NewsBundeswehr

Handlungsfelder der Ausbildung in der ABC-Abwehr

In der Vorbereitung auf die Landes- und Bündnisverteidigung gewinnt die ABC-Abwehr wieder erheblich an Bedeutung. Die Fähigkeit und Bereitschaft zur Abwehr von und Schutz gegen asymmetrische und konventionelle ABC- Bedrohungen sind wesentlich abhängig von den Ausbildungsmöglichkeiten und der Ausbildungsdurchführung. Die Schule für ABC-Abwehr und gesetzliche Schutzaufgaben in Sonthofen ist die zentrale Stelle für diese Ausbildungsaufgaben. Im Beitrag werden Ausbildungsinhalte vorgestellt und auch das System ABC-Abwehr erläutert. Technisch-naturwissenschaftliche Fachexpertise gemeinsam mit „state of the art“ Ausbildungsmittel bilden die Grundlage für eine bedrohungsgerechte Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten.
(Dieser Artikel erschien zuerst im cpmFORUM 4/23)
Einsatznahe Ausbildung wird auch bei der Probennahme geübt. Foto: Bundeswehr / Jana Neumann
Einsatznahe Ausbildung wird auch bei der Probennahme geübt.
Foto: Bundeswehr / Jana Neumann

Die Schule der ABC-Abwehr und gesetzliche Schutzaufgaben

Asymmetrische und konventionelle ABC-Bedrohungen, transnationaler Terrorismus, die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen mit nuklearen, biologischen und chemischen Wirkpotenzialen sowie die Freisetzung von industriellen ABC-Gefahrstoffen sind die Herausforderung für die ABC-Abwehr, der es bereits präventiv zu begegnen gilt. Dies erfordert Kräfte, Mittel, Fähigkeiten und Maßnahmen, die in einem ganzheitlichen und systematischen Ansatz aller Fähigkeitsträger die Bundeswehr in die Lage versetzen, Operationen bis hin zum Kampf auch unter ABC-Bedingungen erfolgreich durchzuführen. Dabei sind nach einem Einsatz von ABC-Waffen immer drei Fragen zu beantworten:

  1. Können sich Streitkräfte vor dieser Gefahr wirksam schützen?
  2. Können die eingesetzten ABC-Kampfmittel detektiert und identifiziert werden?
  3. Wird Dekontamination zur Fortführung des taktischen Auftrags benötigt?

ABC-Abwehr ist folglich eine operative Notwendigkeit. Für den Erhalt der Einsatzbereitschaft im Gefecht ist sie somit eine unverzichtbare Fähigkeit und erfordert eine zielgerichtete Ausbildung, die die Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben für das System ABC-Abwehr sicherstellt.

Die Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben ist als Schule der Streitkräftebasis die zentrale Ausbildungseinrichtung des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr mit einem Ausbildungsauftrag für die gesamte Bundeswehr. An den beiden Standorten der Schule, Sonthofen und Stetten am kalten Markt, ist sie mit über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Ausbildung in der ABC-Abwehr, im Brandschutz, in der Arbeitssicherheit sowie im Strahlen-, Selbst- und Umweltschutz für alle Organisationsbereiche der Bundeswehr verantwortlich. Zur Erfüllung ihrer Aufträge gliedert sich die Schule in den Schulstab, den Unterstützungsbereich, den Bereich Lehre/Ausbildung mit zwei Lehrgruppen für die trainingsgebundene Ausbildung, ein Ausbildungs- und Übungszentrum ABC-Abwehr für die im Kern trainingsungebundene Ausbildung sowie den Bereich Wissenschaften, der neben seinem Einsatzauftrag die gesamte Bandbreite der Lehre unterstützt.

Zudem bildet die Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben auch Angehörige befreundeter Nationen sowie im Rahmen eines Beitrages zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge Kräfte der Polizeien des Bundes und der Länder im Bereich der ABC-Abwehr aus. Ressortübergreifende Kooperationen werden pro-aktiv im Verständnis einer gesamtstaatlichen Verteidigung mitgestaltet.

Um ihrem Ausbildungsauftrag gerecht zu werden, bietet die Schule insgesamt mehr als 170 verschiedene Trainingstypen und somit ein Angebot von weit über 6.000 Lehrgangsplätzen pro Jahr an.

Ausbildungen im Brandschutz gehören auch zum Portfolio der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben. Foto: Bundeswehr / FMZ / SABCAbw / GSAufg
Ausbildungen im Brandschutz gehören auch zum Portfolio der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben.
Foto: Bundeswehr / FMZ / SABCAbw / GSAufg

Die Konzentration auf den Beitrag der trainingsgebundenen Ausbildung zur Wahrnehmung von Aufgaben im Rahmen von Landes- und Bündnisverteidigung sowie zur Befähigung zum Kampf ist der jetzt wieder handlungsleitende qualitative Anspruch. Im Bereich der ABC-Abwehr basiert dies, auch hier immer von der ABC-Bedrohung abgeleitet, auf zwei Säulen: der Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten im Fähigkeitsträger ABC-Abwehr sowie der Schulung von in Stäben erforderlicher ABC-Beratungskompetenz.

Durchführung der Ausbildung

In der Lehrgruppe A der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben werden im Schwerpunkt die Themen und Anteile der ABC-Abwehr ausgebildet. Ein Teil der Trainings wurde bereits von der lernzielorientierten in die kompetenzorientierte Ausbildung überführt. Prominente Beispiele sind hier der Fahnenjunkerlehrgang für die Offizieranwärter der ABC-Abwehrkräfte der Bundeswehr und der Lehrgang für die ABC-Abwehrdienst-Truppführer. Der Ansatz kompetenzorientierte Ausbildung trägt dazu bei, die Lehrgangsteilnehmer schon frühzeitig eigeninitiativ zum „Selbermachen“ zu befähigen und die Praxisorientierung weiter zu forcieren.

In der trainingsgebundenen Ausbildung kommt es vor allem auf folgende vier Handlungsfelder an:

  • Kenntnis über die Funktionsweise des Systems ABC-Abwehr,
  • Verstärkung der Taktikausbildung als Grundlage für den eigenen Beitrag zum Kampf,
  • Nutzung von technisch-naturwissenschaftlicher Fachexpertise für den „scharfen Schuss in der ABC-Abwehr“; nämlich der Umgang mit realen ABC-Kampf- und Gefahrstoffen und
  • Steigerung der Robustheit des Führungsnachwuchses.

Im Zuge der Anpassung der Laufbahnausbildung geht es jetzt darum, den neu zu schaffenden Zugführerlehrgang bei den Offizieren der qualifizierten ABC-Abwehrkräfte wie auch den Feldwebellehrgang Militärfachlicher Teil ABC-Abwehr auch auf diese Handlungsfelder auszurichten.

Laborbetrieb unter ABC-Bedingungen stellt die Soldatinnen und Soldaten vor hohe Anforderungen. Foto: Bundeswehr / Michael Lukaszewski
Laborbetrieb unter ABC-Bedingungen stellt die Soldatinnen und Soldaten vor hohe Anforderungen.
Foto: Bundeswehr / Michael Lukaszewski

Kenntnis über die Funktionsweise des Systems ABC-Abwehr

Drei Befähigungsstufen tragen zur Wirkung des Systems ABC-Abwehr bei. Die Basisbefähigung ABC-Abwehr umfasst Vorkehrungen und materielle Ausstattung zum Schutz und zur Sicherstellung der individuellen Überlebensfähigkeit der Angehörigen der Bundeswehr. Diese Ausbildung wird vornehmlich in der Truppe durchgeführt. Die Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben unterstützt hier bei Bedarf mit mobilen Trainingsteams des Ausbildungs- und Übungszentrums die Truppe vor Ort im Rahmen der Ausbildung von Multiplikatoren.

Die erweiterte Befähigung ABC-Abwehr beinhaltet weitergehende Maßnahmen und die materielle Ausstattung zur ABC-Abwehr auf der Ebene Einheit und Verband. Sie wird in Nebenfunktion durch das ABC-Abwehrdienstpersonal der Streitkräfte sichergestellt. Ausbildung und Qualifikation des ABC-Abwehrdienstpersonals sind für die Wirksamkeit des Systems ABC-Abwehr von entscheidender Bedeutung.

Dazu werden an der Schule vier verschiedene Trainingstypen mit einer Dauer von 9 bis 14 Ausbildungstagen angeboten. Wesentliche Ausbildungsinhalte sind dabei

  • die Anwendung von ABC-Spür- und Messgeräten zur Alarmierung und zum Schutz der Truppe,
  • die Durchführung von operationeller Dekontamination als Voraussetzung für die Fortsetzung des Auftrages unter ABC-Bedingungen,
  • die Ausbildung an Verfahren des ABC-Melde- und Warndienstes sowie
  • die Wahrnehmung der Aufgabe der ABC-Abwehrberatung auf Ebene der Einheiten und Verbände der Bundeswehr, um die Fortsetzung des Kampfauftrages auch unter ABC-Bedingungen handlungssicher wahrnehmen zu können.

Die Kräfte der qualifizierten Befähigung ABC-Abwehr, also die ABC-Abwehrkräfte der Bundeswehr, stellen durch unterstützende Maßnahmen die Handlungsfreiheit der Streitkräfte während eines ABC-Ereignisses sicher und tragen zur Bewältigung dieses Ereignisses bei. Nur durch den Einsatz dieser Kräfte kann der ABC-Schutz nach einem ABC-Ereignis wieder aufgehoben werden. Diese Spezialisten werden an der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben im Rahmen der Laufbahn- und Verwendungsausbildung für die Wahrnehmung taktisch operativer Aufgaben qualifiziert. Hierbei kommt es auf einen sachgerechten Mix aus fachlicher Kompetenz und allgemeinmilitärischem Verständnis an, um den Beitrag zur Kampfunterstützung erfolgreich zur Wirkung bringen zu können. Darüber hinaus sind in allen militärischen Organisationsbereichen diese ABC-Abwehrkräfte zur bedarfsweisen Wahrnehmung der Fähigkeit im Rahmen der ABC-Abwehrberatung ausgeplant.

Verstärkung der Taktikausbildung als Grundlage für den eigenen Beitrag zum Kampf

Fachliche Ausbildungsinhalte sind, wann immer möglich, mit taktischen und allgemein-militärischen Erfordernissen zu kombinieren, um so einen nachhaltigen Beitrag zur Befähigung zu Einsatz und Kampf zu leisten. Die Ausbildung ist praxis- und handlungsorientiert, beinhaltet einen maßgeblichen Anteil an lagebasierter, taktischer Ausbildung einschließlich Geländebesprechung.

Die Taktikausbildung in der ABC-Abwehr im Rahmen der Lehrgänge der qualifizierten und erweiterten Befähigung folgt der Systematik „Grundlagenausbildung – ABC-Lagebearbeitung – Geländebesprechung mit ABC-Lagebezug“ und ist bezüglich der Tiefe der Ausbildung an die jeweiligen Lehrgänge angepasst. Die dazu entwickelte Rahmenlage ist ein Art. 5 (Beistandsklausel des NATO-Vertrags)-Szenario: Bündnisverteidigung mit signifikanter ABC-Bedrohung.

Neben Fahrzeugen muss auch das Personal an der Station dekontaminiert werden. Foto: Bundeswehr / FMZ / SABCAbw / GSAufg
Neben Fahrzeugen muss auch das Personal an der Station dekontaminiert werden.
Foto: Bundeswehr / FMZ / SABCAbw / GSAufg

Ziel ist es dabei stets, Wirkungskette der ABC-Abwehr in Gänze – beginnend beim ABC-Alarmposten bzw. der Meldung eines Ereignisses, über die ersten Kräfte der erweiterten Befähigung vor Ort, bis hin zum Einsatz und der Beratungsleistung der qualifizierten Kräfte der ABC-Abwehr – darzustellen. Dies folgt dem Rational, dass ABC-Abwehr nur funktionieren kann, wenn jeder Verantwortliche in der Lage ist, auf seiner Ebene entsprechend richtig handeln zu können. Neben einer adäquaten materiellen Ausstattung ist im Rahmen der Ausbildung ein taktisches Verständnis der Raumverantwortung von der Ebene der Kompanie bis zur Ebene der Division notwendig, bei NATO-Lagen oft bis zur Ebene Component Command. Offiziere der ABC-Abwehrkräfte bearbeiten in einer mehrtägigen Planübung mit Geländebesprechungen unterschiedliche ABC- Ereignisse mit dem Ziel, den zweckmäßigen Einsatz der ABC-Abwehrkräfte aufzuzeigen und eine ABC-Beratungsleistung, abgeleitet von der wesentlichen Leistung des Großverbandes, auftragsorientiert sicherstellen zu können. In Ergänzung zu den Lehrgängen im Rahmen der Laufbahnausbildung wird an der Schule ein einwöchiger Lehrgang „Taktik für ABC-Abwehroffiziere“ neu eingeführt.

Auch wenn der Ersteinsatz von Massenvernichtungswaffen per Definition immer eine grundlegende Lageänderung darstellt, soll in allen Lehrgängen das Verständnis erzeugt werden, dass mit einem funktionierenden System ABC-Abwehr ein ABC-Ereignis als taktische Aufgabe im Gefecht so beherrscht werden kann, dass die Fortsetzung des Auftrages gewahrt bleibt. Um die Verfahren und die Systematik des Systems ABC-Abwehr greifbar und verständlicher zu machen, wird im Taktiklehrsaal eine ca. 8×5 Meter große begehbare Lagekarte, ergänzend zur digitalen Lagedarstellung und -bearbeitung, genutzt. Die digitale Lagedarstellung erfolgt mittels dem in der Truppe neu eingeführten Führungsinformationssystem (Sita-Ware Frontline und HQ) und einer Kopplung mit vorhandenen Simulationssystemen im Bereich der simulationsgestützten taktischen Ausbildung. Eine ergänzende AR/VR-Technik ist dabei keine Vision mehr, sondern rückt bereits in greifbare Nähe.

Ergänzend werden etwa Lehrgangsteilnehmende der Ebene A16/B3 (Lehrgang für Dienststellenleiter der erweiterten Befähigung) im Rahmen einer Kurzplanübung mit fachlichen Impulsen und kurzen Gruppenarbeitsphasen an die Thematik herangeführt und befassen sich mit ABC-Ereignissen und deren Auswirkungen auf die jeweilige Auftragssicherstellung.

Nutzung von technisch-naturwissenschaftlicher Fachexpertise für den „Scharfen Schuss“

Mit dem Bereich Wissenschaften verfügt die Schule über eine Unikatfähigkeit, wie sie nur an dieser Truppenschule vorhanden ist. Neben dem Auftrag der ABC-Laboraufklärung sowie der wissenschaftlichen Fachberatung wird diese besondere Fachexpertise auch zielführend in der Lehre eingesetzt. Dies wird insgesamt querschnittlich sichergestellt, je höher allerdings der Spezialisierungsgrad in der ABC-Abwehr, desto größer ist dabei der Beitrag des Bereichs Wissenschaften, bis hin zur Einzelausbildung oder auch Ausbildung in gesondert angelegten Laborpraktika. Auf der höchsten Qualifizierungs- ebene der ABC-Abwehrkräfte der Bundeswehr wird das auszubildende Personal zum Teil über einen längeren Zeitraum betreut. Dies geschieht bei der trainingsgebundenen Ausbildung beginnend über trainingsungebundene Sondervorhaben bis hin zur wissenschaftlich-fachlichen Begleitung von Ausbildungs- und Übungsvorgaben im In- und Ausland durch den Einsatz sog. Subject Matter Experts (SME). Ergänzend betreibt der Bereich Wissenschaften zahlreiche Spezialausbildungsstätten der Schule und ermöglicht damit in der Ausbildung auch den Umgang mit ABC-Kampf- und Gefahrstoffen wie etwa chemische Kampfstoffe, biologische Erreger sowie Radioaktivität, also Ausbildung der ABC-Abwehr „im scharfen Schuss“ und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Herstellen von „Kriegstauglichkeit“.

Neue Labore mit erweitertem Fähigkeitsspektrum im Bereich der ABC-Kampf- und Gefahrstoffe sowie umfangreichere Spezialausbildungsstätten, die mit dem bevorstehen- den Umzug der Schule in die General-Oberst-Beck-Kaserne einhergehen, ermöglichen eine optimierte, stets am Einsatz orientierte, fachlich hochspezialisierte Ausbildung. Für das Ausbildungspersonal wie auch die qualifizierten ABC-Abwehrkräfte, die „Profis“, gilt: eine naturwissenschaftliche Ausbildung ist Voraussetzung, um der Philosophie „Führen mit Auftrag“ gerecht zu werden. Für eine wissenschaftlich-fundierte Beratung reicht es nicht aus, nur den Computerausdruck eines Laborgeräts zu generieren, vielmehr müssen diese Ergebnisse zielgerichtet ausgewertet und interpretiert werden können. Hierzu trägt der Bereich Wissenschaften in der Ausbildung Ebenen gerecht bei.

Steigerung der Robustheit des Führungsnachwuchses

Neben den allgemeinmilitärischen Aufgaben geht beispielsweise die dienstpostengerechte Verwendung der ABC-Dekontaminations- und ABC-Aufklärungsfeldwebel mit ganz spezifischen körperlichen und psychischen Belastungen einher. Kennzeichnend ist das Führen unter individuellen ABC-Schutzzuständen mit mittleren bis hohen körperlichen und psychischen Belastungen. Der mehrstündige Einsatz unter ABC-Schutzbekleidung mit einer realen Gefährdung durch ABC-Kampf- und Gefahrstoffe ist hierfür handlungsleitend. In der Bundeswehr wird zwischen „Basisfitness“, „Soldatengrundfitness“ und „Funktionsfitness“ unterschieden. In diesem Kontext sind folglich die funktionsfitnessbezogenen Anforderungen an die qualifizierten ABC-Abwehrkräfte auszugestalten und im Ergebnis durch die Dienstposteninhaber zu erfüllen. Der Grundstein hierfür wird im Rahmen der trainingsgebundenen Ausbildung an der Schule gelegt. Hier ist konsequent zu aktivieren und die Steigerung sowie der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit durch stringentes Training zu verfolgen. Anspruch der Schule ist es, den Führungsnachwuchs für eine dienstpostenspezifische, nachhaltige und vor allem zielgerichtete Sport- und militärische Fitnessausbildung in der Truppe zu motivieren und zu schulen.

Lehrgangsteilnehmer üben das Dekontaminieren von Fahrzeugen. Foto: Bundeswehr / Michael Lukaszewski
Lehrgangsteilnehmer üben das Dekontaminieren von Fahrzeugen.
Foto: Bundeswehr / Michael Lukaszewski

Erhöhte Anforderungen an Erfahrung und Leistungsfähigkeit des Ausbildungspersonals

Die Forderung nach „Kaltstartfähigkeit“ und „robuster Kriegstauglichkeit“ im Zuge der Rückbesinnung auf Landes- und Bündnisverteidigung erhöht die Anforderungen an die Erfahrung und Leistungsfähigkeit des Ausbildungspersonals: neben der persönlichen Weiterbildung, der individuellen Bewährung im Einsatz und dem regelmäßigen Austausch mit der Truppe begegnet die Schule ABC-Abwehr und gesetzliche Schutzaufgaben diesen Herausforderungen auch durch Weiterbildungen durch Kommandeure und Spezialisten anderer Ausbildungseinrichtungen der Streitkräfte im Rahmen von zentralen Weiterbildungen in Sonthofen. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist hier unverzichtbar.

Fazit

Der Ausbildung in der Laufbahn- und Verwendungsausbildung kommt folglich eine besondere Bedeutung zu. „Können“ und „Wollen“ sind Grundlage für jeglichen Ausbildungserfolg des Führungsnachwuchses und sind daher eng miteinander verzahnt.

Folgende vier Handlungsfelder umfassen dabei – mehr oder weniger akzentuiert – jede Form der trainingsgebundenen Ausbildung:

  • Prägung von Charakter und Einstellung,
  • Förderung von geistiger und körperlicher Robustheit,
  • Vermittlung von fachlichem Systemverständnis sowie
  • Schulung von taktischem Verständnis

Hierzu ist der Schwerpunkt deutlich auf den praktischen Anteil der trainingsgebundenen Ausbildung zu legen und die Lehrgangsteilnehmer – wann immer möglich – in Ausbildungssituationen zu stellen, die an reale Lagen und Szenare angelehnt sind. Hybride Anteile, beispielsweise bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Grundlagen, werden verstärkt zur Anwendung kommen. In der trainingsgebundenen Ausbildung wird die Schule nie den vollends ausgebildeten Soldaten und Spezialisten hervorbringen können. Anspruch ist aber, die durchaus flexibel gesetzten Abholpunkte so zu justieren und auszugestalten, dass sowohl die Truppenausbildung – immer das „scharfe Ende“ vor Augen – belastbar aufsetzen kann, aber auch die notwendigen Voraussetzungen für die erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben auf dem jeweiligen Dienstposten geschaffen werden.

Oberst Tim Richardt,
Kommandeur Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgabeben

Abonieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

ABC- SchutzABC-AbwehrBundeswehrDeutschlandLandes- und Bündnisverteidigung
Index