Modularität der Luftlandeplattform Caracal

Von der Vielseitigkeit des Caracal – welcher im Juli 2023 als „Einsatzsysteme Luftlandeplattform“ durch Bundeswehr und niederländische Streitkräfte unter Vertrag ging – können sich die Besucher der EnforceTac auf dem Stand von Rheinmetall (Stand 7-755) überzeugen. Hergestellt in Zusammenarbeit zwischen Mercedes-Benz, ACS Armoured Car Systems (Stand 7-649) und Rheinmetall bringt jedes der drei Unternehmen das Beste seiner Entwicklungen in das Fahrzeug ein, sodass am Ende eine hochleistungsfähige und modulare Luftlandeplattform steht.
Insgesamt hat der Caracal ein Leergewicht von rund 3,2 Tonnen und ist damit auch durch Hubschrauber luftverladbar.
Insgesamt hat der Caracal ein Leergewicht von rund 3,2 Tonnen und ist damit auch durch Hubschrauber luftverladbar.
Foto: cpm Defence Network

Von Mercedes-Benz stammt das Fahrzeug an sich. Der Caracal basiert auf der G-Klasse 464, der neuesten Version dieser auch im militärischen Bereich bewährten Linie (Enok). Der Caracal besitzt einen drei Liter 6-Zylinder-Motor, der 249 PS und 600 Newtonmeter liefert.

Die Robustheit und Zuverlässigkeit dieses Fahrzeugs sei „der Wahnsinn“, berichtet Pascal Hoffmann, Produktmanager Caracal bei Rheinmetall, gegenüber cpm Defence Network. Die neun Gänge würden selbst am Hang unter Last so sauber schalten, wie er es so in seiner Karriere noch nicht erlebt habe. „Ich bin mit diesem Auto quer durch den Wald gefahren, über Bäume. Ich bin 80 Prozent Steigerung hochgefahren, obwohl durch die Bundeswehr nur 60Prozent gefordert sind, aber bei den Tests muss man die Anforderungen immer toppen“, erzählt Hoffmann von seinen Fahrerprobungen des Caracal. „Ich bin durch Wüste gefahren, durch Matsch, durch Wasser geschwommen. Ich habe bei der ganzen Fahrerprobung mit diesem einen Auto in den ganzen Monaten nicht einen einzigen Schaden gehabt. Ich habe nur einmal den Luftfilter gewechselt.“

Das Unternehmen ACS steuert den Aufbau zum Caracal bei. Hier ist besonders das Schienensystem hervorzuheben. Mit Nutensteinen, Gewinden und Schrauben lassen sich an den Schienen, die das Fahrzeug am Rahmen und Innenraum besitzt, alle möglichen zusätzlichen Systeme und Elemente sicher befestigen.

Die Schienen erlauben Flexibilität bei der Ausarbeitung der verschiedenen zukünftigen Versionen des Caracal.

Zur Endmontage kommt der Caracal dann in das Werk von Rheinmetall in den Niederlanden.  Im Juli 2023 wurde Rheinmetall von der Bundeswehr und den niederländischen Streitkräften mit der Lieferung von bis zu 3.058 Luftlandeplattformen Caracal beauftragt.

Es handelt sich um einen mehrjährigen Rahmenvertrag für bis zu 2.054 deutsche und 1.004 niederländische Fahrzeuge, der einen Auftragswert von bis zu 1,9 Milliarden Euro hat. In einem ersten Schritt wurden als Festbeauftragung aus dem Rahmenvertrag 1.508 Fahrzeuge im Wert von rund 870 Millionen Euro in Auftrag gegeben. Bezahlt werden die deutschen Caracal aus demSondervermögen Bundeswehr.

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