstoffzellen – möglich ist die Versorgung ebenso via angeschlossenen Solarmodulen, Autobatterie oder aus der Schuko-Steckdose.

Der Vorteil des Power Managers liegt im vollautomatischen Betrieb: Der Soldat muss nur das Kabel einstecken und das Gerät erledigt den Rest.

Im Einsatzfahrzeug fährt Emily mit

Der Power Manager 3G kann auch bei der nächstgrößeren Brennstoffzelle, der SFC Emily 3000 eingesetzt werden. Dieses System ist als mobile Bordstromversorgung in Einsatzfahrzeugen konzipiert. Mit entsprechenden 10 oder 28 Liter fassenden Tankpatronen liefern diese Brennstoffzellen von SFC bis zu 3.000 Wh pro Tag.

Die Brennstoffzelle Emily 3000 von SFC auf einem Fahrzeug verladen.
Die Brennstoffzelle Emily 3000 von SFC auf einem Fahrzeug verladen.
Foto: SFC

Die Emily ist im Fahrzeug direkt auf die Batterie geschaltet und lädt diese automatisch auf. Ist die Fahrzeugbatterie vollgeladen, geht die Brennstoffzelle in den Stand-by-Modus.

Die – im Gegensatz zum Dieselmotor der meisten Einsatzfahrzeuge – besonders leise Möglichkeit, die Fahrzeugbatterie und direkte Verbraucher wie Radarsysteme, Funkgeräte und Computer zu laden, dient der Tarnung erheblich. Auch abgesessen ist die Emily 3000 signatur- und emissionsfrei einsetzbar.

Technische Daten der Brennstoffzellen von SFC Emily 3.000

  • Ladeleistung pro Tag: 3.000 Wh
  • Nennleistung: 125 W
  • Nennspannung: 12 V / 24 V
  • Gewicht 12,5 kg
  • Abmessungen: 476 x 206 x 286 mm

Sparsam und grün: Brennstoffzellen von SFC

Ende 2024 werden bei den Brennstoffzellen von SFC Produktneuerungen erwartet, die noch mehr Leistung bringen werden. Bereits jetzt ist bekannt, dass SFC neben dem Betrieb mit Methanol verstärkt auch auf Wasserstoff setzen wird, wie er beispielsweise bei der zivilen EFOY-Serie bereits verwendet wird.

Von stationären Stromquellen unabhängig lässt sich mit der mobilen Brennstoffzelle Jenny überall Strom erzeugen.
Von stationären Stromquellen unabhängig lässt sich mit der mobilen Brennstoffzelle Jenny überall Strom erzeugen.
Foto: SFC

Militärisch liegt neben der geräuscharmen Arbeitsweise der Brennstoffzelle von SFC ein enormer Vorteil im eingesparten Gewicht: Weder muss eine große Menge an Betriebsstoff mitgeführt werden noch zahlreiche Batterien.

Beispiel Emily 3000: Anstelle von zehn 100 Ah Bleibatterien mit einem Gewicht von ca. 250 kg reicht eine 10-l-Tankpatrone mit einem Gewicht von 8,4 kg für eine Energiekapazität von rund 12 kWh. Auch bei einer Stromgewinnung mit Diesel-Generator liegt der Verbrauch des benötigten Betriebsstoffs in Litern zehn bis 20 Mal über dem Verbrauch von Methanol.

Für die Taschenlampe des Soldaten mag ein Wechselakku ausreichen, doch bei komplexen Lagekarten auf Laptops im Fahrzeug, energieintensiven Counter-UAV-Maßnahmen oder dem Betrieb eines Starlink-Terminals ist eine stabile und starke Stromversorgung elementar – schön, wenn sie in Form von Brennstoffzellen von SFC auch noch grün ist.

Navid Linnemann

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