Air Force Tech Summit – Die TOP-5 im Stage Talk

Die Zukunft der militärischen Technologie ist untrennbar mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verbunden – ganz besonders gilt das für Technologien aus dem Bereich der Luftstreitkräfte. Auf dem gerade in Berlin stattfindenden Air Force Tech Summit gehörten die Möglichkeiten von KI zu den Top-Themen. Was im Stage Talk noch diskutiert wurde, fassen wir hier zusammen.

Der Stage Talk auf dem Air Force Tech Summit in Berlin.
Der Stage Talk auf dem Air Force Tech Summit in Berlin.
Foto: cpm / Navid Linnemann

In einer Welt, in der unbemannte und autonome Systeme zunehmend an Bedeutung gewinnen, stellt sich die Frage, wie neue Technologien die Strategien und ethischen Grundsätze des Militärs verändern werden. Während KI-Systeme das Potenzial haben, die Effizienz und Sicherheit von Waffensystemen zu revolutionieren, bleibt die Herausforderung, die richtige Balance zwischen „Mensch und Maschine“ zu finden.

Im gestrigen Stage Talk beim Air Force Tech Summit wurden die zentralen Fragen rund um den Einsatz von KI, die Integration von autonomen Plattformen in bestehende Systeme und die Auswirkungen auf zukünftige militärische Operationen behandelt. Die fünf wichtigsten Punkte der Diskussion:

1. KI als unvermeidlicher Bestandteil zukünftiger Waffensysteme

KI wird zunehmend in militärische Systeme integriert, um die Effizienz zu steigern. Der technologische Fortschritt ist nicht aufzuhalten, und die Entwicklung von KI in Waffensystemen wird weiter vorangetrieben, auch in Deutschland. Es wurde beim Air Force Tech Summit betont, dass KI nicht nur eine unterstützende Rolle spielt, sondern auch die Autonomie und Entscheidungsfindung in Systemen erweitern kann.

2. Air Force Tech Summit: Ethische Überlegungen und Verantwortung

Die ethischen Fragen rund um den Einsatz von KI – insbesondere bei autonomen Waffensystemen – sind nach wie vor ein großes Thema. Argumentiert wurde, dass solche Systeme nicht auf Basis von Moral oder Ethik blockiert werden sollten. Stattdessen müsse ein klarer Rahmen für die Technologieentwicklung und ihre Umsetzung geschaffen werden. Dies sei beispielsweise durch das Training der Algorithmen mit festgelegten „Rules of Engagement“ möglich.

3. Die Integration von KI in bestehende militärische Systeme

Die Entwicklung von KI wird nicht isoliert erfolgen, sondern in die bestehenden Waffensysteme und Plattformen integriert. Besonders im Rahmen von Forschung und Technologie in Deutschland werden KI-basierte Technologien weiterentwickelt, um den Einsatz von unbemannten und bemannten Systemen zu optimieren und zu kombinieren.

Die Teilnehmer des Stages Talks (v.l.n.r.): Oberst i.G. Dr. Thomas Steinmetz, Referatsleiter 1 I a Grds & Strg WE Lw im Kommando Luftwaffe, Thomas Grohs, Head of Future Capabilities bei Airbus Defence and Space, Oberst i.G. Jörg Rauber, Plg I FCAS im BMVg und DirBAAINBw Dipl.-Ing. Martin Heltzel, Projektkoordinator FCAS/NGWS im BAAINBw., sowie Moderatorin Dorothee Frank von cpm.
Die Teilnehmer des Stages Talks (v.l.n.r.): Oberst i.G. Dr. Thomas Steinmetz, Referatsleiter 1 I a Grds & Strg WE Lw im Kommando Luftwaffe, Thomas Grohs, Head of Future Capabilities bei Airbus Defence and Space, Oberst i.G. Jörg Rauber, Plg I FCAS im BMVg und DirBAAINBw Dipl.-Ing. Martin Heltzel, Projektkoordinator FCAS/NGWS im BAAINBw., sowie Moderatorin Dorothee Frank von cpm.
Foto: cpm / Navid Linnemann

4. Bemannte vs. unbemannte Systeme

Der Fokus liegt zunehmend auf unbemannten Systemen, die als „Game-Changer“ für zukünftige militärische Operationen betrachtet werden. Sie bieten zahlreiche Vorteile, darunter größere Flexibilität, reduzierte Risiken für Soldaten und eine geringere Chance, aufgeklärt zu werden. Dennoch wurde im Stage Talk beim Air Force Tech Summit anerkannt, dass bemannte Systeme, wie z. B. der Eurofighter oder F-35, in der nahen Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Das sei insbesondere bei der Erfassung von komplexen Situationen der Fall, in denen der Mensch noch immer Vorteile gegenüber KI hat.

5. Interoperabilität und Systemintegration

Der fünfte zentrale Punkt der Diskussion war die Notwendigkeit der Interoperabilität zwischen verschiedenen militärischen Systemen, sowohl national als auch international. Es wurde betont, dass in Zukunft alle militärischen Systeme (einschließlich unbemannter Plattformen) miteinander vernetzt und in der Lage sein müssen, nahtlos zusammenzuarbeiten. Das Ziel sei, Multi-Domain-Operations zu ermöglichen und die Nutzung der besten Technologien aus verschiedenen Quellen zu optimieren.

Gerade zu diesem Punkt wurde gab es aus dem Publikum des Air Force Tech Summit eine Wortmeldmung. „Jeder lebt in seiner Blase, jeder macht sich seine Wunschwelt“, berichtete ein Teilnehmer aus seiner Erfahrung einzelner Beschaffungsprojekte. „Am Ende ist man völlig überrascht, dass die Dinge, die wir kaufen – die Bausteine – nicht zusammenpassen. Dann haben wir Milliarden von Euronen ausgegeben und stellen fest, im Verbund funktioniert es gar nicht.“

Das gemeinsame strategische Ziel in der Bundeswehr müsse daher sein, dass neue Technologien Plug-Play-and-Fight funktionieren. Eine Botschaft, die der Teilnehmer nicht nur an sein Haus, das BAAINBw richtete, sondern auch an die anwesenden Industrievertreter. Beobachtet wurde zum Ende des ersten Veranstaltungstags des Air Force Tech Summit, dass er auch genutzt wurde, um bereits erste Kontakte zu knüpfen. Es besteht also Hoffnung, dass zukünftige Beschaffungen gemeinsam gedacht werden.

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