Die erste in Deutschland ausgelieferte Mercedes-Benz eActros 300 Sattelzugmaschine wurde offiziell an Logistik Schmitt übergeben. Dieser E-Lkw, der im Rahmen einer Kleinserie hergestellt wurde, fand seinen Weg von Ronald Ott, dem Leiter Vertrieb Lkw Mercedes-Benz und FUSO Deutschland, zu Rainer Schmitt, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Logistik Schmitt.
Das in Bietigheim, Baden-Württemberg, ansässige Familienunternehmen plant zunächst den Einsatz des E-Lkw für den Transport von Motoren zwischen seinem Logistikstandort in Germersheim und dem 25 Kilometer entfernten Mercedes-Benz Werk in Wörth im Mehrschichtbetrieb. Später ist geplant, auch das Motorenwerk in Mannheim in die Transportroute einzubeziehen. Insgesamt wird Logistik Schmitt in einem ersten Schritt sechs eActros 300 Sattelzugmaschinen in seinen Fuhrpark aufnehmen.
Das erste Fahrzeug der Kleinserie des eActros 300 als Sattelzugmaschine wurde bereits im Juni 2023 an den niederländischen Lebensmittellogistiker Simon Loos übergeben. Die offizielle Serienproduktion dieser Variante des eActros 300 soll Ende dieses Jahres beginnen.
Ronald Ott, Leiter Vertrieb Lkw Mercedes-Benz und FUSO Deutschland, äußerte sich zur Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Logistik Schmitt ist bereits seit 2019 ein wichtiger Partner für die Erprobung des eActros. Vom ersten Prototyp bis hin zum elektrischen Gliederzug – Logistik Schmitt hat die Entwicklungsschritte des E-Lkw mit intensiven Tests begleitet. Umso mehr freuen wir uns, dass das Unternehmen den eActros nun fest in seinen Fuhrpark aufnimmt.“
Rainer Schmitt, der geschäftsführende Gesellschafter von Logistik Schmitt, betonte die zuverlässige Leistung des eActros im Verteilerverkehr und die Schlüsselrolle der Beratung durch Mercedes-Benz Trucks bei der Entscheidung, auch die Sattelzugmaschinen-Variante zu erwerben: „Der eActros für den Verteilerverkehr hat sein Können im Einsatz bei uns über die letzten Jahre unter Beweis gestellt. Für unsere Entscheidung, nun auch die Variante als Sattelzugmaschine zu erwerben, war das Gesamtkonzept von Mercedes-Benz Trucks samt e-spezifischer Beratung ausschlaggebend.“
Ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Betrieb der E-Fahrzeuge ist die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten. Logistik Schmitt hat frühzeitig mit dem Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur an seinen Standorten begonnen. Auch im Werk Wörth stehen entsprechende Ladestationen an den Abladepunkten zur Verfügung.
Die eActros 300 Sattelzugmaschine basiert auf derselben Technologie wie der eActros 300/400 als Pritschenfahrgestell-Variante, der bereits seit 2021 in Serie produziert wird. Mit drei Batteriepaketen, von denen jedes über eine installierte Batteriekapazität von 112 kWh verfügt, bietet der E-Lkw eine Reichweite von bis zu 220 Kilometern mit einer Batterieladung. Der eActros 300 kann mit bis zu 160 kW geladen werden. An einer herkömmlichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom benötigen die drei Batteriepakete etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden.
Getestet wurde der eActros unteranderem bei einer 3000 km langen Tour om Mercedes-Lkw-Werk in Wörth bis zum Mercedes-Standort in Aksaray, der Türkei. Während der Testfahrt in die Türkei lag der Schwerpunkt der Versuchsingenieure auf verschiedenen Aspekten, darunter die Sicherheitssysteme, die Leistung und die Langlebigkeit des E-Lkw. In Bezug auf den elektrischen Antrieb wurden die Funktionalität der Reichweitenprognose, die Rekuperation und die reibungslose Kommunikation mit ausländischen Ladesäulen als besonders wichtige Gesichtspunkte betrachtet.
Die vielfältige Topographie und die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in der Türkei boten Mercedes eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Elektro-Lkw unter realen Betriebsbedingungen ausgiebig zu testen.
Neben dem eActros 300/400 gibt es auch noch die 600er Variante, die am 10. Oktober ihre Weltpremiere feierte. Im Vorfeld absolvierte der batterieelektrisch-betriebene Sattelzugmaschine erfolgreich eine Alpen-Testfahrt.