Baltische Staaten bauen militärische Sperrzone zu Russland

Die baltischen Staaten befestigen ihre Grenzen zu Russland, allerdings nicht mit Stacheldraht und Straßenposten, sondern mit dem Aufbau von Stützpunkten und militärischen Sperrmitteln, um einen Überraschungsangriff auf dem Landweg zu verhindern. „Das ist es, was „keinen Zentimeter“ und die NATO-Verteidigungspläne in der Praxis im Baltikum bedeuten“, betonte Kusti Salm, Staatssekretär im Verteidigungsministerium Estlands.

Für die baltischen Staaten liegt der potentielle Krieg nur eine Entscheidung Russlands entfernt. Eine militärische Verteidigungslinie soll die Grenzen in Zukunft schützen.
Für die baltischen Staaten liegt der potentielle Krieg nur eine Entscheidung Russlands entfernt. Eine militärische Verteidigungslinie soll die Grenzen in Zukunft schützen.
Foto: Verteidigungsministerium Estland

„Heute haben Estland, Lettland und Litauen beschlossen, eine Verteidigungslinie an der Ostgrenze zu errichten. Allein in Estland umfasst sie rund 600 Bunker und Sperranlagen“, beschrieb Salm am Freitag. An diesem Tag verkündeten die Verteidigungsminister Estlands, Lettlands und Litauens die Einrichtung einer gemeinsamen baltischen Verteidigungszone an der russisch-weißrussischen Grenze, die aus verschiedenen Anlagen bestehen wird und in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll.

Die Verteidigungsanlagen beinhalten Sperr- und Schutzsystemen bzw. -maßnahmen, die über das Gebiet verteilt sind und die in Stützpunkten befindlichen Verteidiger im Ernstfall unterstützen. „Die Elemente werden im Gelände verstreut platziert, wobei die Ergebnisse der Analyse des Gegners und der Umgebung sowie der Gefechtsplan der Einheiten der Verteidigungskräfte berücksichtigt werden. Da die baltischen Staaten ein einheitliches Operationsgebiet bilden, werden die Verteidigungsanlagen in Abstimmung mit Lettland und Litauen gemeinsam errichtet“, berichtet das estnische Verteidigungsministerium und fügt hinzu: „In Friedenszeiten werden in der Schutzzone keine Sprengstoffe, Schneisen oder andere Hindernisse eingerichtet. Es wird vielmehr ein Netz von Stützpunkten und Wachtposten aufgebaut. Der gesamte Prozess wird in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden und im Einvernehmen mit den Landbesitzern durchgeführt.“

„Die baltische Verteidigungszone ist ein sorgfältig durchdachtes und ausgearbeitetes Projekt, dessen Notwendigkeit sich aus der Sicherheitslage ergibt. Der Krieg Russlands in der Ukraine hat gezeigt, dass wir neben Ausrüstung, Munition und Personal auch physische Verteidigungsanlagen an der Grenze brauchen, um Estland vom ersten Meter an zu schützen“, sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Der Zweck der Verteidigungsanlagen bestehe in der Verhinderung von militärischen Konflikten in dieser Region. „Wir tun dies, damit sich die estnische Bevölkerung sicher fühlen kann. Und wenn auch nur das geringste Sicherheitsrisiko eintreten sollte, sind wir schneller auf eine Verschärfung des Konflikts vorbereitet.“

Der lettische lettischen Verteidigungsminister Andris Sprūds ergänzte: „Meine estnischen und litauischen Kollegen und ich haben die Idee zur Schaffung der baltischen Verteidigungslinie gebilligt. Aus militärischer Sicht wird diese Initiative unsere Fähigkeit, unsere Grenzen auf nationaler Ebene zu schützen, erheblich verbessern. Wir werden in der Lage sein, die Bewegungen potenzieller Angreifer effizienter zu verlangsamen und zu verhindern. Dies ist ein gemeinsames Projekt der baltischen Staaten, das auch die kollektive Verteidigung der NATO voranbringen wird.“

Dorothee Frank

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