Lüneburg wird neue Heimat der Heeresflugabwehr

Wie ein Sprecher des Heeres auf Nachfrage von cpm Defence Network mitteilte, hat sich die Bundeswehr bei der Neu- bzw. Wiederaufstellung der Heeresflugabwehrtruppe für den Standort Lüneburg entschieden. Während das zukünftige Waffensystem der Heeresflugabwehr bereits gesetzt ist, sind Personalfragen derzeit Gegenstand „laufender, weiterer Untersuchungen“, so der Sprecher des Heeres.

Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, stellt die Heeresflugabwehr neu auf. Als erstes Waffensystem soll sie im Rahmen von NNbS den Skyranger von Rheinmetall erhalten.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, stellt die Heeresflugabwehrtruppe neu auf. Als erstes Waffensystem soll sie im Rahmen von NNbS den Skyranger von Rheinmetall erhalten.
Fotos: Bundeswehr / Inspekteur des Heeres sowie Rheinmetall

Vor rund zwölf Jahren wurde die Heeresflugabwehrtruppe aufgelöst – aus Kosten- und Personalgründen, wie es damals hieß. Gestern wurde bekannt, dass sich der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, in der vergangenen Woche zu einer Wiederaufstellung entschieden hatte (wir berichteten).

Grundlage dafür war der Ende 2022 vom Generalinspekteur der Bundeswehr angeregte Fähigkeitstransfer für den Nah- und Nächstbereichsschutz von der Luftwaffe an das Heer.

Nach zwei Jahren Untersuchung durch Kommando Heer und Kommando Luftwaffe, wie dieser Transfer auszusehen habe, führt die Entscheidung nun zu einer „sequentiellen“ Aufstellung einer Heeresflugabwehrtruppe bis 2028 am Standort in Lüneburg, „da dort die benötigte Infrastruktur für erste Kräfte zur Verfügung stehen“, wie der Sprecher des Heeres gegenüber cpm Defence Network ausführt.

Profitiert die Heeresflugabwehr von erfahrenem Personal?

Auch wenn sich einige Veteranen nach den positiven Erfahrungen in der Ukraine auch eine Reaktivierung des Flugabwehrpanzers Gepard wünschen, so passt dieses Waffensystem nach Angaben des Heeres nicht mehr in die logistischen und taktischen Überlegungen. Vielmehr soll zunächst das Waffensystem Skyranger von der neuen Heeresflugabwehrtruppe betrieben werden.

Die ehemalige Heeresflugabwehrtruppe besaß lange Zeit den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard als Hauptwaffensystem. Dieser beweist aktuell in der Ukraine wieder seine Fähigkeiten.
Die ehemalige Heeresflugabwehrtruppe besaß lange Zeit den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard als Hauptwaffensystem. Dieser beweist aktuell in der Ukraine wieder seine Fähigkeiten.
Foto: wikimedia / Rainer Lippert

„In der Tradition wird sie an die aufgelöste Truppengattung anknüpfen,“ so der Sprecher des Heeres. Bei der Wiederaufstellung ist auch eine Reaktivierung des erfahrenen Personals von vor zwölf Jahren möglich.

„Aufgrund der zeitlichen Differenz ist das vorhandene Personal jedoch überschaubar. Das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr identifiziert zeitnah, welches Personal geeignet ist.“ Auch der genaue Personalansatz der neuen Heeresflugabwehr ist derzeit noch nicht bekannt.

Doch eines ist sicher, der Wiederaufbau der Heeresflugabwehrtruppe unterliegt als eine Antwort auf die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung auch dem kritischen Element Zeit. Wenn der Ukraine-Krieg eskaliert, dann muss Deutschland bereitstehen. Mit einer funktionierenden, ausreichend ausgestatteten Luftverteidigung. Mit einer Heeresflugabwehrtruppe.

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BundeswehrDeutsches HeerHeeresflugabwehrLuftverteidigung

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