Anläßlich der Milipol 2025 präsentiert Aimpoint das Acro P-2 mit 9 MOA, ein für taktische Schrotflinten optimiertes Leuchtpunktvisier, das eine schnelle und einfach zu implementierende Lösung für den Einsatz gegen kleine, sich schnell bewegende Ziele auf kurze Distanz bietet – beispielsweise Drohnen auf kurze Reichweite. Von der ersten Anfrage bis zum Prototyp dauerte die Entwicklung nur vier Wochen und die ersten Einheiten werden derzeit für die Auslieferung hergestellt.
„Wir haben einen dringenden Bedarf erkannt und konnten sehr schnell vom Konzept zum Prototyp übergehen, da wir bereits über die erforderlichen Komponenten verfügten“, sagt Albert Rödfalk, Senior Product Manager bei Aimpoint.
Das Aimpoint Acro P-2 ist die professionelle Version der vielseitigen ACRO-Serie. In seiner ursprünglichen Konfiguration verfügt es über einen 2,5- oder 3,5-MOA-Rotpunkt. Eine zivile Variante (das ACRO S-2) bot bisher einen größeren 9-MOA-Punkt für Schrotflinten. Dieser Punkt ist nun in die für den professionellen Einsatz produzierte Version integriert. Die Batterie-Lebensdauer (CR2032) wird mit bis zu 50.000 Stunden angegeben, die Tauchtiefe mit 35 Metern. Das Gewicht der Optik liegt bei 61 Gramm. „Ich glaube, dass dieses Visier ein erhebliches Potenzial hat“, sagt Albert Rödfalk.
Schrotflinten sind in den Streitkräften bereits weit verbreitet, zum Beispiel im Bereich der Breacher. Taktische Schrotflinten sind oft halbautomatisch, werden aus Magazinen gespeist und sind für schnelles Nachladen ausgelegt. Sie sind in Nahschutzsituationen einfach zu bedienen, kostengünstig im Betrieb und können mit geeigneter Munition eine effektive Leistung auf 50 bis 60 Meter und in einigen Fällen sogar bis zu 100 Meter erzielen.
Um die Trefferwahrscheinlichkeit bei kleinen, sich schnell bewegenden Zielen – wie Drohnen – zu erhöhen, sind drei Elemente erforderlich: ein Visier, das eine schnelle Zielerfassung ermöglicht, schwerere Spezialmunition mit ausreichender effektiver Reichweite und eine für die Aufgabe konfigurierte Waffe. Das ACRO P-2 9 MOA von Aimpoint bietet einen größeren, besser sichtbaren Punkt, der das schnelle Erfassen des Ziels erleichtert und die Einarbeitungszeit für Benutzer verkürzt, die mit Schrotflinten nicht vertraut sind.
Der Einsatz von Luftabwehrsystemen oder Raketen gegen kleine Drohnen ist oft sowohl teuer als auch unpraktisch. Und wenn eine Drohne plötzlich aus nächster Nähe auftaucht, kommen andere Gegenmaßnahmen möglicherweise zu spät.
„Dies wird zur letzten Verteidigungslinie. Eine halbautomatische Schrotflinte mit Magazin und der richtigen Munition bietet Einheiten eine kostengünstige und sofortige Möglichkeit, kleinere Drohnen abzuwehren. Es ist keine universelle Lösung, aber innerhalb einer Gruppe sollte mindestens ein Soldat über dieses Werkzeug verfügen. Ich denke, dass taktische Schrotflinten für den Einsatz gegen Drohnen für viele Einheiten im Einsatz zur Standardausrüstung werden“, sagt Albert Rödfalk.
Der mehrstufige Ansatz von Aimpoint für neue Bedrohungen
Die Entwicklung erfolgt parallel auf mehreren Ebenen – von schnellen Produktmodifikationen wie dem ACRO P-2 9 MOA bis hin zu langfristigen Systemlösungen. Das Feuerleitsystem FCS 14 von Aimpoint bietet zusätzliche Funktionen für den Einsatz gegen verschiedene Bedrohungen aus der Luft und vom Wasser aus. FCS 14 wurde entwickelt, um die Trefferwahrscheinlichkeit mit schwereren Waffen wie Maschinengewehren oder automatischen Granatwerfern zu erhöhen. Das System von Aimpoint berechnet automatisch den richtigen Zielpunkt auf der Grundlage von Faktoren wie Entfernung, Zielbewegung und Munitionstyp. Obwohl es nicht als spezielles Anti-Drohnen-System entwickelt wurde, hat es in Tests gegen Überwachungsdrohnen in der Luft und gegen USVs (Unmanned Surface Vessels) in Entfernungen von etwa vierhundert bis fünfhundert Metern sein Potenzial unter Beweis gestellt.
„Gegen die kleinsten FPV-Drohnen haben wir kaum eine Chance. Aber gegen größere Überwachungsdrohnen, insbesondere über Wasser, sehen wir ein großes Potenzial“, sagt Anders Jeppsson, Senior Area Sales Director FCS bei Aimpoint. „Mit FCS erhält man schnell den richtigen Vorsprung auf sich bewegende Ziele, was das Treffen erheblich erleichtert. Auf See und in der Luft ist es extrem schwierig, Entfernungen einzuschätzen – und genau dafür wurde FCS entwickelt.“
Die Erkennung macht den Unterschied
Anders Jeppsson stellt fest, dass Fragen rund um die Abwehr von Drohnen dramatisch zugenommen haben. Auf internationalen Sicherheits- und Verteidigungsmessen dominieren Drohnen – in der Luft, zu Lande und zu Wasser – die Gespräche. Aber alle stehen vor derselben Herausforderung: Der entscheidende Faktor für einen wirksamen Einsatz ist die rechtzeitige Erkennung der Bedrohung.
„Die Erkennung ist absolut entscheidend. Ein Sensor muss die Drohne zuerst finden. Danach können wir sie mit dem FCS 14 bekämpfen“, sagt Anders Jeppsson. Diese Komplexität ist eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen – und auch der Grund, warum es keine einheitliche Lösung gibt. „Es gibt keine Patentlösung für dieses Problem“, fügt Jeppsson hinzu.
Eine Kombination, die sich als wirksam erwiesen hat, ist das FCS 14 in Verbindung mit einem 40-mm-Granatwerfer, der auf Luftsprengung eingestellt ist. Luftsprengmunition ist so programmiert, dass sie in einer bestimmten Entfernung detoniert und eine Splitterzone erzeugt, ohne dass ein direkter Treffer erforderlich ist – was für kleine oder sich schnell bewegende Ziele unerlässlich ist.
Fähigkeiten kombinieren, statt sich auf eine einzige Lösung zu verlassen
Während die Europäische Union über eine koordinierte Reaktion auf Drohnenbedrohungen diskutiert, ist es wichtig zu erkennen, dass keine einzelne Technologie das Problem allein lösen kann. Durch die Kombination von Früherkennung, Sensorintegration, Feuerleitsystemen, geeigneter Optik und effektiver Ausbildung ist es möglich, Verteidigungslinien aufzubauen, die das Risiko erheblich reduzieren. Mit dem ACRO P-2 9 MOA und dem FCS 14 bietet Aimpoint zwei konkrete Funktionen, die dazu beitragen, die Abwehrbereitschaft gegen die Bedrohungen durch moderne Drohnen zu stärken.
Aimpoint zeigt Trainingslösung auf Messe
Zudem stellte Aimpoint auf der Messe ein C-UAV Trainingssystem als Prototyp vor. Dieses basiert auf realistischen VR-Flintenszenarien von GAIM. Ursprünglich entwickelt für das Training für Tontaubenschießen. Es wurde jetzt für das Szenario C-UAV angepasst. Denn wer ein guter Flintenschütze werden will, muss hart trainieren. Anstatt dies auf dem Schießstand zu tun, können die Übungsstunden mit dem Jagd-, Schieß- und C-UAV-VR-Simulator von GAIM absolviert werden – überall und einfach. Damit die GAIM-Sitzungen die Fertigkeiten mit der Flinte so nahe wie möglich kommen, hat GAIM versucht, die Realität optimal abzubilden. Durch das Material kommt der Schaft auch dem Gewicht eines echten Gewehrs deutlich näher, was sich natürlich auf das Schwingverhalten auswirkt; die Tontauben lassen sich auf Zuruf starten. Die Berechnungen des Schrotflintenschwarmes wurden detailliert ausgeführt, was gewährleistet, dass die Treffer genau sind und der realen Ballistik entsprechen.
Die realistischen Szenarien steuert man selbst. Es können Drohne, Entfernung oder Fluggeschwindigkeit ausgewählt werden. Dank der realistischen Einzelheiten und der Möglichkeit, die Bewegung des Laufes zu analysieren, kann die Technik verbessert werden.
Text: Redaktion/af
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