Nächste Woche wird der neue Unterstützungsbereich der Bundeswehr offiziell in Dienst gestellt. Mit seiner Aufstellung wird der besonderen Herausforderung der Verteilung knapper Schlüsselfähigkeiten in der Bundeswehr Rechnung getragen. Eine dieser Schlüsselfähigkeiten ist die ABC-Abwehr. Sie wird durch das ABC-Abwehrkommando in Bruchsal in den Unterstützungsbereich eingebracht. Es verfügt über rund 2.500 Dienstposten.
ABC-Abwehr ist die Fähigkeit der Streitkräfte zum Schutz und Wirken unter ABC-Bedrohung und ABC-Bedingungen sowie gegen ABC-Bedrohungs- und Risikopotenziale. Zu den Fähigkeiten gehören die ABC-Abwehrberatung, die Aufklärung von ABC-Kampf- und Gefahrstoffen und die Dekontamination nach einem ABC-Ereignis. Diese Fähigkeiten beim ABC-Abwehrkommando kommen bei Bedarf zum Schutz der Truppe zur Wirkung – sowohl im Einsatz als auch in Deutschland.
ABC-Abwehrkräfte schützen die Truppe im stationären und mobilen Einsatz – egal ob im In- oder Ausland. Sie schützen aber auch Einrichtungen wie etwa die logistische Basis im Einsatzland, Hafenanlagen, Flughäfen, Transitrouten und kritische Infrastruktur.
Für jedes Einsatzgebiet wird eine ABC-Bedrohungs- und Risikoanalyse durchgeführt, aus der die notwendigen ABC-Abwehrfähigkeiten maßgeschneidert abgeleitet werden. Die Spezialisten der ABC-Abwehr leisten Amtshilfe für Behörden des Bundes und der Länder, falls diese nicht über ausreichende Fähigkeiten und Kapazitäten verfügen.
Das ABC-Abwehrkommando in LV/BV
Die aktuelle sicherheitspolitische Entwicklung erfordert es, die Landes- und Bündnisverteidigung mit der NATO und der EU neu abzustimmen. Hieran werden auch die ABC-Abwehrkräfte ausgerichtet. Die Unterstützung alliierter Kräfte, die in oder von Deutschland aus operieren (Host Nation Support), ist durch das ABC-Abwehrkommando zu berücksichtigen. Das gilt auch für die Maßnahmen des internationalen Krisenmanagements.
Die Bedrohung durch atomare, radiologische, biologische oder chemische Waffen ist in den letzten Jahren gestiegen. Überall könnten heute Substanzen produziert, gelagert und transportiert werden, die mit ABC-Kampfstoffen vergleichbare Wirkungen entfalten. Besteht der Verdacht auf ausgebrachte Gefahrstoffe, werden spezialisierte ABC-Abwehrkräfte angefordert, um diese aufzuklären und bei Bedarf unschädlich zu machen. Diese Soldatinnen und Soldaten können Spezialkräften weltweit auch unter hohem Zeitdruck und in einem nicht friedlichen Umfeld mit mobiler Analysefähigkeit und fachlicher Expertise zur Seite stehen.
Um den vielfältigen Gefahren auch für die gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge künftig angemessen zu begegnen, haben das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr in Bruchsal und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn-Lengsdorf am 3. April 2025 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Quelle: Unterstützungskommando der Bundeswehr
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