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Meteor erstmals vom Eurofighter der Luftwaffe verschossen

Die vergangene Woche markierte eine Premiere für die deutsche Luftwaffe: Der Langstrecken-Lenkflugkörper Meteor wurde erstmals durch einen Eurofighter der Bundeswehr verschossen. Es handelt sich allerdings nur um eine Premiere für die deutschen Eurofighter, ein britischer hatte die Missile bereits im Dezember 2012 erfolgreich verschossen. Zudem ist Meteor bereits in die Rafale und die JAS 39 Gripen integriert. Nun kann also bald die Bundeswehr mit der Einführung des Lenkflugkörpers in der Luftwaffe folgen.

Eurofighter der deutschen Luftwaffe bei der Schießkampagne mit Meteor über der schottischen Küste.
Eurofighter der deutschen Luftwaffe bei der Schießkampagne mit Meteor über der schottischen Küste.
Foto: Bundeswehr

„Bisher war der Eurofighter mit dem Kurzstrecken-Lenkflugkörper IRIS-T – einem hitzesuchenden Lenkflugkörper – und dem Mittelstrecken-Lenkflugkörper AMRAAM ausgestattet“, berichtet die Bundeswehr zu den Fähigkeiten der deutschen Kampfflugzeuge. „Der Langstrecken-Lenkflugkörper Meteor ergänzt den Waffenmix für Distanzen außerhalb der Sichtweite der Pilotinnen und Piloten. Mit Meteor steht den Luftfahrzeugführerinnen und -führern ein hochmoderner und äußerst leistungsstarker Effektor zur Verfügung, um gegen feindliche Luftfahrzeuge in hoher und mittlerer Entfernung wirken zu können. Denn im Bündnisfall muss die Bundeswehr über eine größere Bekämpfungsreichweite als ihr Gegner verfügen.“

Da es sich um einen Langstrecken-Lenkflugkörper handelt – die Bundeswehr gibt die Reichweite mit bis zu 200 km an – musste für die Erprobung ein entsprechend großes Gebiet gefunden werden. Die Wahl fiel auf das schottische Lossiemouth. „Wir haben in Schottland den Luxus, dass der Atlantik direkt vor der Haustür liegt und wir die Lenkflugkörper über See verschießen können“, berichtet einer der deutschen Piloten vor Ort. „Deutschland ist ein sehr dicht besiedelter Raum, wo ein Verschuss eines Lenkflugkörpers mit einer derart hohen Reichweite nicht möglich ist.“

Meteor: Moderne Missile für netzwerkzentrierte Umgebungen

Der Meteor ist eine moderne Beyond Visual Range Air-to-Air Missile (BVRAAM), die von einem aktiven Radarsucher ins Ziel eingewiesen wird. Sie ist zudem mit einer Datenverbindung ausgestattet. Der Lenkflugkörper ist darauf ausgelegt, die Anforderungen einer netzwerkzentrierten Umgebung zu erfüllen und kann mit Daten von Drittanbietern betrieben werden. Hinzu kommen Allwetterfähigkeit sowie die notwendigen Fähigkeiten zur Bekämpfung einer Vielzahl von Zielen, von wendigen Düsenjets bis hin zu Drohnen und Marschflugkörpern. Meteor wurde dabei für schwierigste Umgebungen mit Störsignalen und elektronischen Gegenmaßnahmen entwickelt.

Der Lenkflugkörper hat ein Gewicht von 190 kg und eine Reichweite von bis zu 200 km.

Das Meteor-Programm wurde gemeinsam von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden und Spanien finanziert. Großbritannien und Italien wollen den Meteor zudem auf ihren F-35 Lighting II integrieren.

Die deutsche Kampagne vom Eurofighter

Maßgeblich für die Planung und Durchführung der neusten Testkampagne für die deutschen Eurofighter war die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 61 des BAAINBw. „Mit der Kampagne konnte gezeigt werden, dass der Wirkverbund Eurofighter und Meteor funktioniert“, betont die Bundeswehr.

Erst Mitte November hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dem Abruf des dritten Loses für insgesamt rund 521 Millionen Euro aus dem Rahmenvertrag mit MBDA zugestimmt.

Besonders blickt natürlich der zukünftige Nutzer der Einführung des Lenkflugkörpers entgegen. „Diese Waffe ist ein echter Gamechanger“, berichtet die deutsche Luftwaffe auf X. „Sie erhöht Überlebens- und Einsatzfähigkeit im modernen Luftkrieg und ersetzt die AMRAAM als Hauptbewaffnung. Ein entscheidendes Werkzeug für Landes- und Bündnisverteidigung!“

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