SAAT-Projekt: Europa definiert neue Standards für Kleinwaffenmunition

Gestern startete offiziell das EDA Projekt Small Arms Ammunition Technologies (SAAT). Dies gab der belgische Waffen- und Munitionsspezialist FN Herstal in einer Pressemeldung offiziell bekannt. Diese vierjährige Initiative, die von FN Herstal koordiniert und von einem europäischen Konsortium aus Verteidigungsunternehmen, Forschungseinrichtungen und Verteidigungsministerien aus neun Ländern durchgeführt wird, zielt darauf ab, einen gemeinsamen Standard für Kleinwaffenmunition in Europa zu schaffen, um die Interoperabilität zu verbessern und die strategische Autonomie und Souveränität Europas im Verteidigungsbereich zu stärken.

Gestern startete offiziell das EDA Projekt Small Arms Ammunition Technologies (SAAT).
Gestern startete offiziell das EDA Projekt Small Arms Ammunition Technologies (SAAT).
Foto: FN Herstal

Es handelt sich um ein Projekt der European Defence Agency (EDA). Die Europäische Verteidigungsagentur (EDA) unterstützt die Mitgliedstaaten und den Europäischen Rat in ihrem Bemühen, die europäischen Verteidigungsfähigkeiten im Bereich des Krisenmanagements zu verbessern und die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik in ihrer jetzigen Form und in ihrer künftigen Entwicklung zu unterstützen. Die EDA fungiert als Initiator und Vermittler von FuE-Projekten zur Entwicklung neuer Technologiebausteine in Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsministerien, Forschungsinstituten und der Industrie.

Während der Auftaktsitzung, die Mitte Dezember am Hauptsitz von FN Herstal stattfand, legten Vertreter der neun teilnehmenden Länder (Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik) die Leitung des Projekts fest und schufen die Grundlage für die Zusammenarbeit.

Hauptziele des SAAT-Projekts sind:

  • Definition der Anforderungen an die Wirksamkeit von Kleinwaffenmunition gegen aktuelle und zukünftige Bedrohungen,
  • Definition des Stands der Technik von Kleinwaffenmunitionstechnologien in Bezug auf Projektil, Treibladung, Patronenhülse und Interaktion mit der Waffe,
  • Entwicklung eines optimierten Prototyps für ein Kleinwaffenprojektil,
  • Beitrag zur Optimierung von Technologien für Munitionskomponenten.

Das mit 8,3 Millionen Euro ausgestattete SAAT-Projekt bringt 18 europäische Partner zusammen – große Hersteller, KMU, Forschungsinstitute und nationale Verteidigungsbehörden -, die allesamt führendes Fachwissen in ihren jeweiligen Bereichen mitbringen. Zu den Industriepartnern gehören Beretta (Italien), CZUB (Tschechien), Eurenco (Belgien und Schweden), Fiocchi Munizioni (Italien), FN Herstal (Belgien, Projektkoordinator), Mesko (Polen), Nammo (Norwegen und Schweden), Nobel Sport (Frankreich) und Swiss P Defence (Schweiz). Was die Forschungseinrichtungen betrifft, so gehören dem Konsortium Armasuisse (Schweiz), DGA Techniques Terrestres (Frankreich), FFI (Norwegen), FOI (Schweden), RMA (Königliche Militärakademie Belgien), TNO (Niederlande) und WAT (Militärische Technische Universität Polen) an.

Diese vielfältige Partnerschaft unterstreicht das Engagement der europäischen Staaten für die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Bereich der militärischen Kleinwaffen und Munition.

„Dieses Kick-off-Meeting ist der erste Schritt auf einem ehrgeizigen Weg zur Entwicklung innovativer Munitionslösungen für die europäischen Streitkräfte“, sagte Jonas Granberg, Projektleiter für Munitionstechnologie bei der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA). „Durch die Zusammenführung von Fachwissen aus ganz Europa wird die SAAT praktische, wirksame und zukunftsorientierte Lösungen für die Herausforderungen von heute und morgen liefern.“

Deutschland beteiligt sich nicht. Schon lange wurde seitens der Bundeswehr nicht mehr in Bereich Forschung und Technologie (FuT) im Bereich der Kleinkalibermunition mehr investiert. Dabei bräuchte es dank der Landes- und Bündnisverteidigung dringend auch hier eine Kurskorrektur, gerade bei Spezialmunition wie die für Präzisionsschützen.

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