Im PRO/SAR-Bereich werde die Modelle WR 150 Pro SAR und WR 180 Pro SAR (115 oder 180 PS 4T Motor) und im Bereich SEC/TAC die Modelle WR 180 SEC/TAC sowie WR 250 SEC/TAC (180 oder 250 PS) angeboten.
Die Fahrzeugbaureihe RWC (Water Rescue Craft) ist ausgelegt für die effiziente Gefahrenabwehr in Absicherung/Wasserrettung (PRO/SAR) bzw. Gefahrenabwehr (SEC/TAC) bei einer kompakten Ausstattung. Die Grundausstattung des PRO eignet sich vor allem für den Wachdienst bzw. First Responder sowie für Suchfahrten bis zum KatS (Katastrophenschutzes) Einsatz. PRO ist ausgelegt für Einsätze bei Tageslicht. Die SAR-Version unterscheidet sich maßgeblich in ihrer Nachtfahrtauglichkeit. Die SEC-Serie stellt die Grundausrüstung für den taktischen Einsatz bei der Polizei oder den Streitkräften dar.
Auf jedem Basisfahrzeug für Polizei oder Militär ist ein tactical Board montiert um die Einsatzfähigkeit zu erweitern. Die SFWC (Special Force Water Craft) sind sowohl in Binnengewässern als auch an der offenen Küste nutzbar und bieten Schnelligkeit, einfache und sichere Handhabung sowie Flexibilität. Die Jetskis können maximal vier Personen aufnehmen. Das Eigengewicht liegt zwischen 335 kg bis zu 450 kg (Netto). Alle Fahrzeuge nutzen einen Jetstrahlantrieb und verfügen üb er Schubumkehr sowie eine Einhandbedienung und Lasthaken. Alle Modelle werden den Kundenwünschen nach angepasst und sind somit immer „customized“.
Die PRO/SAR-Ausstattung umfasst Lackierungen in den behördlichen Sonderfarben, Unterbodenschlagschutz, Heckverstärkung (mit vollflächigem Scheuerschutz), Front-Dumper, Kran- & Hebesystem inklusive Gurtzeug, Halterung für Top-Licht und Suchscheinwerfer, LED-Sondersignalanlage sowie Nachtzulassung mit nautischem Bug-Licht und Teleskop sowie Akku-Toplicht. Am Heck wird ein Rescue-Board angebracht. Es dient dem Platz für einen zweiten Retter, einer schnellen Bergung und der Aufnahme des Geretteten. Es kann zudem auch zum Materialtransport eingesetzt werden.
Special Force Water Craft
Das Special Force Water Craft richtet sich an Polizei und Militär, sowohl an den Streifendienst wie an den Bereich der Spezialkräfte. So hat WR Water Rescue das SFWC sowohl an Landespolizeien (z. B. Berlin) als auch Spezialeinsatzkommandos (SEK) und internationale Kunden geliefert.
Im Gegensatz zum PRO/SEC verfügt das SEC/TAC nicht über einen Unterbodenschlagschutz und Heckverstärkung, sondern über einen „Unterbodenpanzer“. Damit kann laut Hersteller bei voller Fahrt auch mal die NATO-Rampe hochgefahren werden. Weitere Unterschiede sind der Spezialkabelbau (für elektrische Kontrollsysteme, Notstartvorrichtung sowie eine gekapselte GiV Vliesbatterie), erweitere Vorrichtung für Funk und Navigation, GPS-Vorrüstung sowie eine X-Shut Multifunktionsvorrichtung.
X-Shut dient dabei der sicheren und flexiblen Aufnahme weiterer Sensoren bzw. Ausrüstung. Weitere Ausstattungsmerkmale sind: Universal MOLLE-System, mehre Universalhalterungen an der Front, volle Nachtfahrzulassung, Kalan-Adapter-Vorrüstung, Tag- und Nacht Reflexion mit BOS-Kennung oder für die Spezialkräfte verdeckte Kennung mit Klettpatches. Das Rescue-Board wird ersetzt durch ein Tactical Board, wobei sich hier nur die Farbe von Gelb zu Schwarz ändert.
Eine Herausforderung stellt die Forderung der militärischen Nutzer nach einem Single-Fuel-Konzept dar, so Lutz Moses, CEO der WR Water Rescue. Denn dann kann als Grundlage nicht mehr auf das COTS (Commercial-of-the-Shelf) Produkt von Yamaha zurückgegriffen werden. Dann sind aufwendig und kostspielige Umbauten notwendig. Und es gibt weltweit kaum Anbieter von Jetskis die einen Diesel-Antrieb von Hause aus anbieten.
Vom Jetski zum Schlauchboot
Ist der Jetski für die Mission zu klein, kann dieser dank des ITD (Inflatable Tactical Dock) flexibel erweitert werden. Dieser Erweiterung ist bei allen Varianten durchführbar und sowohl für die Rettungskräfte als auch die Sicherheitsbehörden geeignet. So nutzt zum Beispiel die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) in Sachsen das System bereits.
Das ITD Kalan BOS System hat eine Länge von 5,3 Metern und eine Traglast von weiteren 800 kg. Das Eigengewicht liegt bei 65 kg. Damit kann der Jetski zusammen mit der ITD-Erweiterung 2 + 2 Einsatzkräfte aufnehmen. Das ITD-Schlauchboot hat vier Hauptluftkammern, einen Luftboden sowie eine Kielkammer. Am Bug existieren zusätzliche Adapter für Beleuchtungsmittel (Nacht- & IR-Leuchtmittel). Der Jetski fungiert dann nur noch als Schubführung.
Ausbildung
Neben der Hardware bietet WR Water Rescue den Einsatzkräften auch eine begleitende Ausbildung in Theorie und Praxis an. Für den Bereich der Water Rescue Crafts gibt es vier Module: Rescue Operator Basic, RWC Operator, Night Operator sowie White Water Operator. Für den Bereich SEC/TAC sind zwei Blöcke verfügbar. Block 1: Fahrsicherheit, Rettungstechniken, Fremd- und Eigenrettung, Crew Taktik und Technische Hilfeleistung. Block 2: Fahrdynamik, taktische Ausbildung, Einsatz in Dunkelheit, Crew Fahrsicherheit sowie technische Sicherung & Bergung.
Weitere Systeme
Auch die deutschen Spezialkräfte beabsichtigen die Beschaffung von Jetskis. Neben dem oben gezeigten Produkt gibt es international ähnliche Lösungen. So zeigte auf den DALO Industry Days 2024 in Dänemark Equipnor AB aus Schweden seine Quick Reaction Watercrafts (QRW). Diese werden von Safe at Sea in Göteborg, Schweden, entwickelt und gebaut.
Ein Unternehmen mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im Bau von SAR-Wasserfahrzeugen für extreme Rettungseinsätze sowie von taktischen Wasserfahrzeugen, die an Militär- und Strafverfolgungskunden in aller Welt geliefert werden. Vertrieb und Marketing der Quick Reaction Watercrafts werden von Equipnor AB übernommen, die über umfassende Kenntnisse im Bereich militärischer Amphibienfahrzeuge und -einsätze verfügen.
Auch hier wird jedes Wasserfahrzeug „customized“ und nach den Fähigkeitsforderungen und Bedürfnissen der Kunden angepasst. Das Herzstück jedes Bootes stammt entweder von Kawasaki oder Yamaha, da dies die zuverlässigsten und robustesten Jetski-Plattformen auf dem Markt sind, so ein Vertreter von Equipnor.
Auch hier gibt es im Grunde zwei Varianten, den Guardrunner QRW (ein Jetski) sowie den SeaRanger QRW (Jetski mit Inflatable-Erweiterung).
Der Guardrunner QRW ist ein schnelles, robustes und zuverlässiges Wasserfahrzeug, das sowohl auf Yamaha- als auch auf Kawasaki-Motoren aufgebaut werden kann. Es hat einen verstärkten Rumpf, der mit einer extrem starken und abriebfesten Polyrea-Beschichtung versehen ist. Es verfügt über einen schützenden Kielschutz und hält auch starken Beanspruchungen und harten Strandlandungen stand. Der Guardrunner QRW ist mit Stabilitätsschläuchen ausgestattet, die den unteren vorderen und seitlichen Bereich des Bootes umgeben.
Dies verleiht dem Guardrunner QRW eine sehr hohe Stabilität und Handhabungsleistung in allen Umgebungen und ermöglicht das Arbeiten in der Nähe von großen Booten/Schiffen (Entern/Boarding) sowie bei schwerem Seegang. Als Antrieb stehen mehrere 4-Takt-Motoren zur Auswahl. Alle Antriebsstrangoptionen sind auf optimale Zuverlässigkeit und Fahrbarkeit für den professionellen Dauereinsatz ausgelegt und abgestimmt.
Die Motoren/Jet-Propulsion werden von Stenborg Powersports in Schweden modifiziert und abgestimmt. Die Plattformen können mit zusätzlichen Stromkreisen für optimierte elektrische Redundanz sowie mit doppelten Tank (70 + 35 Liter) für eine größere Reichweite ausgestattet werden. Damit soll seine Reichweite bei 100 bis 120 Nm liegen. Der Guardrunner QRW ist 3,75 Meter lang, hat einen Tiefgang von 30 cm und ein Eigengewicht von 395 kg. In Zukunft soll auch ein Elektroantrieb angeboten werden. Das Fahrzeug kann maximal zwei Personen und leichte Ausrüstung aufnehmen.
Wer mehr Platz und Nutzlast benötigt muss den SeaRanger QRW nutzen. Dieser ist auf einer Jetski-Plattform mit einer in den Rumpf integrierter Konsole aufgebaut. Es ist für den für den schnellen und wendigen Transport von kleinen Einheiten und Ausrüstung ausgelegt, und bietet 1 +4 Einsatzkräften Platz. Die Konstruktion ermöglicht Einsätze in allen Gewässern: flaches Wasser, enge Buchten, schmale Passagen oder in offenem Wasser mit starkem Seegang. Bis heute wurden zwei Karosserieversionen entworfen, eine ein- und eine zweisitzige Option. Die einsitzige Variante bietet ein Achterdeck mit erhöhter Ladekapazität und eine Inspektions-/Reinigungsluke für die schnelle Reinigung des Antriebssystems.
Die erweiterte Ladefläche des Einsitzers kann mit dem Laderaumsystem mit Befestigungsschienen und Hartschalenkoffern verschiedenen Größen ausgestattet werden. Die Schläuche des Searanger QRW sind mit festen MOLLE-Patches ausgestattet, so dass einsatzspezifische Ausrüstung direkt an den Schläuchen befestigt werden kann. Das Fahrzeug hat eine Länge von 4,2 Metern und eine Breite von 2,3 Metern (im Vergleich: Guardrunner: 1,53 m). Das Eigengewicht liegt bei 495 kg.
Wenn der Searanger QRW seine Geschwindigkeit reduziert, werden die äußeren Seitenrümpfe mit Wasser gefüllt, damit das Wasserfahrzeug als Arbeitsplattform stabilisiert wird. Wenn das Wasserfahrzeug beschleunigt, wird das Wasser aus den äußeren Seitenrümpfen abgelassen, um schnell wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Die einsitzige Version bietet eine große offene Deck-/Ladefläche, die mit Schnellladeschienensystem ausgestattet werden kann, das die Möglichkeit bietet, Koffer und Ähnliches mit einem Schnellbefestigungs- und -entriegelungssystem zu befestigen.
Beide Fahrzeuge können zusätzlich mit einem „Operator SLED“ verlängert werden. Dieses ist ähnlich wie das weiter oben erwähnte Tactical Board, nur größer. Hier können weitere Personen oder Material transportiert werden. Zudem bietet Equipnor AB verschiedene Anbau- und Befestigungslösungen (z.B. Handwaffen), Lösungen zur Reduzierung von IR-/Wärme-Signaturen oder WISELED IR-Scheinwerfer für Nachteinsätze an.
Golden Arrow Marine bietet einen Jetski für militärische Einsätze an. Als Basis dient ein ziviler Seadoo, der je nach Kundenwunsch angepasst wird. So wird aus dem commercial off-the-shelf ein modifiable off-the-shelf, das Tactical Water Craft X3 genannt wird. Es erhält außen einen Kragen oder Schlauch, der für mehr Stabilität sorgt und Stöße beim Einsteigen oder Aufnehmen von Personen aus dem Wasser abfedert.
Darüber hinaus verfügt der Jet Ski über vier Hebepunkte zum Aufnehmen und Absetzen von Schiffen oder Hubschraubern, zwei zusätzliche Tanktaschen zur Erhöhung der Reichweite, Protektoren an den Steuergriffen, die bei extremer Kälte auch beheizt werden können, integriertes (militärisches) GPS sowie ein Zugseil am Heck für Lasten Auch das Leergewicht des Jet Ski wurde auf 400 Kilogramm reduziert. Daher kann er nun schneller als 75 Knoten fahren. Es gibt bereits mehrere Nutzer in der NATO und weltweit.
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