Enforce Tac: „Das Gefechtsfeld erfährt eine große Revolution und die Robotik ist führend“

Die Precision Technic Defence Group (PTD, Halle 7A, Stand 229) aus Dänemark ist mehr als nur ein Produktanbieter und Großhändler. Mit einem tiefgreifenden Verständnis der komplexen Herausforderungen, mit denen die Endnutzer konfrontiert sind, und der bestehenden operativen Lücken ist das Unternehmen in der Lage, glaubwürdige und hochwertige Lösungen anzubieten, die die Lücke zwischen den operativen Anforderungen und den Fähigkeiten der Industrie schließen. Dieser ganzheitliche Ansatz bezieht sich auf eine All-in-One-Lösung. Interview mit Jesper Rom Knudsen, CEO der Precision Technic Defence Group.

Martin Atanassov ist neuer PTD-Vertriebsleiter für die DACH-Region. (Alle Fotos- AF)
Martin Atanassov ist neuer PTD-Vertriebsleiter für die DACH-Region.
Foto: CPM / André Forkert
Herr Knudsen, bitte stellen Sie uns das Portfolio von PTD vor.

Wir bieten vollständig integrierte Verteidigungsprodukte, Lösungen und Systeme an, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Unsere Lösungen erfüllen die Anforderungen aller Arten von militärischen Missionen und Einsatzumgebungen. Sie sind auf Technologien und Interoperabilitätsanforderungen abgestimmt. Und sie bauen auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Defenceindustrie auf.

Wir bieten Lösungen in den folgenden Produktbereichen an: Soldatensysteme, C4ISR-Systeme, unbemannte Systeme, Plattform- und Sensorsysteme sowie Service & Support.

Sie haben einen neuen Vertriebsleiter für die Precision Technic Defence GmbH in Deutschland. Bitte stellen Sie ihn vor. Wie schätzen Sie die aktuelle Marktsituation in Deutschland ein?

Ja, Martin Atanassov ist unser neuer Vertriebsleiter für die DACH-Region, mit Wirkung zum 1. Februar 2025.

Martin Atanassov war Fallschirmjäger bei der Bundeswehr, hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und war 22 Jahre lang in leitenden Vertriebs- und Marketingpositionen bei führenden Unternehmen der Verteidigungsindustrie tätig und bringt damit fundierte Branchenkenntnisse und operative Einblicke in unser deutsches Team mit. Von Hamburg aus ist er gut positioniert, um Kunden in ganz Deutschland und in der DACH-Region zu betreuen.

Martin Atanassov wird mit dem Produktmanager Alfred Polzer zusammenarbeiten, der seit einem Jahr bei der Precision Technic Defence GmbH tätig ist. Alfred Polzer, der in München ansässig ist, hat eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung unseres Produktangebots und der Unterstützung unserer Kunden in ganz Deutschland gespielt.

Angesichts der zunehmend angespannten globalen Sicherheitslage und der zunehmenden Konflikte sowohl in Europa als auch weltweit macht die Verteidigungsindustrie bedeutende Entwicklungen durch, und es werden erhebliche Investitionen in diesem Sektor erwartet. Mit der Ernennung eines neuen Vertriebsleiters für die DACH-Region stellen wir sicher, dass wir über die Kapazitäten und das Know-how verfügen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und unseren Kunden ein Höchstmaß an Unterstützung und Service zu bieten.

PTD ist ein Großhändler und Anbieter von Komplettlösungen. Wo haben Sie sonst noch Firmenvertretungen, bzw. über welche Partner bieten Sie Ihre Lösungen in Europa an?

Die Muttergesellschaft befindet sich in Dänemark, wo wir die für den Vertrieb in Dänemark und Norwegen zuständige Abteilungen haben. Wir haben auch Precision Services, unser Service- und Wartungsunternehmen. Außerdem haben wir Tochtergesellschaften in Schweden, die den schwedischen und finnischen Markt abdecken, in Deutschland, das die DACH-Länder abdeckt, sowie in Großbritannien und Frankreich. Außerhalb Europas haben wir eine Tochtergesellschaft in Australien, die Ozeanien abdeckt, und schließlich in den USA.

Sie stellen den Kälteschutz für extreme Bedingungen des US-Unternehmens Tomahawk Performance vor. Wodurch unterscheiden sich die Lösungen von Tomahawk von denen der Konkurrenz?

Sie begegnet der extremen Witterung als Herausforderung. Die Arktis stellt mit Temperaturen von bis zu -50°C, starkem Wind und Schneestürmen eine lebensfeindliche Umgebung dar. Ohne angemessenen Schutz drohen Erfrierungen, Unterkühlung und eine schnelle Ermüdung.

Hier bieten wir die modulare Bekleidung für eine hohe Anpassungsfähigkeit an. Ein mehrschichtiges System – Basisschicht, Isolationsschicht, Wetterschutzschicht – ermöglicht es, Kleidung flexibel an die Wetterbedingungen und körperliche Aktivität anzupassen. Moderne Materialien bieten Wärme, Atmungsaktivität und Schutz vor Nässe. Und sorgen so für den Erhalt der Kampfkraft, denn Soldaten müssen trotz widriger Bedingungen einsatzfähig bleiben. Kälte kann die Feinmotorik, Reaktionsgeschwindigkeit und mentale Leistungsfähigkeit erheblich einschränken. Spezielle modulare Bekleidung, isolierte Stiefel und beheizbare Kleidung helfen, die Beweglichkeit zu erhalten.

Das End User Device kann Smartphones und Tablets aufnehmen. Über eine eingebaute Heizung wird der Akku und das Gerät insgesamt erwähnt, um auch bei kalten Temperaturen noch genutzt zu werden.
Das End User Device kann Smartphones und Tablets aufnehmen. Über eine eingebaute Heizung wird der Akku und das Gerät insgesamt erwähnt, um auch bei kalten Temperaturen noch genutzt zu werden.
Foto: CPM / André Forkert

Hinzu kommt der Wärmeerhalt bei Verwundung. Denn verletzte Soldaten sind besonders gefährdet, da der Körper durch Blutverlust schneller auskühlt. Notfalldecken, isolierte Tragen und beheizbare Kleidung können helfen, eine lebensgefährliche Hypothermie zu verhindern.

Die richtige Bekleidung entscheidet in extremen Klimazonen über Leben und Tod. Sie erhöht nicht nur den individuellen Überlebenswillen, sondern verbessert auch die Kampfkraft der Soldaten und erhöht dadurch den Gefechtswert der gesamten Einheit.

PTD entwickelt innovative Lösungen in Zusammenarbeit mit weltweiten Partnern, um wirkungsvolle Effektoren für Bekleidungskonzepte zu schaffen. Der Fokus liegt auf thermischer Regulierung, Tarntechnologie und optimalem Schutz für den Einsatz in extremen Klimazonen.

Tomahawk Performance wurde von einer Gruppe gegründet, die eine gemeinsame Leidenschaft für die Bereitstellung von erstklassigen Produktlösungen für diejenigen hat, die sie am dringendsten benötigen. Tomahawk Performance verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Dienst von militärischen Sondereinsätzen und Strafverfolgungsbehörden.

Unser Team ist mit den Produktanforderungen für verschiedene Einsatzszenarien bestens vertraut – und verfügt über das Fachwissen, um Ausrüstung zu entwickeln, die diese spezifischen Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern übertrifft. Das Herzstück unserer Mission ist die Verpflichtung zu Innovation und Qualität, die uns dazu antreibt, die Grenzen des Möglichen für diejenigen, die ein Ziel verfolgen, immer weiter zu verschieben.

Wir bei Tomahawk Performance haben uns verpflichtet, leistungsstarke technische Schichtsysteme zu liefern, die den strengen Anforderungen von militärischen Spezialeinsätzen, Strafverfolgungsbehörden und Ersthelfern gerecht werden.

Sich ändernde Einsatzprofile erfordern spezifische Produktlösungen, die in verschiedenen Klimazonen und Anwendungsbereichen eingesetzt werden können – jede mit ihren eigenen, komplexen Schichten, die mit größtem Respekt und Sorgfalt behandelt werden müssen.

Unser Ziel ist es, den Erfolg von Missionen durch innovative Lösungen zu ermöglichen, die die Mobilität und Leistung während des Einsatzes verbessern, für diejenigen, die in den härtesten Umgebungen an ihre Grenzen gehen. Isolierte Jacken, Hosen und Kampfanzüge bieten Schutz vor kaltem Wind, Regen und Schnee.

Das Nachtsichtsystem OPSIN.
Das Nachtsichtsystem OPSIN.
Foto: CPM / André Forkert

Neu ist auch das End User Device (EUD), ein Heizsystem, das Precision Technic Defence in Zusammenarbeit mit Carver Scientific entwickelt hat und das es ermöglicht, das EUD auch bei Temperaturen unter 0°C zu verwenden und zu betreiben. Die Heizung misst die Temperatur des Akkus und erwärmt nur so viel, wie nötig ist, um den Akku betriebsbereit zu halten.

Unser USB-C-Stromversorgungsmodul hat Pogo-Pins für die Stromversorgung der Heizung und einen normalen USB-C-Anschluss für die Strom- und Datenverteilung für das System, das der Soldat trägt. Unser System arbeitet mit dem OPRTR-Gehäusesystem von Juggernaut zusammen und wir können jeden beliebigen Anschluss am anderen Ende hinzufügen. Bislang haben wir den neuen Stecker von Glenair verwendet.

Unser Stromversorgungsmodul benötigt keinen Hub, sondern ermöglicht es, die EUD direkt über eine Powerbank aufzuladen, aber auch eine Verbindung mit dem Laptop herzustellen, um Daten zu übertragen. Dies erleichtert die Nutzung für den Endbenutzer, da er weder das Strommodul abschrauben noch die EUD aus dem Gehäuse nehmen muss, um Dateien auf die EUD zu übertragen. Wir haben Systeme am Stand, also schauen Sie sich das System an.

Sie stellen auch neue Nachtsichtlösungen vor. Welche genau, und was sind die aktuellen Technologietrends bei Nachtsichtgeräten?

Zusammen mit unseren Partnern von Sionyx zeigen wir das digitale Nachtsichtprodukt OPSIN. OPSIN ist in der Lage, bei Nachteinsätzen Farben zu erkennen und bei Bedarf sowohl Audio als auch Video aufzuzeichnen. Das von uns gezeigte Nachtsichtgerät ist die neue Form der Nachtsicht, die unserer Meinung nach in den nächsten 10 Jahren die traditionellen grün/weißen Leuchtstoffröhren ablösen wird.

Wir zeigen auch andere Nachtsichtlösungen, die auf Fahrzeugen montiert werden können. Um das System noch komplexer und leistungsfähiger zu machen, hat Sionyx ein kombiniertes Visier – Wärmebild- und digitales Nachtsichtgerät – entwickelt, das es dem Bediener ermöglicht, den 1064nm-Laser in einem kleinen, kompakten, montierten Visier zu sehen.

Das Nachtsichtsystem OPSIN.

Alle reden über Drohnen und C-UAV. Was zeigen Sie hier?

Das Gefechtsfeld erfährt eine große Revolution, und die Robotik ist dabei führend. Wir zeigen einige der besten Lösungen in allen NATO-Klassen, die Teledyne FLIR Black Hornet, PDW C100 und andere.

Bei der C100-Drohne handelt es sich also im Grunde um eine Drohne, die auch bewaffnet werden kann? Welche anderen Nutzlasten kann sie tragen?

Bei der Entwicklung der C100 stand die universelle Integration von Nutzlasten im Mittelpunkt, so dass sie EO/IR-, Wärmebild- und kundenspezifische Nutzlasten, Munitionsauslösevorrichtungen und andere zweckgebundene Lösungen unterstützen kann.

Die C100 Drohne kann unterschiedlichste Nutzlasten aufnehmen, und auch als Effektor eingesetzt werden
Die C100 Drohne kann unterschiedlichste Nutzlasten aufnehmen, und auch als Effektor eingesetzt werden.
Foto: CPM / André Forkert
Die C100 ist autonom und bietet eine KI-gestützte Luftunterstützung für Infanterieeinsätze. Welche Rolle spielt die KI bei diesen Drohneneinsätzen genau?

Die C100 verwendet eine KI-gestützte Software. Das Ergebnis ist ein Luftunterstützungssystem auf Einheitsebene, das navigieren, identifizieren und Missionen ausführen kann.

Sie bieten aber auch die FLIR Teledyne PD-100 Black Hornet Drohne an. Diese wird von deutschen Militär- und Polizeispezialkräften eingesetzt. Welche Trends sehen Sie derzeit in der Drohnentechnologie?

Die Drohnentechnologie entwickelt sich schnell weiter, und mehrere Trends prägen die Branche derzeit. Hier sind einige Schlüsseltrends. Integration von KI und maschinellem Lernen: Drohnen werden zunehmend durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen unterstützt, wodurch sie in der Lage sind, Daten intelligenter und autonomer zu verarbeiten. Dies verbessert ihre Fähigkeit, Objekte zu erkennen, durch komplexe Umgebungen zu navigieren und sogar Entscheidungen in Echtzeit ohne menschliches Eingreifen zu treffen.

Autonome Drohnen: Während Drohnen schon seit Jahren in der Lage sind, vorprogrammierten Pfaden zu folgen, geht der Trend jetzt zu völlig autonomen Drohnen, die ohne menschliche Aufsicht arbeiten können. Diese Drohnen können Aufgaben wie Verbringung, Überwachung und Kartierung mit wenig bis gar keinem Eingriff des Bedieners durchführen.

Verbesserte Sensoren und Bildgebungstechnologie: Drohnen verfügen über immer leistungsfähigere Sensoren, wie z. B. LIDAR, Wärmebildkameras, Multispektralsensoren und hochauflösende Kameras. Diese Sensoren werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, z. B. in der Landwirtschaft, der Umweltüberwachung, der Inspektion von Infrastrukturen und im Sicherheitsbereich.

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