Die ACS Armoured Car Systems GmbH mit Sitz in Friedberg-Derching hat einen Folgeauftrag für das Luftlandefahrzeug ENOK AB (Airborne) erhalten. Es besteht großes Interesse an den Fahrzeugen der ACS, dieses hat der Hersteller in einer entsprechenden Pressemeldung am 28. Mail 2025 bekanntgegeben. Die Bestellung kommt vom tschechischen Heer, dort ist der ENOK AB seit 2022 bei den Spezialkräfte der tschechischen Republik in Nutzung.
Der aktuelle Firmenschwerpunkt liegt auf der Serienproduktion der luftlandefähigen, taktischen Fahrzeuge über das Fahrzeugprogramm „Luftlandeplattform“ (Fahrzeug: CARACAL) für die deutsche Bundeswehr und die niederländischen Streitkräfte. Für diesen Auftrag hat die ACS die Produktionsflächen um rund 3.000 Quadratmeter auf insgesamt 9.000 vergrößert.
Derzeit ist die ACS mit einem Messestand auf der IDET (International Defence and Security Technologies Fair) in Brünn, Tschechien in Zusammenarbeit mit CROY s.r.o. vertreten. Bei der IDET 2021 wurden damals auch die tschechischen Spezialkräfte als Erstkunde bekanntgegeben. Anlässlich der Messe gibt die ACS gemeinsam mit CROY s.r.o. nun den weiteren Auftrag bekannt. Die tschechische Armee hat entschieden weitere ENOK AB Fahrzeuge zu beschaffen. „Wir sind sehr stolz auf diesen Auftrag.
Wenn ein Kunde wieder kommt, dann ist das ein sehr starkes Signal, dass der Kunde zufrieden ist. Und wenn der Kunde zufrieden ist, dann sind wir es auch!“ kommentiert Stefan Koppold, Leiter Sales Engineering ACS. Beim ENOK AB handelt es sich um ein taktisches Fahrzeug für die leichte Infanterie. Die tschechischen 601. Gruppe der Speziellen Kräfte „General Moravec“ sind bereits Kunde der ACS.
Das Einsatzspektrum der Spezialkräfte ist breit und umfasst neben klassischen Einsätzen auch Aufklärung, Infiltrierung, Jagdkampf und Kommandoeinsätzen. Das offene Fahrzeug überzeugt mit dem patentierten und modularen Fahrzeugaufbau. Der sog. MSF-Aufbau (Modular Space Frame) ermöglicht es den Nutzern im Feld das Fahrzeug mit wenigen Schrauben anzupassen. Die Fahrzeuge werden bis Mitte 2026 vollständig geliefert.
Als Plattform für das Fahrzeug dient das Sonderfahrgestell von Mercedes-Benz, inklusive Antrieb und Antriebsstrang. Genutzt werden die Komponenten des Modells G 461. Auf das Mercedes-Benz-Sonderfahrgestell hat ACS einen modularen Aluminium-Rahmen aufgebaut. Dieser soll die notwendige Gewichtsreduktion sowie Flexibilität für die unterschiedlichen Rüstsätze bieten.
Das System wurde bereits früher durch ACS für die schwedischen Streitkräfte entwickelt. Damals für einen LAPV 6×6. Das Fahrzeug ist in der Kombination Stahlboden plus Alu-Rahmen als Innen- und Außenlast luftverlastbar. Laut Hersteller passen zwei Luftlande-Enoks in einen schweren Transporthubschrauber. Das Fahrzeug kann auch als Innenlast in dem kleinen, taktischen Transportflugzeug C295 transportiert werden.
Die Rahmenlösung bietet eine hohe Modularität und ist nach Angaben des Unternehmens einfach, robust, skalierbar und kosteneffizient. Das Prinzip ist mit IKEA-Bausätzen vergleichbar und soll auch bei dem Caracal, einem Fahrzeug mit dem ACS, Rheinmetall und Mercedes-Benz in den Wettbewerb um die zukünftige Fahrzeugfamilie der deutschen Luftlandetruppe antreten, Verwendung finden.
Neben Tschechien nutzen auch die Spezialkräfte in der Ukraine sowie Zypern den ENOK AB. Über die jetzige Bestellung machte ACS keine Angeben zu den Stückzahlen. Daher ist nicht klar, ob es sich um eine Nachbestellung der Spezialkräfte handelt, oder um ein Projekt für den Ersatz der jetzigen Luftlandefahrzeuge des 43. Luftlanderegiments.
Im Oktober 2022 veröffentlichte das tschechische Verteidigungsministerium die Anforderungen für ein neues leichtes Kampffahrzeug, das als mobile Basisplattform für das 43. Luftlanderegiment dienen soll. Dies ist der nächste Schritt in einem seit mehreren Jahren laufenden Prozess, dessen Ziel es ist, die Land Rover Defender 130 Cayman-Fahrzeuge zu ersetzen. Das Heer hatte damals insgesamt 159 neue Fahrzeuge in sechs Varianten ins Auge gefasst. Die Spezifikationen waren jedoch recht vage. Der Land Rover Defender 130 Cayman war sowohl im Luftlanderegiment als auch bei den Spezialkräften in Nutzung.
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