Zu Beginn dieses Jahres wurden 3.000 Anzüge an das Kommando Spezialkräfte (KSK) als Erstanwender ausgeliefert. Der Nässeschutzanzug, der unter der Gefechtsuniform getragen wird, bietet den Soldaten Schutz und Tragekomfort auch bei Regen. Die Anzüge werden von DNS Alpha hergestellt, einem deutschen Bekleidungsspezialisten und Partner von GORE-TEX Professional Fabrics.

Herkömmliche Stretchstoffe auf dem Markt bieten Mobilität und Komfort. Bei Wasserdichtigkeit und Strapazierfähigkeit haben sie jedoch oft das Nachsehen, so Gore. Da die Soldaten der Spezialkräfte unter härtesten Bedingungen operieren und für ihre offensiven Missionen ein hohes Maß an Mobilität benötigen, sind Kompromisse bei der Mobilität und Wasserdichtigkeit für diese Elitetruppe keine Option. Damit hält der neue Unterziehnässeschutzanzug die deutschen Spezialkräfte auch unter härtesten Bedingungen mobil und trocken.

Die Robustheit mit Flexibilität beim Nässeschutzanzug

GORE-TEX Professional Fabrics und DNS Alpha haben eine Lösung für dieses Dilemma gefunden. Die neue Generation von Regenschutzanzügen mit GORE-TEX Stretch Technologie eliminiert Falten und Reibung mit der nächsten Schicht, während das voll dehnbare Gewebe Bewegungsfreiheit, Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität bietet. Er ist so konzipiert, dass er immer als Nässeschutzschicht unter der Gefechtsuniform getragen wird, so dass der Soldat immer Zugang zu seiner Ausrüstung hat und gleichzeitig ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit besitzt. Er kann ganz normal und ohne Einschränkungen agieren, wie im Gefecht und dem Vorsatz „Train as you fight“ folgend.

DNS Alpha sagt jedoch aus, dass der Unterziehnässeschutz für Ausbildung und Training vorgesehen ist, nicht für das Gefecht. Da es sich um einen Unterziehanzug handelt, muss jedoch an alle Eventualitäten gedacht werden. Daher besitzt der Nässeschutzanzug vorne und hinten entsprechende Eingriffe bzw. Durchlässe für die Notdurft.

Wie funktioniert das GORE-TEX Material? Im Gegensatz zu herkömmlichen Stretch-Stoffen, bei denen elastische Komponenten in den Oberstoff eingearbeitet sind, verfolgt die neue GORE-TEX Stretch-Stofftechnologie einen völlig anderen Ansatz: die elastischen Komponenten befinden sich zwischen einer dehnbaren PTFE-Membran und strapazierfähigen Polyamid-Oberstoffen. Im Ergebnis erlaubt das Material aufgrund einer bis zu 20 Prozent erhöhten Dehnbarkeit viel engere Schnitte.

„Unser Ziel war es, eine voll dehnbare Lösung anzubieten, die die Flexibilität von Stretch mit den Vorteilen eines Hardshell-Materials kombiniert”, erklärt Oliver Opitz, Produktspezialist für Verteidigungskleidung bei GORE-TEX Professional Fabrics. „Es ist wie beim Golfen: Nur wenn die Kleidung einen freien Schwung zulässt, kann man sein volles Potenzial ausschöpfen.“

Stretch sorgt für eine enge Passform und reduziert Hitzestress

Genauso wichtig ist eine geringe thermische Belastung. Bei schwerer Ausrüstung wie kugelsicheren Westen, Waffen und Munition sowie bei hoher körperlicher Aktivität kann der Körper leicht überhitzen – daher ist die Atmungsaktivität besonders wichtig. Da das Laminat dehnbar ist, werden die Luftzwischenräume reduziert. Dies ermöglicht die engere Passform und somit geringere thermische Belastung.

Angesichts der sich wandelnden globalen Bedrohungslage werden deutsche Spezialkräfte auch in Zukunft an Operationen teilnehmen, die präzises und schnelles Handeln erfordern, wenn deutsche Staatsangehörige oder Interessen gefährdet sind – besser geschützt und mobiler denn je unter den widrigsten Bedingungen.