Indra übernimmt Aertec Defence & Aerial Systems und baut sein UAV-Geschäft aus

Die spanische Indra-Gruppe gab gestern die Übernahme von Aertec Defence & Aerial Systems (DAS), einem auf unbemannte Flugsysteme spezialisierten Unternehmen, bekannt. Dieser Geschäftsbereich des Luft- und Raumfahrtunternehmens Aertec Solutions S.L. (AERTEC) hat sich in Spanien zu einer Referenz für die Entwicklung kompletter mittelgroßer unbemannter Flugsysteme (UAS) mit einem Gewicht von bis zu 150 kg entwickelt. Besonders hervorzuheben ist die TARSIS-Familie taktischer Systeme, die bereits von den spanischen Streitkräften getestet und in deren Lösungen integriert wurde.

Indra übernimmt Aertec Defence & Aerial Systems und baut sein UAV-Geschäft aus
Indra übernimmt Aertec Defence & Aerial Systems und baut sein UAV-Geschäft aus.
Foto: Indra

„Diese Transaktion ist Teil der Strategie von Indra, sich zu einem nationalen und internationalen Marktführer in der Entwicklung kompletter mittelgroßer UAS zu entwickeln, zu einer Zeit, in der der Markt solche Lösungen nachfragt“, sagte Ángel Escribano, Vorstandsvorsitzender der Indra-Gruppe.

„Mit der Übernahme von Aertec DAS stärkt das Unternehmen seinen neuen Geschäftsbereich Indra Weapons & Ammunition, der sich auf die Entwicklung von Anti-Drohnen-Systemen, präzisionsgelenkten Systemen, gerichteten Energiesystemen und unbemannten Fahrzeugen konzentriert.“

Ergänzen sich: Aertec & Indra

Die Komplementarität der Geschäftsbereiche beider Unternehmen stärkt die Position von Indra bei der Verfolgung neuer Geschäftsmöglichkeiten, die sich aus dem von der EU initiierten Programm „ReArm Europe“ ergeben, das mit 800 Milliarden Euro ausgestattet ist und Drohnen als eine wichtige zu entwickelnde Fähigkeit identifiziert.

Die Synergien zwischen den beiden Unternehmen festigen die Wettbewerbsfähigkeit Spaniens, diesen Markt anzuführen, dank der Kombination aus Indras Erfahrung in der Koordination großer internationaler Programme mit den bemerkenswerten industriellen UAS-Produktionskapazitäten von Aertec DAS und dem fundierten technologischen Wissen seiner 46 Fachleute, so Indra in seiner Pressemitteilung.

Die technischen Fähigkeiten von Aertec DAS und seine TARSIS-UAS-Familie – mit eigenem Design und eigener Technologie für Beobachtungs- und Überwachungsanwendungen, geringem technologischen Risiko und einzigartigen Funktionen – sind Schlüsselelemente zur Beschleunigung der Umsetzung dieser Strategie. Die Integration wird die Schaffung eines Drohnentechnologiezentrums in Sevilla mit industriellen und technischen Fähigkeiten erleichtern.

Ein UAV aus der TARSIS-Familie taktischer Systeme. (Foto- Indra)
Ein UAV aus der TARSIS-Familie taktischer Systeme.
Foto: Indra

Mit diesem Schritt verpflichtet sich die Indra-Gruppe, das Wachstum zu beschleunigen und die Position der spanischen Industrie im Drohnengeschäft zu stärken, das in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter wachsen wird. Der Einsatz solcher Fahrzeuge ist für jede Streitkraft, die in modernen Konflikten operiert, von entscheidender Bedeutung, da sie äußerst vielseitig sind und alle Arten von Missionen effektiv und zu relativ geringen Kosten durchführen können.

ReArm Europe

ReArm Europe ist der Plan der Europäischen Kommission eine Verteidigungs-Bereitschaft  bis 2030 zu erreichen. Wie von Präsidentin von der Leyen angekündigt, sind im Plan „ReArm Europe“ / Bereitschaft 2030 konkrete rechtliche und finanzielle Mittel zur Unterstützung der Verteidigungsinvestitionen der Mitgliedstaaten aufgeführt.

Es handelt sich um ein ehrgeiziges Verteidigungspaket, das den EU-Mitgliedstaaten sofort verfügbare finanzielle Hebel für eine rasche und wirksame Aufstockung der Verteidigungsinvestitionen und der Verteidigungsfähigkeiten an die Hand gibt.

Der Plan „ReArm Europe“ / Bereitschaft 2030 ist so konzipiert, dass unter Einsatz aller sofort verfügbaren Hebel bis zu 800 Mrd. EUR für Verteidigungsinvestitionen mobilisiert werden können. Er beruht auf folgenden Säulen:

  • Öffentliche Mittel für die Verteidigung auf nationaler Ebene
  • Ein neues spezifisches Instrument für Sicherheitsmaßnahmen für Europa – SAFE für dringende, massive Verteidigungsinvestitionen im Wege gemeinsamer Beschaffungen
  • Einsatz der EIB-Gruppe und Mobilisierung von privatem Kapital durch schnelle Verwirklichung der Spar- und Investitionsunion

Die Darlehen können die gemeinsame Beschaffung von Verteidigungsgütern einschließlich Produktionskapazitäten und Infrastrukturvorbereitung unterstützen. Der Schwerpunkt sollte, entsprechend den drängendsten Prioritäten beim Fähigkeitsaufbau auf EU-Ebene (und dem NATO-Verteidigungsplanungsprozess), auf sieben vorrangigen Investitionsbereichen liegen:

  • Luft- und Raketenabwehr,
  • Artilleriesysteme,
  • Flugkörper und Munition,
  • Drohnen und Drohnenabwehrsysteme (wie im Falle von Aertec),
  • strategische Enabler und Schutz kritischer Infrastrukturen, auch in Bezug auf den Weltraum,
  • militärische Mobilität,
  • Cyberkrieg, künstliche Intelligenz und elektronische Kampfführung.

Auch EWR-/EFTA-Staaten und die Ukraine dürfen sich an den gemeinsamen Beschaffungen beteiligen, sie können allerdings keine Darlehen erhalten. Darüber hinaus können in gemeinsame Beschaffungen auch beitretende Staaten, Bewerberländer, potenzielle Bewerberländer sowie andere Drittländer einbezogen werden, mit denen die Union eine Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft eingegangen ist.

Die Mitgliedstaaten sollten förderfähige Güter von Einrichtungen und Herstellern mit Sitz in der EU, in einem EWR-/EFTA-Staat oder in der Ukraine erwerben.

Bei militärischem Verbrauchsmaterial (nicht komplexen Produkten) müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass Komponenten mit Ursprung in der Union, in dem EWR angehörenden EFTA-Staaten oder in der Ukraine 65% der Kosten des Endprodukts ausmachen. Das Weißbuchs zur europäischen Verteidigung und des Plans „ReArm Europe – Readiness 2030“ ist hier abrufbar.

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