Italien testet Lynx erstmals im scharfen Schuss

Am Montag fanden die ersten Testschüsse des zukünftigen italienischen Schützenpanzers Lynx KF41 in der Nähe von Rom statt. Dieser von Rheinmetall entwickelte Schützenpanzer soll künftig gemeinsam mit dem ebenfalls von Rheinmetall stammenden Kampfpanzer Panther KF51 die Grundlage der Panzerverbände der italienischen Streitkräfte bilden. Es geht insgesamt 1.050 Schützenpanzer und 380 Kampfpanzer.

Italien testete den Schützenpanzer Lynx KF41 aus ungarischer Produktion erstmals im scharfen Schuss.
Italien testete den Schützenpanzer Lynx KF41 aus ungarischer Produktion erstmals im scharfen Schuss.
Foto: Rheinmetall

Doch vor der Beschaffung steht die Erprobung, die nun mit der Vorstellung des Lynx auf dem Truppenübungsplatz Nettuno, dem Sitz des Technischen Büros für Heeresrüstung der italienischen Streitkräfte, und dem ersten scharfen Schuss offiziell begann.

Bei dem nach Italien gelieferten Schützenpanzer handelt es sich um einen Lynx aus ungarischer Produktion. Ungarn hatte sich als erstes Land für den Lynx und später auch den Panther entschieden, das Land bestellte im August 2020 insgesamt 209 Lynx in sieben Varianten: Schützenpanzer, Gefechtsstandfahrzeug, Spähpanzer, Feuerleitung, Mörserträger, Sanitätsfahrzeug und Fahrschulfahrzeug bei Rheinmetall. Zudem erprobt Ungarn den Skyranger-Turm sowohl auf Lynx als auch Panther, um entsprechende Fähigkeiten zur Luftverteidigung und Drohnenabwehr in den Panzerverbänden zu integrieren.

Italien soll sogar an 16 Varianten des Lynx Interesse haben, so die Informationen, welche Vertreter des italienischen Verteidigungsministeriums im Rahmen der International Armoured Vehicles 2025 verkündeten. Neben dem Schützenpanzer wären dies unter anderem 120mm Mörser, 81mm Mörser, Panzerabwehr, Aufklärer, Führungsfahrzeug sowie MedEvac und Bergefahrzeug. Auch der Skyranger soll mit von Interesse sein.

Neben Ungarn und Italien zählt die Ukraine zu den ersten Lynx-Nationen. Das Land erhielt Ende 2024 seinen ersten Schützenpanzer, wodurch auch die Erkenntnisse aus dem Kriegseinsatz in die nationale italienische Entwicklung mit einfließen können.

Der Schützenpanzer Lynx

Für den Lynx hat Rheinmetall die Erkenntnisse aus dem deutschen Puma-Programm und dem internationalen Boxer-Programm genommen, um daraus einen modernen und vor allem modularen Schützenpanzer zu entwickeln. Jenseits der Einschränkungen durch nationale Kunden, wie beispielsweise die Transportfähigkeit in einer A400M, entstand so ein modernes Fahrzeug, das sich aktuell zum neuen Standard in Europa entwickelt.

Eine Besonderheit des Lynx ist der tatsächlich modulare Aufbau. Wie beim Boxer existiert ein Fahrmodul und ein Missionsmodul, letzteres lässt sich mittels Kran innerhalb kurzer Zeit austauschen. Dies vereinfacht nicht nur den Rollentausch, sondern auch die Integration neuer Fähigkeiten. Zudem ist die Austauschbarkeit zwischen den Nationen gegeben. Wenn also Ungarn für seine Lynx das Luftverteidigungssystem Skyranger integriert, dann kann dies später auch durch das italienische Heer genutzt werden.

Der Schützenpanzer Lynx KF41 wurde erstmalig auf der Eurosatory 2018 vorgestellt, er bietet drei Besatzungsmitglieder und einer Absitzstärke von bis zu neun Soldaten Platz. Das Gewicht liegt bei maximal 50 Tonnen, er wird von einem 1.140 PS starkem Motor angetrieben und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von rund 70 km/h.

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Anzeige
Enforce Tac

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Euro Defence Expo

Verwendete Schlagwörter

LYNXPantherRheinmetall