KF51-U – Kampfpanzer von Rheinmetall mit unbemanntem Turm

Gleich zwei Kampfpanzer mit unbemanntem Turm wurden heute auf der Eurosatory gelauncht. Während KNDS mit dem Leopard 2 A-RC 3.0 heute Vormittag den Anfang machte, legte nun Rheinmetall mit dem KF51-U nach, einem Kampfpanzer mit dem Concept Uncrewed Turret (CUT) von Rheinmetall.

Der neue Kampfpanzer KF51-U mit unbemanntem Turm von Rheinmetall.
Der neue Kampfpanzer KF51-U mit unbemanntem Turm von Rheinmetall.
Foto: cpm / Dorothee Frank

Die Idee folgt dem Prinzip, das bereits beim deutschen Schützenpanzer Puma verfolgt wurde: Die Besatzung aus dem Turm zu holen, da dies der exponierteste und ungeschützteste Platz im Kampfpanzer ist. Beim KF51-U sitzen die drei Mann Besatzung direkt vor dem Turm in einer Linie.

Lösung zur mittelfristigen Überbrückung

Die Basis des heute vorgestellten Kampfpanzers ist der KF51, auch als Panther bekannt. „Der Panther bietet unseren Kunden eine der wirkungsvollsten vorhandenen Lösungen für das heutige Gefechtsfeld“, sagte Dr. Björn Bernhard, CEO der Rheinmetall Landsysteme GmbH, bei der heutigen Präsentation des Panther CUT. „Er setzt Standards im Bereich der Hochtechnologie für Kampfpanzer mit seinem bemannten Turm.“

Aktuell werde die Serienproduktion des Panthers für den Erstkunden Ungarn vorbereitet. „Doch zeigen die Erfahrungen der jüngsten Konflikte und Kriege – und die offensichtlichen Verzögerungen beim Programm Main Ground Combat System – die Notwendigkeit für eine mittelfristige Lösung“, betonte Dr. Bernhard. „Deshalb präsentieren wir heute unsere Vorstellung von Neuerungen im Bereich Kampfpanzer, indem wir unsere neueste Innovation – den Concept Uncrewed Turret bzw. CUT – hier vorstellen.“

Details des KF51-U

Als Hauptbewaffnung des besatzungslosen Turms CUT dient beim KF51-U Rheinmetalls 130mm Future Gun System mit 51 Kaliberlängen. Die Munitionszuführung erfolgt über den Autolader aus zwei Magazinen im Turmheck. Der Munitionsvorrat im Panzer besteht aus 25 Patronen. Zudem ist ein koaxiales schweres Maschinengewehr im Kaliber 12,7 mm eingerüstet.

Die Main Sensor Slaved Armament (MSSA)-Waffenstation des Kommandanten ist mit einem Rheinmetall-Maschinengewehr RMG762 ausgestattet. Dieses verfügt über drei Rohre; ist eines heißgeschossen, wird ein anderes Rohr in Schussstellung gebracht und das MG ist wieder feuerbereit. Durch die hohe Feuerkraft eignet sich das RMG762 auch zur Bekämpfung von Drohnen. Die MSSA-Waffenstation des Kommandanten verfügt weiterhin über eine integrierte Nebelmittelwurfanlage.

Sowohl Kommandant als auch Richtschütze, welche wie die anderen Besatzungsmitglieder im Chassis der turmtragenden Plattform untergebracht sind, verfügen über eigene tag- und nachtsichtfähige Optiken mit Laserentfernungsmessern. Der Richtschütze nutzt eine moderne SEOSS 400-Optik. Diese ist auch in der MSSA-Waffenstation des Kommandanten eingerüstet.

Da Kommandant und Richtschütze beim KF51-U unabhängig voneinander beobachten und Ziele sowohl zuweisen als auch bekämpfen können, verfügt der besatzungslose Turm sowohl über eine Hunter-Killer- als auch über eine Killer-Killer-Fähigkeit. Die Aufklärungsfähigkeit lässt sich durch eigene Aufklärungsdrohnen noch steigern.

Ebenfalls im elektrisch gerichteten Turm untergebracht sind die Feuerleitanlage, Anteile der Vernetzung- und Fernmeldeausstattung und weitere Teile der Sensorik, darunter ein Wettersensor. Das Situational Awareness System sorgt für ein überlegenes Lagebewusstsein. Aktive Hardkill-Schutzsysteme wie Rheinmetalls APS oder – wie auf der Eurosatory gezeigt – Iron Fist sowie Softkill-Schutzsysteme wie das MUSS System und das Schnellnebelsystem ROSY schützen Besatzung und die Plattform vor einer Vielzahl feindlicher Bedrohungen. Der unbemannte Turm ist von oben über eine Wartungsluke zugänglich.

Das Gewicht des heute gezeigten Kampfpanzers KF51-U  liegt zwischen 50 und 60 Tonnen. Das System besitzt aktuell ein Technology Readiness Level Fünf, befindet sich also noch relativ am Anfang seiner Entwicklung.

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