Seit 20 Jahren arbeiten die Luftwaffe und Airbus in Manching Hand in Hand dafür, dass deutsche Eurofighter und Tornados einsatzbereit sind, zum Beispiel bei der Sicherung der NATO-Ostflanke oder bei der Verlegung ans andere Ende der Welt. Rund 270 Soldatinnen und Soldaten sowie über 500 Airbus-Mitarbeitende sichern hier gemeinsam die Flottenverfügbarkeit der deutschen Luftstreitkräfte in verschiedenen Zentren und Teams.
Seit dem Startschuss für die Zusammenarbeit mit der Gründung der Eurofighter Kooperation Zelle (EKZ) durch die Deutsche Luftwaffe und Airbus in 2003 verfolgen Soldatinnen und Soldaten sowie Airbus-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in Manching eine gemeinsame Mission: Sie stellen sicher, dass die Eurofighter-Flotte der Luftwaffe einsatzbereit ist, wann und wo immer sie benötigt wird.
Die Vorteile lägen auf der Hand, so das Presseinformationszentrum der Luftwaffe in seiner Mitteilung zum Jubiläum: Ein kostenintensives, doppeltes Vorhalten von Infrastruktur und Ressourcen entfalle so. Gleichzeitig machten die Erkenntnisse aus dem operativen Betrieb bei der Luftwaffe und das industrielle Know-how bei Entwicklung und Fertigung eine umfassende Systembetreuung möglich, und die für den Einsatz notwendigen Kompetenzen blieben bei der Luftwaffe erhalten.
„Manching ist beispielgebend für die effiziente Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Rüstungsindustrie“, betonte Generalleutnant Dr. Ansgar Rieks, Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe anlässlich der Jubiläumsveranstaltung bei Airbus in Manching am 8. Mai 2023. Die Kooperation sei durch das klare Verständnis geprägt, dass Luftwaffe und Industrie zum gemeinsamen Erfolg auch für unser Land, die Allianz und unsere Verbündeten und Partner verpflichtet seien. uch Michael Schöllhorn, CEO Airbus Defence and Space bezeichnete die enge Zusammenarbeit zwischen der Luftwaffe und Airbus in Manching als ein leuchtendes Beispiel. Man zähle aufeinander, auch in Zukunft.
Mission Flottenverfügbarkeit, In-Service Support und User Help Desk
In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe man die Verfügbarkeit der Eurofighter-Flotte durch die Zusammenarbeit in der EKZ kontinuierlich steigern können. Dabei decke das EKZ-Team auch den erhöhten Inspektionsbedarf ab, der in Folge des gestiegenen Flugstundenaufkommens während des Ukraine-Krieges entstanden ist. Diese Arbeit trage auch dazu bei, die Partner und Freunde an der NATO-Ostflanke zu schützen, so das PIZ Luftwaffe weiter.
Ebenfalls 2003 gründeten Luftwaffe und Airbus das Systemunterstützungszentrum Eurofighter (SUZ EF) – für den gemeinsamen technischen und logistischen In-Service-Support als Unterstützung für die Geschwader der Luftwaffe. Zudem kümmere sich das SUZ EF um Softwarepflege und -änderungen des Eurofighter, indem es eigenständig zertifizierte Änderungen für das gesamte Waffensystem für die deutsche Luftwaffe durchführt. Das gälte auch für Soft- und Hardwareanteile, die ursprünglich nicht zum deutschen Entwicklungsanteil gehörten. Über 40 solcher nationalen Änderungen konnten so bereits in die deutsche Eurofighter-Flotte eingerüstet werden, um eigenständig und direkt auf operationelle Anforderungen zu reagieren.
Im September und Oktober 2022 unterstützte das SUZ EF die Luftwaffe außerdem erfolgreich bei der ersten Verlegung eines Eurofighter-Kontingents (Rapid Pacific 2022) in den indo-pazifischen Raum: Nach 40.000 Kilometern, 700 Flugstunden und über 500 Luftbetankungen landeten alle sechs Eurofighter sicher zurück in ihrem Heimatstandort in Neuburg.
Service Life Enhancements und mehr für den Tornado
Neben den Aufgaben für die Eurofighter sorgt das Luftwaffe-Airbus-Team in Manching auch für die Einsatzbereitschaft der Tornadoflotte der Luftwaffe. Im Ende 2004 gegründeten SUZ Tornado entwickeln und pflegen die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Industrie die Software des Kampfflugzeugs für Avionik, Missionsauswertung und das Zentrum Elektronischer Kampf. Die jüngere Tornado Kooperation Zelle (TKZ), gegründet Ende 2014, kümmert sich darüber hinaus um Instandsetzungsarbeiten, umfangreiche Grundüberholungen sowie lebensdauerverlängernde Maßnahmen, auch Service Life Enhancements (SLEs) genannt.