Die Bundeswehr beschafft Nanodrohnen Black Hornet 3 und 4. Der entsprechende Vertrag umfasst die „Herstellung und Lieferung von Nano Unmanned Aircraft Systems (UAS) für verdeckte und geräuscharme optische Aufklärungsmissionen im taktischen Nächstbereich“, berichtet der Hersteller Teledyne FLIR. Die Black Hornet sollen laut den Ausschreibungsunterlagen des BAAINBw „sowohl die Teilstreitkräfte Heer als auch die Marine in ihren Operationen unterstützen“.
Zum genauen Umfang des Auftrags wollten sich weder Hersteller noch BAAINBw äußern. „Leider können wir zum Vertragsvolumen (weder Stückzahl noch Preis) und den genauen Einsatzverbänden aufgrund der Einstufung keine Informationen weitergeben“, erläutert ein Sprecher des BAAINBw gegenüber CPM Defence Network.
Da die Erfüllung des Auftrags durch das Unternehmen allerdings rund ein Jahr dauern soll, kann auf ein entsprechend großes Auftragsvolumen geschlossen werden.
Einsatzerprobte Nanodrohne
„Mit einem geringen Fluggewicht von unter 100 Gramm und einer geringen Lautstärke von unter 30 dB auf 30 Meter Entfernung werden auch vergleichbare Fähigkeitslücken in weiteren Einheiten der Bundeswehr geschlossen“, ist in den zum Auftrag gehörenden Unterlagen zu lesen.
Die Black Hornet Nanodrohnen setzen seit ihrer Einführung in den verschiedenen Streitkräften Maßstäbe, da sie aufgrund ihrer geringen Größe bei gleichzeitig hoher Leistungsfähigkeit besonders für den Orts- und Häuserkampf sowie die Nahbereichsaufklärung auch in bebautem oder bewaldetem Gebiet geeignet sind. Die British Army setze Black Hornet erstmals 2012 in Afghanistan ein. Die Bundeswehr beschaffte diese Nanodrohnen 2016 für die Spezialkräfte. Nun folgt also ein weiterer Auftrag für das Heer und die Marine, diesmal inklusive des neuesten Modells, der Black Hornet 4.
Details Black Hornet 4
Die Black Hornet 4 wurde erstmals auf der Enforce Tac 2024 gezeigt. Eine neue 12-Megapixel-Tagsichtkamera mit überragender Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen sowie ein neuer hochauflösender Wärmebildsensor liefern dem Bediener gestochen scharfe Video- und Standbilder.
Mit einem Gewicht von nur 70 Gramm verfügt die neueste Drohne von Teledyne FLIR über eine Flugzeit von mehr als 30 Minuten und eine Reichweite von mehr als zwei Kilometern. Sie ist in weniger als 30 Sekunden einsatzbereit und trotzt selbst Windstärken bis zu 46 km/h (Böen sogar bis 55 km/h).
Die neue Version bietet den Nutzern durch ihre größere Größe weniger Windanfälligkeit, mehr Flugzeit, mehr Nutzlast, mehrere und bessere Kameras sowie ein Hinderniswarnsystem. So besitzt die Black Hornet 4 vier Kameras und seitliche Sensoren.
Die hochauflösende Wärmebildkamera mit 650 x 512 Pixel (TI), die 12-Megapixel elektrooptische Kamera mit ausgezeichneten Fähigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen und der leistungsstarke Qualcomm-Prozessor bieten in Kombination mit drei Navigationskameras eine überragende Leistungsfähigkeit sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Die integrierte Kollisionsvermeidung ist in der Lage, Hindernisse präzise zu erkennen und autonom auszuweichen, sowohl in Innen- als auch Außenbereichen. Dies trägt nicht nur zur Steigerung der Sicherheit des Systems bei, sondern optimiert auch die Effizienz der durchgeführten Missionen. Die Reichweite wird mit über 2 km angegeben.
Autoren: André Forkert und Dorothee Frank
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